Alle Artikel mit dem Schlagwort: 12tel Blick

31. Januar 2016

12tel Blick: Freud und Leid liegen nah beieinander

Freud und Leid liegen nah beieinander, sagt man. Wie nah, kann man heute besonders gut beobachten. Während ich den ersten Gartentag des Jahres 2016 verlebe, bedeutet er für viele andere Gärtner den letzten. Bei uns heißt es, die ersten Obstbäume zu beschneiden und braune Staudenreste wegzunehmen, um den fröhlich gelben Winterlingen Platz zu schaffen. Einen Weg weiter mühen sich – wie schon seit Wochen – die Gärtner im Schweiße ihres Angesichts darum, das Hab und Gut zusammenzuklauben. Ab morgen kommen die Bulldozer. Die Sonne mogelt sich durch die Wolken, ich halte meinen 12tel Blick Richtung großes Beet im Sonnenschein fest. Hörte man nicht die Kettensägen im Hintergrund und würde einem die Trauer die Brust nicht zuschnüren, es wäre geradezu idyllisch. Vor einem Monat habe ich mich gefragt, ob ich diesen Blick überhaupt noch einmal werde fotografieren können. In der Zwischenzeit wurde so entschieden: Wer auf der “richtigen” Seite seinen Garten hat, kann erstmal weitermachen, wer ihn auf der anderen Seite, der straßennahen hat, muss bis heute Abend für den Investor geräumt haben. 150 Gärten bleiben …

31. Dezember 2015

Den 12tel Blick festhalten

Zurückschauen. Revue passieren lassen. Dabei in die Zukunft blicken. 2015 war ein besonderes Jahr für mich. Ich war gestartet mit: Du musst dein Ändern leben. Und ich kann konstatieren: Es ist mir gelungen. Beruflich verändert, über berlingarten viele Menschen mit Gärten und Gärten toller Menschen kennen gelernt. Für den Erhalt all unserer Gärten in unserer Gartenanlage gekämpft, leider nicht gewonnen. Aber ohne Engagement erst recht keine Chance auf Erfolg. Nun bin ich gestern bei Kathinka in ihrem Stadtlustgarten auf die Aktion 12tel Blick gestoßen, an der ich teilnehmen möchte. Nämlich an jedem 30. eines Monats genau das selbe Motiv zu fotografieren und im Lauf des Jahres die Veränderungen festzustellen. Ich habe mich – natürlich – für einen Blick in meinen Garten entschieden, bei dem ich immer noch nicht weiß, ob ich ihn behalten kann und ob ich am 30. Januar 2016 vielleicht schon ein gerupftes Areal zeigen muss und Ende Februar nur noch ein von den Baggern dem Erdboden gleichgemachtes. Aber da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt und ich nicht pessimistisch ins neue Jahr starten …