Monate: März 2016

Gartenglück in Geld aufwiegen

Wie viel ist dir dein Garten wert? Welches unmoralische Angebot müsste man dir machen, dass du deinen Garten räumst? Eine fast philosophische Frage. Stell dir vor, du müsstest zwangsweise deinen Garten hergeben. Und es würde dir der, der dich von der Scholle treibt, eine Entschädigung dafür bezahlen müssen. Was für eine Summe würdest du ansetzen? Und vor allem: Woran würdest du diese festmachen? Am liebevoll hergerichteten Gartenhäuschen? Am Zaun, am Wegebelag aus Granit? An den Bäumen? Oder auch den Stauden und Zwiebelblumen? Mann, was hast du die letzten Jahre da reingesteckt. Im wahrsten Sinne des Wortes. Während du das Wort Entschädigung durch deinen Kopf kreisen lässt, siehst du dich vielleicht noch die teuren Schneeglöckchenzwiebeln einbuddeln. Und die kostbare Päonie aus England mitbringen. Der Pfirsichbaum – du hattest dich doch für ein schon so großes Exemplar entschieden, das hat tüchtig reingehauen ins Budget. Aber für deinen Garten war dir nichts zu teuer, kein Aufwand zu groß. Dein Unbehagen wird bei diesen Überlegungen immer größer. Entschädigung – was soll das denn für eine Entschädigung sein, wenn dir …

Ranunkelfrühling

Ranunkeln: zarten Blütenstielen Halt geben

Was tun mit kippeligen einzelnen Blütenstielen wie hier meinen Ranunkeln? In der Speisekammer kramen und alles wird gut. Dies ist ein schlichter kleiner Beitrag. So, wie man manchmal schlichte kleine Blumen hat. Die als Einzelblüten wunderschön sind, aber eben einzeln. Ohne die große Gruppe, die Halt gibt. Und obwohl ich deutlich mehr Vasen als Schuhe habe – wahrscheinlich sogar Schuhe plus Handtaschen plus Schals und Tücher – stand ich doch jetzt tatsächlich vor den Regalen und hatte nichts anzuziehen. Für die Blumen. Kreisch! Also musste eine individuelle Lösung für meine drei wunderschönen, gefüllten Ranunkeln her. Statt im Wok sind meine Vorräte an chinesischen Glasnudeln in einer rechteckigen Glasvase gelandet. In ihnen kann ich die Glasröhrchen fürs Blumenwasser gut verstecken und die Lebensmittel nach ein paar Tagen dann doch noch verbraten. Klar, das mach ich, die stauben auch nicht mehr ein, als die Äpfel in der Obstschale. Hab’s schön und komm gut ins Wochenende. Happy Flowerfriday! Alle Fotos vergrößern sich durch anklicken.

Der Rosengarten

Tipp Gartenreise: Sissinghurst – der englische Traumgarten

Zu Gast in Sissinghurst, Englands berühmtesten Garten. Individuelle Eindrücke und Ideen für den eigenen Garten. Ich habe wirklich lange darüber nachgedacht, ob es nicht albern ist, noch einen weiteren Artikel über Sissinghurst zu schreiben. Es gibt etliche davon, die schönsten von der Garten-Lady dieser Anlage selbst verfasst. Aber werden nicht auch noch neue Liebeslieder geschrieben, obwohl es schon welche gibt? Ich habe mich daher am Ende entschieden, euch meine ganz speziellen, subjektiven Eindrücke aus diesem Garten zu schildern. Und vielleicht sogar Ansätze für den eigenen Garten zu liefern. Die Gartenkolumnen von Vita Sackville-West, Besitzerin von Sissinghurst, haben mich schon früh in meiner Gartenlaufbahn beeinflusst. Ich mag ihren kompromisslosen Stil. Von allem immer nur das Beste war ihr Motto. Wobei das Beste nicht auch das Teuerste sein musste. Sondern das wirklich zufriedenstellend Wachsende, das den Garten optimal Bereichernde. Das fand ich für mein Gärtnern auf kleinstem Raum erhellend: Hast du wenig Platz, suche nach der besten Sorte jeder Pflanzenart. Ein Privatgarten der besonderen Art und der besonderen Besitzer. Als ich nun zweimal das Vergnügen hatte, Sissinghurst …

12tel Blick Februar

12tel Blick im Februar: Alles wird bunter

Am 1. März ist meteorologischer Frühlingsanfang. Das lassen sich Schneeglöckchen und Elfenkrokus nicht zweimal sagen und erobern die Beete im Sturm. Ein 12tel Blick, der mir das Herz erfreut. Es ist Bewegung in den Garten gekommen. Nur muss ich den Blick nach unten richten und am besten auch mal in die Hocke gehen, um die Pracht mit allen Sinnen zu erfassen. Die Lenzrosen ragen mit 15 bis 20 cm noch am weitesten in die Höhe. Vermutlich sieht es immer lustig aus, wenn ich versuche, an Schneeglöckchen zu schnuppern, ohne sie abzuschneiden. Meine Teenager-Tochter korrigiert mich: peinlich sei wohl eher das richtige Wort. Während ich jetzt hier betrachtend sitze und den 12tel Blick auf mich wirken lasse, sind meine kleinen Zwiebelblüher auf Achse. Die Schneeglöckchen ziehen durch die Beete, Märzenbecher scheinen sich ebenso wohl zu fühlen, die Elfenkrokusse machen auch vor dem Rasen nicht halt. Ich liebe ihren Sturm und Drang. Seit dem letzten Blick kann ich auch einige Neulinge begrüßen: das Winteralpenveilchen Cyclamen coum, Puschkinien, Iris sowie neue, kräftig gefärbte Krokusse. Bei den Stauden präsentieren …