Garten
Kommentare 12

12tel Blick 30. Juni – der Jahreslauf im Video

12tel Blick berlingarten Juni

Der Garten im Wandel der Zeit mit dem 12tel Blick Juni: Ein halbes Jahr ist um und die Atmosphäre wandelt sich von frühlingshaft frisch zu sommerlich kraftvoll.

Der 12tel Blick Ende Juni ist deutlich verhaltener als der vorige. Die üppige Rosenzeit endet, die Hochsommerstauden stehen in den Startlöchern, sind aber noch nicht in Blüte. Es ist eine kurze ‘grüne Periode’. Der Garten wird in den nächsten Wochen von rosa-lila auf sonnengelb-lila umschlagen.

Leckeres Obst aus eigener Ernte.

Hinter uns liegt die Zeit der Erdbeeren, der Rosen, des Mohns und der Margeriten – die heitere Frühsommerphase. Die Himbeeren tragen immer noch üppig: Seit fast einem Monat schon können wir uns täglich stundenlang die Backen vollstopfen – wir tun das in der Regel direkt am Strauch. Die Nachbarn werden sich an den Anblick gewöhnt haben, dass wir zum Essen nicht am Tisch sitzen, sondern wie eine weidende Herde alle Mann im Beet stehen. Unsere Sorte kann ich sehr empfehlen, es ist die altbewährte ‘Schönemann’.

An Obst reifen darüber hinaus Johannis-, Blau- und Stachelbeeren sowie die Sauerkirsche ‘Schattenmorelle. Zum Glück zeigt sie dieses Jahr noch keine Anzeichen der gefürchteten Monilia Spitzendürre. Auch der Pfirsichbaum ‘Kernechter vom Vorgebirge’ ist noch gesund.

Gemüse? Rucola, Tomaten, Auberginen.

Im Gemüsegarten sind die letzten Salate und die Kohlrabi geerntet, die Kartoffeln stehen hoch. Der geschossene Rucola schmeckt roh schon sehr kräftig, geschmort zu Pasta mit Chili, Limette und Großgarnelen ist er aber noch der Hit. Nun heißt es warten auf die alljährliche Zucchinischwemme – die Tochter freut sich, dass es noch nicht soweit ist…

In Topfkultur ziehen wir Tomaten und Auberginen. Dieses Jahr versuchen wir es bei Ersterer mit der bis zu 1,20 m hoch werdenden ‘Sweet Million’ und der nur 40 cm klein bleibenden ‘Heartbreakers Vita’. Eine normale für den Freilandanbau ist die ‘Koemser Perle’, die mir Foodbloggerin Nicole von Lokalverstärung geschenkt hat. Die lila-weiß gestreifte Aubergine ‘Antigua’ hat schon eine ansehnliche Frucht ausgebildet. Der Gartengemahl, der bei uns der Chef über das Gemüse ist, freut sich sehr darüber und schaut täglich mit Argusaugen, dass sich da bloß keine Schnecke gütlich tut.

Stauden und Rosen brauchen jetzt Pflege.

Im Blumengarten habe ich derzeit alle Hände voll zu tun, die verblühten Rosen auszuputzen, die eine weitere Blüte ansetzen sollen. Die, die nur einmal blühen und hübsche Hagebutten bilden, werden nicht angefasst. Die, die komplett aus der Form und meterhoch und -breit geworden sind, ganz gekürzt – dazu mache ich dann aber noch einen separaten Beitrag. Beim Flider musste die Kettensäge ran, nach einer Woche sprießen aus dem dicken Stumpf, der wie ein Elefantenfuß aus dem Phloxbeet ragt, bereits die neuen Triebe. Die Akeleien, Spornblumen und Margeriten sind runtergeschnitten, den Storchschnäbeln, Katzenminzen und Frauenmantel blüht dasselbe Schicksal – sie müssen ratzekahl und bodennah weg und treiben dann rasch wieder durch. Für zwei Wochen wirkt der Garten jetzt etwas gerupft, aber zur nächsten Sommerparty Mitte Juli ist alles wieder schick.

Bei den Phloxen und Astern habe ich entspitzt. Das bedeutet, dass ich die Hälfte der Triebe in Kniehöhe abgeschnitten habe, um dort eine Verzweigung anzuregen. Das hat den großen Vorteil, dass die Pflanzen standfester werden und sich die Blütezeit um Wochen verlängert. Wenn du dazu mehr wissen willst, schau in meinen Beitrag zu Phloxen rein.

Du merkst: Es gibt wie immer viel zu tun. Aber das geht uns ja allen so. Daher freue ich mich, wenn du das Kommentarfeld nutzt, um deine Juni/Juli-Tätigkeiten mit mir zu teilen. *Vorfreude*

 

Alle Fotos vergrößern sich durch anklicken.

Ich verlinke den Beitrag zum Blog Tabea Heinicker, wo du viele weitere Jahresansichten findest.

 

 

12 Kommentare

  1. Einen wunderschönen Garten hast du, die Fotos sind ein Traum! Du zauberst ein Garten Ambiente der ganz besonderen Art. Da bekommt man richtig Lust selbst seinen Garten zu planen. Weiter so!

  2. Peter sagt

    Tolles Video. Schön zu sehen, wie die Blumen sprießen und alle voller leben erwacht. Ich wünschte ich hätte so einen traumhaften Garten. Leider ist meiner etwas kleiner ;)

  3. Steffi Guthmann sagt

    Liebe Xenia,
    wie schön mit dem Lauf der Jahreszeiten durch Deinen Garten zu spazieren. Willst Du wirklich wissen, was ich zuletzt im Garten bewerkstelligt habe?

    Zunächst war meine Wasserpumpe kaputt und mein 85-jähriger ausgebuffter Gartennachbar versprach -gegen einen Kasten Bier- seinen Sohn danach sehen zu lassen. Im Nachhinein vermute ich, er hat ganz ohne Sohn einfach den mir bis dahin nicht bekannten Trick angewandt oben Wasser reinzukippen, damit sich der Schwimmer löst. Am nächsten Morgen war die Regentonne jedenfalls randvoll, und daher sei ihm der Kasten Bier von Herzen gegönnt. Dann waren auch noch Langfinger in der Gartenanlage unterwegs. Bei mir haben Sie die ‘Rose de Resht’ mitgehen lassen. Das Stachelbeer-Hochstämmchen fand wohl auch Gefallen, hat sich aber erfolgreich widersetzt und hing auf Halbmast im Beet. Grrrr!

    Wie Du habe ich so einiges geerntet: die letzten Salatköpfe, Johannisbeeren, Stachelbeeren. Für den Herbst habe ich vor ein paar Tagen selbstgeerntete Rukola-Samen ausgesät, die Brombeerranken angebunden (sonst gibt es im August kein Durchkommen mehr), Holunder- und Lavendelblüten für Tee getrocknet. Zum Trockenen ausgebreitete Salbeiblätter hat mir samt Sieb ein Sturm davon gefegt. Salbei benutze ich auch als Mulch im Falle von Sternrußtau an den Rosen.
    Ob sich jemals im Liegestuhl das Gefühl einstellen wird: jetzt ist mal gut! ???
    Herzliche Grüße
    Steffi

    • Berlingärtnerin sagt

      Und ob ich das wissen will, liebe Steffi! Ich finde es prächtig, wie ihr das unter Nachbarn regelt – jetzt hat jeder die Flüssigkeit nach seinem Geschmack:-)

      Eine Rose de Resht geklaut? Ich glaub ich spinne. Eine Rose auszugraben ist doch Schwerstarbeit. Du Arme. Ich möchte gerade eine Russeliana loswerden – allerdings schreckt mich eben gerade die Grabeaktion. Vielleicht sollte ich ein Schild “Diebesgut” dranhängen… (Wobei du das jetzt bestimmt nicht lustig findest.)

      Hilft der Salbei-Mulch denn gegen Pilzkrankheiten? Wenn ja, will ich das auch versuchen. Und Tee zu ernten nehme ich mir in dieser Sekunde auch fest vor. Und hänge mir einen Zettel an den Kühlschrank, damit ich’s nicht wieder vergesse. Danke für die Anregungen!

      Übrigens glaube ich, dass nie ganz gut ist. Und das ist auch gut so.
      Werden wir nicht alle gern gebraucht! :-)

      • Steffi Guthmann sagt

        Hallo nochmal,
        ja, meiner Erfahrung nach hilft Salbei tatsächlich von Pilzen gebeutelten Pflanzen. Ich verwende ihn bei Bedarf für Rosen, Beerensträucher, Obstgehölz, Tomatenstauden. Natürlich soll der Salbei selbst gesund sein, also keinen Mehltau haben, sonst wäre die Mühe umsonst.

        Anscheinend liebt mich der Salbei genauso wie ich ihn. Er entwickelt er sich bis Ende Juni so ausufernd, dass er Lorbeer und Rosmarin den Platz streitig macht. Ich schneide dann zirkulär ganze Stängel Salbei ab und lege diese dann wie einen Kranz um angegriffene Pflanzen. Im Fall von Sternrußtau entferne ich zuvor alle abgefallenen Rosenblätter, weil diese die Pilzsporen wieder in die Erde bringen würden. Ich belasse die Salbeiblätter bis zum Herbst. Das ist zwar nicht richtig schick, aber attraktiver als anderer Mulch z.B. Rasenschnitt (den ich gar nicht verwende), Stroh (nur für tragende Erdbeeren) oder Pferdeäpfel, die ja im Herbst gern als Dünger auf die Rosen gepackt werden.
        Ich bin durch den Erfahrungsbericht eines biologisch arbeitenden Obstbauers auf den Effekt der Salbeiblätter gekommen. Es gibt einige Forschungsberichte, die das zu bestätigen scheinen, wobei es sich in den Untersuchungsreihen meistens um Spritzpräparate handelt https://www.usl.uni-bonn.de/pdf/Forschungsbericht%2097.pdf

        Schönes Wochenende, Xenia!

      • Berlingärtnerin sagt

        Ich danke dir sehr, Steffi! Das probiere ich auf jeden Fall und werde berichten.

  4. In dem Liegestuhl würde ich jetzt auch gern Platz nehmen, mit einem guten Buch und einem Tee … am Wochenende ist es auch soweit denn dann habe ich URLAUB und werde genau das tun in unserem Garten … und auch ein wenig an Dich denken.

    Knallgrün ist es auch bei uns. Ich mähe gerade den Weltrekord zusammen. Alabasterstaub und Regen lässt den Rasen explodieren. Wenn ich die Totalausfälle wegen Schnecken und die diesjährigen Spuren von gefühlt 50 Wühlmäusen übersehe ist es auch ganz schick. Ich suche noch nach dem Weg des Gelassenseins wider der Natur. ;-)

    LG
    Aqually

    • Berlingärtnerin sagt

      Was für ein nett formulierter Kommentar. Ich freue mich immer so, wenn ich hier nicht nur schreibe, sondern auch so wunderbare Zeilen lesen kann. Ich wünsche dir einen tollen Urlaub. Schön, dass du dir dann auch Zeit für Entspannung im Garten nehmen kannst!

  5. Blumenfrau sagt

    Dein Video ist toll für den Jahresüberblick. Da kann man sehen wie wunderbar der Garten in Wandlung ist. Zuerst schlicht und schmucklos, dann plötzlich grün satt und knallbunt und nun mit den Rosen edel und Grün zum sattsehen. Toll das hat mir supergut gefallen. Lieben Dank dafür. LG Marion

    • Berlingärtnerin sagt

      Danke, liebe Marion! Mir fiel nämlich ein, dass es mit YouTube ein nützliches Tool gäbe, eine kleine Diashow einzubauen. Schön, dass es dir gefällt :-)

  6. Was für traumhafte Eindrücke, liebe Xenia. Dein Garten ist so üppig schön und die Zeitraffer- Aufnahmen sind einfach faszinierend. Dein Beitrag liest sich für mich wie ein guter Ratgeber :) Mir fehlt es noch an dieser alljährlich wiederkehrenden Routine und dieser besonderen und ruhigen Gartenweisheit, daher danke ich dir sehr für all deine Tipps.
    Hab noch eine wundervolle Woche.
    Allerliebste Grüße,
    Kama

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebe Kama, deine Kommentare zu lesen, ist immer wie Wellness – genau wie in deinem Blog zu stöbern. Auf mich machst du in hohem Maße von ruhiger Garten(- und Leben)Gewissheit. Sei ganz herzlich gegrüßt!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert