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Ich träume von Tulpen und Narzissen

Tulpe spontane Mutation

Wer im Frühling in Farben schwelgen will, muss jetzt ran und Blumenzwiebeln stecken.

“Hab ich ja längst getan, du Scherzkeks.”, wirst du nun vermutlich sagen. Na dann Gratulation. Wer aber wie ich tüchtig faul sein kann und bei dem never ending Spätsommer auch noch nicht in Stimmung war, dem sei versichert: Es ist noch nicht zu spät, auf auf.

Aus gesundheitlichen Gründen ist mein Programm heuer etwas schlanker ausgefallen. Normalerweise versenke ich pro Saison ungefähr 1000 Zwiebeln und Knollen, jetzt mussten rund 100 reichen.

Für die viel gepriesenen Zwiebel-Körbchen oder das Versenken in Blumentöpfen habe ich wenig übrig. Warum? Das ist mir a) zu umständlich, ich hole ja auch nichts wieder raus, sondern lasse alles drin, und ich habe b) wegen der noch üppigen Vegetation im Herbst viel zu wenig Platz im Beet, um das zu verwirklichen. Und c) mussten wir zum Glück bisher auch nie unter Wühlmäusen leiden. Wir geben nur den normalen Mäusen was ab, was in manchen Jahren (in sehr strengen Wintern) auch schon zu schmerzlichen Verlusten geführt hat. Aber das nehme ich seufzend in Kauf.

Tulpenzwiebeln

Tulpenzwiebeln Burgundy Lace

Gelbe Spätwinter-Kracher und ein Traum von weißen Tulpen

Also stecke ich überall da nach, wo im Frühling Lücken entstanden waren – das fotografiere ich beizeiten, damit ich’s nicht vergesse. Besonders enttäuscht war ich, als plötzlich keine Narzissen mehr unter dem Klarapfelbaum kamen. Hier habe ich nun Narcissus Jetfire gesetzt, die manchmal sogar schön im März blüht und durch ihre orange Trompete zu meiner überschwänglichen Spätwinterstimmung passt. Ich gehe dabei stets so vor, dass ich möglichst dicht an die bestehenden Stauden setze, dazu deren Laub anhebe oder zur Seite schiebe, denn dort ist nach dem Winter ja noch nicht viel los. So komme ich zu üppig-dichten Pflanzbildern.

Märzenbecher Leucojum vernum

Märzenbecher spitzen schon im November aus der Erde

Übrigens habe ich beim Buddeln voller Erstaunen festgestellt, dass das Laub der Märzenbecher Leucojum vernum schon deutlich sichtbar aus der Erde spitzt. Na hoffenlich überleben die die nächsten vier ungemütlichen Monate!

Ansonsten fülle ich vor allem Tulpenbestände auf, bei denen ich sicher sein kann, dass sie über die Jahre spärlicher werden. Also brauchte ich wieder Zwiebeln der weißen lilienlütigen Tulpe White Triumphator, die bei mir viele Jahre aushält, sie steht rank und schlank und blüht im Mai. Etwas früher dran ist Purissima, sie hat eine Blüte wie ein volkommenes weißes Ei, einfach perfekt. Neu probiere ich Sapporo aus, die bläuliches Laub hat und von cremegelb nach cremeweiß verblühen soll.

Als Paukenschlag am Zaun entlang soll uns Burgundy Lace begeistern. Sie wird stolze 50 bis 60 Zentimeter hoch, sodass ich auf eine prächige Fernwirkung und einen tollen Anblick selbst von meinem Liegestuhl auf der Terrasse hoffe.

Werkzeuge zum Zwiebelsetzen

Werkzeuge zum Zwiebelsetzen

Wo kaufe ich meine Zwiebeln? Absoluter Favorit ist Albrecht Hoch, für mich der Blumenzwiebelspezialist schlechthin. Schade, dass ich in diesem Jahr beim legendären Ausverkauf am ersten Novembersamstag nicht dabeisein konnte. Gut ist auch Treppens, ebenfalls ein Spezialist für Zwiebeln. Ich habe meine jetzt aus der Königlichen Gartenakademie, die ich ja sowieso sehr schätze.

Tulpe Royal Ten

Tulpe Royal Ten

P.S.: Auf dem Titelfoto siehst du eine Spontanmutation einer Tulipa Royal Ten, die normalerweise so ausschaut.

 

 

 

 

4 Kommentare

  1. Berlingärtnerin sagt

    Ja, ein Tulpenrausch in weiß. Und nein, nicht rückenkrank. Zum Glück! Die große Anzahl an Zwiebeln hat übrigens damit zu tun, dass ich mir die gelben und blauen Matten im Spätwinter hart erbuddelt habe. Aber inwischen ist Mutter Natur da auch gnädig mit mir und lässt nach den Anschubpflanzungen auch großzügig Samen und Brutzwiebeln aufgehen.

  2. Flowerpower sagt

    Normalerweise 1000 Zwiebeln! Das klingt ziemlich heftig. Und nun bist Du davon so rückenkrank geworden, dass Du nur noch ein Zehntel davon setzen kannst?

  3. Das klingt ja nach einem Tulpenrausch ganz in weiß. Hübsch. Ich habe gute Erfahrungen mit Viridiflora gemacht, einer weißen Sorte mit zartgrünem Streifen. Sie hält auch ein paar Jahre durch.
    Komm gut durch den Winter!

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