Jahr: 2014

Aster frikartii Mönch

Stauden jetzt pflanzen: Das sind die besten

Welche Stauden die besten und auf jeden Fall meine Lieblinge sind, verrate ich dir hier. Alles echte ‘Langspielplatten’, wie Karl Foerster zu sagen pflegte. Nachdem wir durch das herrliche Wetter lange gar nicht gemerkt haben, dass schon Herbst ist, erinnern nun die ersten trüben Tage daran, dass es mit der Muße vorbei sein muss: Pflanzzeit für Stauden! Jetzt kannst du deine eigenen Stauden teilen und die kräftigsten Stücke wieder einsetzen. Sie wachsen schnell wieder an. Du kannst dir ja aber auch mal was gönnen und eure Beete mit ein paar schicken Neuerungen pimpen. Besonderes Augenmerk habe ich bei meinen Favoriten auf eine lange Blütezeit gelegt, die im Hochsommer beginnt und auch den Herbst nicht fürchtet. Dann musst du jetzt nämlich nur einmal ran und hast über Jahre monatelang Ruhe und Freude. Der 1. Platz geht an Aster frikartii ‘Mönch’. Diese aparte, natürlich wild anmutende Aster habe ich im Foersterschen Garten in Potsdam-Bornim zum ersten Mal gesehen. Da blühte sie im Juli blauviolett und so grazil, dass es eine Freude war. Mit ihren ca. 70 cm …

Lohnt sich das Dahlienfeuer im Britzer Garten?

Überall die Plakate: Dahlienfeuer. Britzer Garten. Lohnt sich ein Besuch dort? Wie sind die Herbstblüher präsentiert und was ist sonst noch los? 10.000 Dahlien in rund 300 Sorten auf 2.200 qm – das ist doch mal eine Ansage. Mutter und Tochter haben sich an einem schönen Herbstfeiertag in den Britzer Garten aufgemacht, um zu schauen, ob man den verlockenden Plakaten “Dahlienfeuer” trauen darf und ob das wirklich heiß wird. Die Bedingungen waren exzellent: Kaiserwetter und die Damen in Spaziergeh-Laune. Die Tochter bekam das obligatorische Eis, die Garten-Testerin meinte, sich im Gegenzug die Freiheit grenzenloser Foto-Stopps erkauft zu haben. Denn der Britzer Garten hat mich wieder begeistert. Ich kann voller Überzeugung sagen: Ja, ein Besuch lohnt sich wirklich, hier gibt es tolle Motive. Und zwar nicht nur wegen der aufgepflanzten Dahlien, die in dieser Masse ja auch leicht etwas Massiges haben, sondern vor allem wegen der Landschaft. Richtig gelesen: 1985 wurde der Britzer Garten im noch geteilten Berlin als Bundesgartenschau-Gelände errichtet und bietet auf 90 Hektar nicht nur sehr schöne gärtnerische Anlagen, sondern Natur pur. Wasserflächen …

Immer falsch angezogen bei der Gartenarbeit

Über kaputte Hände, dreckige Schuhe, Laufmaschen, Ziehfäden. Hast du bei der Gartenarbeit auch immer das Falsche an? Oder noch nicht das Richtige? Ich bin ständig falsch angezogen, wenn ich im Garten bin. Vielleicht ist es ein Zeichen von Überschwang, von Ungeduld allemal: Dass ich bereits einen Großteil der Grabearbeiten erledigt habe, wenn mich Sand und Steinchen in den goldenen Schuhen mit Lochmuster daran erinnern, dass ich nicht die Gummistiefel an den Füßen habe. Alles dreckig, Mist. Aber zum Glück haben sie keinen Schaden genommen … bisher. Oder dass ich die edlen Gartenhandschuhe hätte anziehen wollen, fällt mir erst dann auf, wenn die ersten Kratzer die Haut rot zerfurchen. Nun aber schnell die Hände waschen und dann rein in die Handschuhe. Nur, dass es dann eigentlich schon zu spät ist. Ich denke, dies sind Situationen, die alle Gartenbegeisterten kennen: Man legt sofort los. Die Pflanzen schreien aber auch geradezu danach, eingebuddelt zu werden. Und hier nur dieses kleine Pflänzchen, das zupfe ich mal eben. “Gehe niemals an einem Unkraut vorbei” – das lehren uns die Engländerinnen. …

Kaufst du noch alles oder swapst du schon?

Klamottentausch-Parties oder Sämereien-Börsen – zu tauschen und zu teilen ist schwer angesagt. Swap schwappt rüber aus den USA und ist so alt wie die Welt: Gib du mir deins, ich geb dir meins. Ach so: tauschen. Ja, to swap, so heißt das neue Zauberwort. Kaufrausch war gestern, heute schaut nicht nur die Political Correctness auf den Wert der Dinge und besinnt sich neu. Viele, besonders junge Leute achten verstärkt darauf, was sie wie konsumieren. Es steht hoch im Kurs, nicht nur höher zu wollen, oder schneller, weiter, neu. Daher finde ich es einen großartigen Ansatz, meine zu groß gewordenen Stauden nicht wie früher auf den Kompost zu kippen, sondern vor den Gartenzaun zu stellen und andere Menschen damit zu beglücken. Oder Sämereien zu tauschen. Auch das Zuviel an Pflaumen, Birnen, Äpfeln kommt raus – so viel schälen kann ich gar nicht, wie vom Baum plumpst. Und zack: Es dauert nur wenige Minuten, dann ist alles weg. Nicht verstohlen eingepackt, sondern offen – und meist mit einem Klönschnack dazu – mitgenommen. Und das Prinzip zieht weiter …

Artischocke in der Vase

Eine Schnittblume der ganz anderen Art ist die Artischocke. Wenn du sie jetzt auf dem Markt oder in der Gemüseabteilung deines Supermarkts findest: greif auf jeden Fall zu. Ganz schlicht in einer farblich passenden, sandig-erdig anmutenden Vase arrangiert ist sie ein Prachtstück. Aber auch mehrere davon, zum Beispiel in eine große Glasschale gelegt, dürften spektakulär aussehen. Sie hält sich ewig, verströmt einen betörend süßen Duft – und schmeckt ein paar Wochen später hoffentlich immer noch. Ich werde berichten.

Salate

Immer genau die richtige Portion: Salate aus dem eigenen Garten

Knackig, bunt, abwechslungsreich und vor allem frisch soll er sein, unser Salat. Wie schön, dass selbst ein kleines Beet ausreicht, um glücklich zu machen. Zu viel Platz für viel Gemüse bleibt ja nicht, wenn man ein Stauden-Junkie ist. Und der Gartengemahl auch noch Rasen will. Aber das Kleingartengesetz schreibt’s vor und man wäre ja schön doof, auf den Genuss eigenen Salats zu verzichten. Also bestellen wir zwei Gemüsebeete, auf denen auch immer wechselnde Zutaten für unsere geliebten Salatteller wachsen. Da streife ich dann so durch und pflücke gerade soviel ab, wie wir zum Abendessen brauchen. Frische pur. Wie herrlich dieses Von-der-Hand-in-den-Mund von März bis November eigentlich ist, realisiere ich besonders, wenn im Winter zum Beispiel wieder die Riesengebinde von Rucola erstanden werden müssen, die schon nach einem Tag schlapp im Gemüsefach hängen. Salate zur Blüte kommen lassen und im ganzen Garten ernten. Übrigens ernte ich nicht nur im Beet, denn unser Essen vagabundiert auch lustig durch den Garten. Besonders der rot geaderte Sauerampfer und der Feldsalat kommen an vielen Stellen zum Vorschein. Zum Glück erkennt man …

Wie war mein Sommerwetter?

23. September, Herbstanfang. Eiskalter, aber freundlicher Morgen. Das erste Mal schicke ich meine Tochter mit einer richtigen Draußenjacke zur Schule. Sommer war gestern. Und wie war das Sommerwetter 2014? Das Untrüglichste ist, ich werfe einen Blick auf meine Wetteranzeiger: Regentonne, Rosen, Phlox. Und Anemone japonica. Dann kann ich heute noch sagen, wie die letzten Monate waren: Mein Sommer war deutlich zu trocken und früh sehr warm. Die Tonnen waren nach dem Winter erst am 31. August wieder voll, die Rosen hatten lange keinen Sternrußtau, aber der Phlox – au weia. Mehltau ist wirklich kein schöner Anblick. Und ein noch schrecklicherer ist der der Herbstanemone. Sie lässt sich nämlich von früher Wärme und Sonne blenden und legt umso eher mit der Blüte los. Und ist natürlich auch früher durch und ruft dann laut: Vergänglichkeit! Ich seufze, wenn ich an ihren Samenständen vorübergehe. Was die  Meteorologen hochwissenschaftlich und offiziell zum Sommer sagen, findest du hier. Aber was nützte meinem Phlox der Regen in Westfalen. Wie war dein Sommerwetter? Sternruß- oder Mehltau?  

Rezept Birnen-Schoko-Kuchen

Die ersten Birnen sind reif! Zeit, sie mit so einem Prachtstück von Kuchen auch gebührend zu feiern. Aber selbst wenn du keine eigenen Früchte hast: Dieses Rezept musst du versuchen. Es macht ein bißchen Arbeit, daher backt ihn bei uns nur der Herr des Hauses, aber alle Gäste werden versichern, dass das jetzt ihr Lieblingskuchen ist, dich überaus bewundern und um das Rezept anflehen: Zutaten: 600 g Birnen 4 EL Zitronensaft 3 EL Ahornsirup 100 g Schokolade 160 g Butter 3 Eier 110 g Zucker 1 Pkt. Vanillezucker 15 g Kakaopulver 240 g Mehl ½ Pkt. Backpulver 80 ml Sahne 70 ml Eierlikör 3 EL Aprikosenkonfitüre Zubereitung: Die Birnen schälen, vierteln und das Kerngehäuse entfernen. In dickere Spalten schneiden. Zitronensaft und Ahornsirup vermischen und über die Birnen geben. Birnen ca. 30 Min. zum Marinieren abgedeckt in den Kühlschrank stellen. Schokolade grob hacken und im Wasserbad bei kleiner Hitze zergehen lassen. In der Zwischenzeit die zimmerwarme Butter mit Zucker und Vanillezucker cremig rühren, die Eier einzeln nach und nach gut einrühren und mit der abgekühlten weichen …

Kartoffelfest auf der Domäne Dahlem

Bullerbü im Berliner Südwesten. Wenn ihr noch nicht hier wart und auch nichts gegen nahezu großstädtischen Trubel trotz aller Landidylle habt, müsst ihr euch das unbedingt mal anschauen. Und wenn ihr, wie wir, dauernd herkommt, könnt ihr das auch immer wieder tun, denn vor allem liebe Gewohnheiten lassen ja in einen Sonntag wie in einen Kuschelpulli schlüpfen. Wie der Name schon sagt, dreht sich beim Kartoffelfest der Domäne Dahlem alles um die schwer in Mode gekommene Knolle – heuer konnten die Besucher z. B. Bamberger Hörnchen oder den Blauen Schweden ernten. Beziehungsweise vom Trecker ausgraben lassen und dann im Gänsemarsch hinterherklauben. Wer dann noch Lust hatte – und das waren wohl alle – erstand Kunsthandwerkliches oder Kürbis & Co und Bio-Limonade. Schöne Welt, artgerecht lebende Tiere, hunderte von niedlichen Kinderaugen. Mich hat dann der Pferdewurst-Stand doch wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, und ich habe mich auf den Rückweg in die Stille meines Gartens gemacht. Nächste Veranstaltungen unbedingt vormerken!