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Tipps zum richtigen Umtopfen von Phalaenopsis-Orchideen

Orchideen topfen

Hast du Orchideen, die mit ihren Luftwurzeln immer unansehnlicher werden? Dann wird es Zeit fürs Umpflanzen.

Nach meinem beeindruckenden Besuch der Orchideenausstellung in der Biosphäre Potsdam (lies hier alles über Tipps und Tricks zu Orchideen), habe ich mich daran gemacht, meine große weiße Phalaenopsis umzutopfen.

Weiße Orchidee

Ein Traum von weißer Orchidee

Ich hatte gelernt, dass Orchideen es überhaupt nicht mögen, wenn ihre Wurzeln lange feucht stehen und dass jetzt nach dem Winter die Ruhe- und Umtopfzeit beginnt. Also hab ich mir mein Exemplar vorgenommen, das auch wirklich zum Schämen schlimm aussah.

Orchidee Luftwurzeln

Schlimmes Bild: Die Orchidee wächst aus dem Gefäß heraus, Luftwurzeln hängen über, die Pflanze kippt zur Seite

Wie böse es allerdings um meine stets treu blühende Blume bestellt war, bemerkte ich erst, als ich die Wurzeln aus dem Topft befreit hatte und sichtbar wurde, dass sämtliche braun und verfault waren. Und das, obwohl ich die Orchidee nur einmal pro Woche getaucht hatte und immer alles Wasser abfließen ließ. Ich war ehrlich erschüttert über meine Nachlässigkeit.

Verfaulte Orchideenwurzeln

Verfaulte Orchideenwurzeln, obwohl ich immer alles Wasser hatte ablaufen lassen

Das gesamte alte Substrat musste also weg, alle braunen Wurzeln schnitt ich ab. Es blieben tatsächlich nur noch die übrig, die vorher als Luftwurzeln außerhalb des Topfes wuchsen. Den alten Plastiktopf konnte ich wiederverwenden – es blieb ja nicht viel übrig.

Entfernung Substrat

Das alte Substrat wurde entfernt, die braunen Wurzeln abgeschnitten

Alte Wurzeln entfernt

Die Phalaenopsis sieht wieder schön aus

Das Befüllen des Gefäßes ging sehr leicht von der Hand, indem ich den Topf in die Spüle gestellt habe und die Wurzeln dann zusammengefasst hineingedreht. Da die festen Blätter an den Rändern der Spüle aufliegen konnten und dadurch die Phalaenopsis über dem Topf schwebte, hatte ich beide Hände frei, um das neue Substrat einzufüllen. Ich hatte mir sehr gutes, grobes Orchideensubstrat vom Fachhändler besorgt. Es ist überaus wichtig, dass das Gießwasser wirklich schnell ablaufen kann, daher solltest du beim Material darauf achten, dass es nicht zu fein ist.

Orchideensubstrat

Das Orchideensubstrat muss von guter Struktur sein

Orchideenwurzeln eintopfen

Die Orchideenwurzeln kann man zusammengenommen gut ins Gefäß drehen

Orchideensubstrat einfüllen

Die Zwischenräume werden mit Substrat gefüllt, bis die Pflanze genügend Halt hat

Zum Schluss wurde einmal kräftig angegossen und überschüssiges Wasser entfernt. Meine Beste sieht nun auch “untenrum” wieder gepflegt aus. Künftig werde ich sie nicht mehr tauchen, sondern nur noch gießen – und zwar in der Menge eines Schnäpschens. Auf ihr Wohl!

Orchidee neu getopft

Nun ist sie wieder gut in Schuss

Fertige Orchidee

Ich hoffe, das gute Stück verzeiht mir die Vernachlässigung

 

22 Kommentare

  1. Kati Szalay sagt

    Liebe Xenia!
    Bitte schön,mir zu sagen was bedauten die schwarze Flecken an der Blatt-Rückseite?
    Danke schön voraus Deinen Antwort!
    Kati

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo Kati!

      Ich kann es ja jetzt nicht sehen, vermute aber, dass es sich um einen recht häufig vorkommenden Pilzbefall handelt. Wenn es nur wenig ist, kannst du das befallene Blatt ggf. abschneiden, ansonsten hilft ein Breitbandfungizid wie “Polyram” von Celaflor. Da aber vorbeugen besser ist als Gift zu sprühen, achte bitte darauf, dass die Orchidee nicht zu feucht steht und immer schnell abtrocknen kann – jetzt in der warmen Jahreszeit gern an einem halbschattigen luftigen Plätzchen.

      Ich drücke dir und deiner Orchidee die Daumen!

  2. Kati Fözö sagt

    Hello,

    Ich habe den Orchideen-Artikel und die Kommentare glesen, und habe viel glernt. Auch ich habe viele schöne Orchideen, einige mit wenigen Pobleme. Ich hätte einige Fragen, aber jetzt warte ich aus das Ende dr Heizperiode, und hoffe, dass alle Probleme gelöst werden?!

    Hrzlichst
    Kati

    • Berlingärtnerin sagt

      Ohne die trockene Heizungsluft geht es unseren Zimmerpflanzen bestimmt deutlich besser. Viel Freude weiterhin mit deinen Orchideen, liebe Kati!

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebste Steffi,

      Orchideen sind tatsächlich kernige Mädels: nach meiner Umtopfaktion bildet sie jetzt schon wieder neue Luftwurzeln aus. An beiden Seiten bereits 2 cm in zwei Wochen.

      Alles Liebe für dich zum Osterfest! <3

  3. Danke für die tollen Tipps. Wenn ist so auf die Fensterbank schaue, muss ich mich auch endlich mal dran machen. Als nächstes wird Orchideenerde besorgt und dann geht es los.
    Dank für die Tipps! Hätte mich sonst nicht dran gewagt.
    LG Melanie

  4. Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung, da war ich wohl bisher zu zaghaft im Zurückschneiden. Da unser Garten noch unterm Schnee versteckt ist, habe ich jetzt genug Zeit, mich um die Orchideen zu kümmern. LG Gisela

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebe Gisela!

      Was nötig ist, siehst du dann erst, wenn alles auf dem Tisch liegt. Und was alt und braun ist und der Pflanze nicht mehr gut tut, kann einfach weg.

      Gutes Gelingen wünsche ich!

  5. Nadine sagt

    Toll beschrieben! Ist schon lange fällig und nun habe ich dank deines Beitrages den lähmenden Respekt vor dem “Orchideen-Umtopfen” verloren – Danke!

    • Berlingärtnerin sagt

      Hau rein, Süße! Respekt ist zum Glück überhaupt nicht nötig.

      Herzliche Grüße!

  6. Hallo Xenia,
    Du machst mir ein sehr schlechtes Gewissen: Meine Getreuen (und ich habe eine Menge) sehen alle genauso aus.
    Großes Indianer-Ehrenwort: Das wird sich in den nächsten Wochen ändern!
    Danke für den “Schubs”.
    Liebe Grüße,
    Krümel

    • Berlingärtnerin sagt

      Hi Krümel,

      kein schlechtes Gewissen – die Ruhezeit fängt ja grad erst an. Viel Freude beim Werkeln!

  7. Regina sagt

    Das ist eine gute Anleitung. Mit dem gelegentlichen Tauchen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht, da das Substrat immer wieder aus dem Topf schwemmt. Der Tipp mit dem Schnapsgläschen ist praxistauglicher.

    • Berlingärtnerin sagt

      Übersprühen mögen Orchideen übrigens auch sehr gern, liebe Regina, hohe Luftfeuchtigkeit. Die ist nämlich eigentlich „bekömmlicher“ als viel Wasser im Topf.

      Liebe Grüße!

  8. Margit sagt

    Oh ja, das muss ich demnächst auch mal machen! Gestern habe ich erstmal versucht, die Wollläuse zu entfernen. Die haben sich komplett über die Blüten hergemacht! Ach, war das eklig. Ich hab die Blüten abgeschnitten, nachdem ein Wasserbad nichts geholfen hat.
    Ich hoffe, dass sie die Tortur überstanden haben!
    Viele Grüße von Margit

    • Berlingärtnerin sagt

      Das klingt ja gar nicht gut. Es wird Zeit, dass die Heizungsluft-Periode zu Ende geht. Toi-toi-toi für deine Orchidee!

  9. Moreme sagt

    Hallo, liebe Berlingärtnerin,

    ich muss ein bicßhen doof nachfragen: Ein Schnapsglas täglich für die Orchidee, das scheint sehr wenig?

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo Moreme!

      Gemeint ist nur einmal pro Woche. :-) Es darf auch gern ein doppelter Schnaps sein. Mehr braucht die Phalaenopsis aber nicht – es sei denn, sie steht auf einer voll aufgedrehten Heizung, was jedoch nicht gut ist. Ich besprühe alle meine Zimmerpflanzen übrigens mit abgestandenen Wasser. Und das im Winter tatsächlich täglich.

      Herzliche Grüße und danke für die Nachfrage!

  10. Ich denke jetzt mal, es ist nicht Vernachlässigung, sondern normal, dass alte Wurzeln absterben. In der Natur fallen sie vom Baum auf die Erde oder Vögel picken sie ab. Im Topf geht das ja nicht. Ich habe von einem Züchter auf einer Orchideenausstellung auch gelernt, dass 1x wöchentlich Tauchen am besten ist und das klappt auch prima. An den Blättern sieht man, dass es deiner Orchidee gut geht…..;-)
    LG Sigrun

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo Sigrun!

      Ich schätze, dass es meiner Orchidee noch gut ging, weil alle lebendigen Wurzeln von der täglichen Besprühung profitiert haben.

      Schöne Grüße!

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