Unterwegs
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Grunewaldsee: Hunde und Weihnachtsmarkt. Und Hundeweihnachtsmarkt.

Grunewaldsee

Das war der Plan: ein hübscher Spaziergang durch den Grunewald plus enspannter Gang über den Weihnachtsmarkt in den Mauern des Jagdschlosses. So als Ausflugstipp.

Denn schließlich wurde der Grunewald soeben vom Bund Deutscher Forstleute zum “Waldgebiet des Jahres 2015” gekürt. Das ist doch einen Artikel allemal wert. Außerdem ist jetzt im Garten weniger zu tun, wir haben also mehr Zeit für nette Ausflüge ins Grüne.

Der Spaziergang fand dann auch statt, in milder Luft, bei Licht in pastell und auf kleinen Wegen abseits der Trampelpfade. Goldenes Buchenlaub, Sonnenstrahlen, die die Rinde der Birken zum Leuchten bringen, Spiegelungen auf den Wasserflächen kleiner Tümpel. Berlin kann so schön sein.

Als wir uns dann aber dem Programmpunkt “Weihnachtsmarktbesuch” näherten, merkten wir mal wieder, was es heißt, immer noch in einer Millionenmetropole unterwegs zu sein. Tausende auf dem Weg zum laut Prospekt “Märchenhaften Weihnachtsmarkt” im “zauberhaften Ambiente” des Jagdschlosses Grunewald, Berlins ältestem Schlossbau (1542), direkt gelegen am Ufer des Grunewaldsees.

Und wie im Urlaub, in dem man ja auch immer über die vielen Touristen meckert ohne selbst Einheimischer zu sein, haben wir dankend abgelehnt, uns in eine der Warteschlangen an den Kassenhäuschen einzureihen: Wir wollten ja schließlich Romantik. Und am liebsten den Glühweingenuss ganz für uns allein.

Andere Besucher waren da sehr viel pragmatischer: Sie besuchten eben den – ebenfalls eintrittspflichtigen – Hundeweihnachtsmarkt am Forsthaus Paulsborn. Schließlich waren außer uns quasi alle Besucher mit ihren vierbeinigen Freunden unterwegs: Der Grunewald ist eines der größten Hundeauslaufgebiete der Stadt. Dort gab es allerlei Preziosen für Fiffi und Rex. Und laut Veranstalterin Dagmar Liepe “Hundekekse, Hundepflege – und als Highlight unsere hauseigene Leberwursttorte.” Berlin kann so schräg sein.

Die Urteilsbegründung des Bundes Deutscher Forstleute hätte mich übrigens im Vorfeld schon nachdenklich machen sollen:

“Der BDF wählte diesen hauptstädtischen Wald, weil es hier in besonderer Weise gelingt, den hohen Besucherdruck mit bis zu 100 Millionen Waldbesuchen pro Jahr in Einklang mit Naturschutz und der forstlichen Nutzung zu bringen”

Also: hingehen!

5 Kommentare

  1. Wenn man wie ich auf dem Land lebt und wirklich Stunden allein durch den Wald, der gleich 100 Meter hinter dem Haus liegt, laufen kann, dann ist es super interessant bei dir zu stöbern und ein Bisschen Großstadt-(Wald) Luft zu schnuppern.
    Viele Grüße,
    Anette

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo Anette! Habe auch gleich mal bei dir im Blog und auf g+ gestöbert :-)
      Übrigens: 100 Meter bis zum Wald klingt klasse für meine Großstadtohren…

  2. Rosella sagt

    Was für ein geniales Titelbild, die Farben sind ja der Hammer. Das wirkt wie ein Gemälde der Romantiker.

    • Berlingärtnerin sagt

      Danke, das freut mich! Das Licht an milden Fast-Wintertagen ist aber auch perfekt für die Fotografie.

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