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Die Birnen-Schwemme meistern

Birne Monilia

Über Birnen, Monilia-Fruchtwelke, Mostereien als Lösung und endlich wieder Freude am eigenen Obst.

Ich will mich nicht dabei ertappen, dass ich mich vor unserer heiß ersehnten Obst-Ernte fürchte. Und doch kommt es jedes Jahr wieder so.

Birnen sind köstlich aromatisch und auch irgendwie etwas Besonderes, da sie sich nicht lange halten. Aber darin liegt auch die Krux: Kaum sind sie pflückreif, ist die Genussreife auch fast schon überschritten. Wie zeitlich dicht liegen delikate Frische und mehliger Mampf beieinander.

Und der schlimmste Feind lauert schon: die Monilia-Fruchtwelke. Sie tritt bei all unseren vier Birnbäumen und bei den beiden Apfelbäumen auf. Durch eine Verletzung der Fruchthaut – bei den Birnen meist durch Wespenbisse, bei den Äpfeln durch das Bohrloch des Apfelwicklers – entsteht ein brauner Fleck, der sich rasch vergrößert, die Frucht beginnt zu faulen. Bald bilden sich kreisförmig angeordnete Sporenpolster.

Die Krankheitssymptome werden durch den Pilz Monilia fructigena verursacht. Pingelige Sauberkeit ist also von entscheidender Bedeutung, um die Infektionsquellen zu reduzieren, denn die Pilze überdauern auf vertrockneten Fruchtmumien, die oft über den gesamten Winter im Baum hängen bleiben, oder auch auf vorzeitig auf den Boden gefallene Früchte. Spritzen? Eine direkte Bekämpfung der Frucht-Monilia ist nicht möglich.

Schnell sein und reagieren: pflücken, verschenken, verarbeiten, entsaften, mosten.

Birnenblüte

Birnenblüte

Da unsere Bäume uns Tausende von Früchten schenken, müssen wir raus aus der Fallobst-Falle, uns beeilen, sie zu verwerten und den Pilzen ein Schnippchen zu schlagen. Da heißt es vor allem durchpflücken, frisch verzehren, verbacken, verkochen, täglich kleine Portionen für den morgendlichen Drink  entsaften, verschenken. Und wenn das alles noch nicht ausreicht: mosten lassen.

Zur Mosterei fahren kann auch, wer kleine, harte, unansehnliche oder nicht ganz so wohlschmeckende Birnen und Äpfel hat. Für einen guten Saft taugen sie allemal. Außerdem bekommt man in flüssiger Form auch ganz entspannt das Obst in die Kinder. Und erspart sich im wahrsten Sinn den Abtransport der eigentlich edlen Fracht in 4 € teuren Laubsäcken der Berliner Stadtreinigung.

Hier findest du Mostereien in deiner Umgebung.

3 Kommentare

  1. Berlingärtnerin sagt

    Den Tipp einer lieben Freundin will ich euch nicht vorenthalten: Apfel-Chutney! Sie hat folgendes versucht und hat mit einem Schlag ihre restlichen, noch nicht ganz reifen Äpfel haltbar gemacht. Passt zu Käse oder Fleisch – ich mag Pasteten.

    Zutaten: 1 Chilischote, 25 g frischer Ingwer, 200 g (rote) Zwiebeln, 200 g Äpfel, 180 g Gelierzucker 2:1, Pfeffer, Salz

    Die Chilischote entkernen und klein würfeln. Ingwer schälen und reiben. Zwiebeln und Äpfel schälen und klein würfeln, mit den anderen Zutaten in einen Topf geben und offen bei mittlerer Hitze 5 Min. kochen lassen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Das Chutney in heiß ausgespülte Gläser füllen, zudrehen und wie bei der Konfitüren-Herstellung abkühlen lassen.

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