Jahr: 2016

Tomatenvielfalt

Tomaten richtig düngen

Produkttest Tomaten brauchen Liebe – und Kalziumdünger (Calciumdünger) als Zusatzgabe. Dann kann ihnen die so genannte Blütenendfäule nichts mehr anhaben. Das war mal eine gute Anfrage: Ob ich Wuxal Calciumdünger von Manna testen möchte. Der sollte nämlich gegen die harten dunklen Stellen an der Unterseite von Tomaten helfen. Und ob ich wollte! Und da jetzt die ersten Früchte bei mir reif sind (ja, ich bin immer ganz schön spät dran mit der Aussaat), kann ich heute einen Erfolg bei mir vermelden. Also bei meinen Tomaten. Blütenendfäule ist nicht die Kraut- und Braunfäule, bei der die Pflanze dunkle Flecken bekommt und abstirbt. Blütenendfäule haben deine Tomaten, wenn die Unterseite/Spitze komisch wird – erst so ein bisschen orange-blasig, dann dunkelbraun, auf jeden Fall hart. Fotos davon kann ich dir (zum Glück) keine zeigen, aber unter diesem Link findest du Abbildungen der typischen Tomatenkrankheiten. Befallen waren bei mir leider alle Sorten, vielleicht, weil ich meine Tomaten allesamt in Kübeln ziehe. Was ich tun konnte, wusste ich nicht, schließlich verwendete ich klassischen Tomatendünger. Ich war ganz schön frustriert. Woran …

12tel Blick 31. Juli 2016

12tel Blick 31. Juli: Sommer mit Phloxen

Und wieder ist ein Monat vergangen. Der 12tel Blick zum 31. Juli 2016 steht an. Typisch für den berlingarten im Hochsommer: Duft und Farben der Phloxe. In Berlin hatten wir bisher das, was man klassischerweise einen schönen Sommer nennt: viel Sonne, Wärme, wenig Regen. Für mich zum Glück auch wenig Hitze. Für unseren Garten auch – bisher sind wir trotz des wenigen Regens verlust- und mehltaufrei durch den Sommer gekommen. Die Phloxe sehen toll aus und verzaubern mit ihrem süßen Duft, wenn wir uns abends Tisch und Stühle heranrücken. Zusammen mit den sich von selbst angesiedelten Nachtkerzen ergibt sich Genuss für alle Sinne, denn der Sound der Bienen in den Blüten ist gewaltig. Ich freue mich, dass ich die Sämlinge übersehen habe und nun allabendlich dem Schauspiel in fluoreszierenden Farben – mondgelb die Nachtkerze, lilapink der Phlox – beiwohnen darf. Tagsüber muss ich allerdings mein Ästheten-Auge zudrücken, wenn die Blüten der Nachtkerzen geschlossen sind und schlapp herunterhängen. Rasen: wachsen lassen, Phloxe: wässern. Wie du auf dem Foto sehen kannst, steht der Rasen sehr hoch. Um …

Spornblumen in Stourhead

Dauer-Staude Spornblume

Entspanntes Gärtnern, Erfolg auch auf Sandböden, kein Gieß-Stress, Dauerblüte bis zum Herbst – das sind Schlagworte, bei denen ich gute Laune bekomme. Hier der Bericht über meine Lieblingsstaude Spornblume, der jüngst auch bei Gartenmessen.de erschienen ist. Die Spornblume ist ein großartiges Gewächs. Centrantus ruber begleitet mich von Anfang an. Sie war tatsächlich die Staude, mit der ich nach dem Erwerb meines Gartens die ersten Aussaatversuche machte. Völlig unbedarft streute ich den Samen in eine Aussaatsschale und freute mich, schon nach wenigen Wochen die kleinen Pflänzchen mit den kärftigen Wurzeln an Ort und Stelle aussetzen zu können. Ich entschied mich, sie entlang einer gemischten Rabatte als eine Art Spalier Richtung Gemüsegarten zu setzen. Damit hört die Rabatte lässig auf und es gibt einen natürlich wirkenden Übergang zu Gemüse und Kräutern. Die Spornblume kommt aus dem Süden und liebt Trockenheit. Sponblumen sind sehr pflegeleichte Pflanzen. Sie kommen ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und mögen es gern sonnig. Der Boden darf ruhig trocken und soll durchlässig sein – mehr gibt es an Wünschen nicht zu erfüllen. Dort, wo sich …

Ein Sommerstrauß in schönstem Pink

Serie Vasen: ein Strauß aus Phlox, Storchschnabel, Clematis

Ein virtueller Geburtstagsstrauß für meine Mami. Was passt zu einem solchen Anlass besser als honigduftender Phlox mit lässigem Storchschnabel ‘Patricia’ und lila Clematis viticella in einem antiken Traum aus Bleikristall? Ich liebe meine Mutter heiß und innig und weiß, dass das erwidert wird. Und zum Glück hat sie auch all das in ihr großes Herz geschlossen, was mir lieb und kostbar ist: insbesondere Kind und Garten. Beides wird von ihr gehegt und gepflegt, wenn ich es mal nicht kann. Ohne meine Mami wäre unser Garten nicht so, wie er ist. Denn ein Großteil der Pflanzen würde es zum Beispiel nicht über unsere Sommerreise schaffen. Liegen wir in der Ferne im Liegestuhl, wandern, schwimmen und erkunden neue Orte, sind die Eltern daheim am Werk. Man müsste Vorher-nachher-Bilder machen, denn tägliches stundenlanges Ausputzen, Richten, Schneiden, Liebhaben tun dem Garten sichtlich wohl. Mami schneidet den Frauenmantel herunter, das Geranium, die Katzenminze und erträgt den Anblick eines gerupften Gartens mit Meckischnitt tapfer – Hauptsache, alles ist frisch durchgetrieben, wenn “die Kinder” wieder da sind. Heute, zu ihrem 70. Geburtstag, …

Königliche Gärtnerlehranstalt im späten Juni

Ein Sommerbesuch in der Königlichen Gärtnerlehranstalt

Ein Besuch Ende Juni in der Königlichen Gärtnerlehranstalt. Was für eine Pracht im Stauden- und Rosengarten. Ich probiere gern Dinge aus im digitalen Leben. Jetzt bin ich gerade dabei, das Präsentationsprogramm Prezi zu testen. Natürlich habe ich gleich berlingarten als Experimentierfeld genutzt. Und zeige dir heute Eindrücke von meinem letzten Besuch in der Königlichen Gärtnerlehranstalt in Berlin-Dahlem. Da ich in einem Herbstbeitrag schon einmal ausführlich über die Hintergründe berichtet habe (Rosen- und Staudengarten der Königlichen Gärtnerlehranstalt), reichen hier meine Fotos ohne viel Text, denke ich. Schau aber mal rein in den Beitrag vom September, dann kann du besonders gut erkennen, wie großartig der Staudengarten zu allen Jahreszeiten aussieht. Und hier kommt meine Prezi, du musst einfach nur mit den Pfeiltasten navigieren. Am besten, du schaltest auf Vollbildmodus. Ich hoffe, dir gefällt’s! Lass dir Zeit beim Weiterklicken, dann wird dir auch nicht schwindelig *grins*:

12tel Blick berlingarten Juni

12tel Blick 30. Juni – der Jahreslauf im Video

Der Garten im Wandel der Zeit mit dem 12tel Blick Juni: Ein halbes Jahr ist um und die Atmosphäre wandelt sich von frühlingshaft frisch zu sommerlich kraftvoll. Der 12tel Blick Ende Juni ist deutlich verhaltener als der vorige. Die üppige Rosenzeit endet, die Hochsommerstauden stehen in den Startlöchern, sind aber noch nicht in Blüte. Es ist eine kurze ‘grüne Periode’. Der Garten wird in den nächsten Wochen von rosa-lila auf sonnengelb-lila umschlagen. Leckeres Obst aus eigener Ernte. Hinter uns liegt die Zeit der Erdbeeren, der Rosen, des Mohns und der Margeriten – die heitere Frühsommerphase. Die Himbeeren tragen immer noch üppig: Seit fast einem Monat schon können wir uns täglich stundenlang die Backen vollstopfen – wir tun das in der Regel direkt am Strauch. Die Nachbarn werden sich an den Anblick gewöhnt haben, dass wir zum Essen nicht am Tisch sitzen, sondern wie eine weidende Herde alle Mann im Beet stehen. Unsere Sorte kann ich sehr empfehlen, es ist die altbewährte ‘Schönemann’. An Obst reifen darüber hinaus Johannis-, Blau- und Stachelbeeren sowie die Sauerkirsche ‘Schattenmorelle. Zum …

Mein wunderschöner Rosenstrauß

Rosenstrauß wie ein Sommerbeet

Im Moment ist alles üppig im Garten. Es kommt nicht darauf an, hier und da etwas mehr für einen tollen Blumenstrauß zu schneiden. Ich muss sogar an vielen Stellen aktiv ran, weil wir sonst bei den schmalen Gängen gar nicht mehr durchkämen. Oft genug zeigen Kratzer an Armen und Beinen, dass wir Rosen haben (“Nein, keine Katzen”, muss ich manchmal im Büro aufklären.) In meinem Strauß wogen historische Rosen, Katzenminze, Mädesüß und Frauenmantel um die Wette. Der Sommer zeigt sich von seiner überschwänglichen Seite. Ich habe mein duftendes Cottage Garden-Beet in die Vase gebracht und liebe diesen edel-lässigen Look. So ein Prachtexemplar von Strauß kannst du wirklich nicht kaufen! Da alle Stiele weich und wild gebogen sind, präpariere ich die weite Glasvase vor dem Arrangieren: Tesafilmstreifen kreuz und quer geklebt sorgen dafür, dass nicht alle Blumen sofort auf eine Seite kippen. Und gläserne Orchideen-Stäbe helfen, die bei den nostalgischen Rosen manchmal schweren Köpfe zu stützen. Da hier an Blüten und Blättern so viel los ist, fallen diese Helfer gar nicht weiter auf. Alles schick, oder? …

Vorbild für Gartenplaner bis heute - Mrs Winthrop's Garden

Ein Besuch im Hidcote Manor Garden

Ich möchte dir heute mit Hidcote Manor einen der sicherlich schönsten Gärten der Welt vorstellen – auf jeden Fall meinen Lieblingsgarten. Von Hidcote Manor Garden geht ein besonderer Zauber aus. Er ist perfekt. Ein ganz besonderes Gartenbaudenkmal, das in der Liste der Parks und Gärten von English Heritage die Bewertung ‘Grade I’ führt, also von allen Profis höchst anerkannt ist. Gleichzeitig öffnet das Anwesen auch dem Privatbesucher das Herz. Ich habe mich hier im Paradies angekommen gefühlt. Klingt komisch? Fühlte sich auch komisch an – und sehr sehr gut natürlich. Hidcote ist in seinem Abwechslungsreichtum und seiner Schönheit das gärtnerische Ultimum für mich. Woran könnte das liegen? Ich glaube daran, dass sich ein besonderes Karma des Gärtners auf den Garten überträgt. Hidcote wurde ab 1907 von Lawrence Johnston gestaltet, einem Amerikaner, der mit seiner Mutter zusammen hierher kam. Die Familie war überaus wohlhabend, sehr gebildet, lange Zeit durch Amerika und Europa gependelt und wollte nun sesshaft werden. Johnston war zu dem Zeitpunkt Mitte dreißig – ein typisches Alter, um in Gartenthemen einzusteigen. Inspiration durch Arts …

Wiese mit Mohn und Margeriten

Mohn und Wiese: Gibt es sie noch?

Jeden Sommer bin ich auf Mohnblumen-Jagd. Nicht um sie zu schneiden, sondern um sie zu fotografieren. Das werden immer so herrliche Heile-Welt-Motive – die gehören zu meinem Juni wie Spaghetti-Eis und der Duft von Sonnencreme auf warmer Haut. Ich hole am späten Nachmittag mein Fahrrad aus dem Keller, setze mir meinen Foto-Rucksack auf und mache mich auf die Pirsch. Als Kind hatte ich nicht weit zu radeln und war schnell am Ziel. Zahlreiche Wiesen gab es. Felder auch – sehr zur Freude meiner Mutter, die Kornblumen liebte. Was mir damals als Überfluss erschien, wurde von den Großeltern jedoch mit: “Das ist doch gar nichts, da hättest du mal die Blumen unserer Kindheit sehen sollen”, kommentiert. Kaum noch Wiesen in Berlin. Ausnahme: die Cornelsenwiese. Alles ist relativ. Das merke ich auch jetzt, wenn ich Ausschau nach roten Flecken halte. Ich lebe in Berlin. Einer Stadt, die im internationalen Vergleich zwar grün, aber gerade dabei ist, ihre letzten Fleckchen Natürlichkeit zu verramschen. Entsprechend lange radle ich, bis ich die ersten Mohnblüten ausmache. Und ich finde sie auch …