Staudenwiese anlegen: die dauerhafte Alternative zur klassischen Blumenwiese

Strenge Blumenbeete passen nicht zu dir und du träumst von einem zauberhaft natürlich wirkenden Garten? Dann ist vielleicht das Anlegen einer Staudenwiese das Richtige für dich. Sie ist die unkomplizierte Alternative zu Blumenwiesen und bereitet dir jahrelang Freude.

Die großen Trends der letzten Jahre sind Natürlichkeit im Garten, wir möchten unseren Garten zur Heimat von Wildbienen und anderen Insekten machen. Gleichzeitig haben wir immer weniger Zeit für „Gartenarbeit“ und auch das Wetter macht es uns nicht immer leicht, alles top in Form zu halten. Viele träumen dann von einer Blumenwiese so weit das Auge reicht, allerdings ist diese gar nicht so einfach anzulegen. Es braucht für sie einen äußerst mageren Boden, der nicht in jedem Garten vorhanden ist. Und man ist auf ein Gelingendes Versamen der in der Regel einjährigen Blumen angewiesen.

Die Alternative? Eine Staudenwiese! Sie pflanzt du dir mit Gräsern und Stauden, also mehrjährig wiederkehrenden Pflanzen, gezielt zusammen.

Staudenwiese anlegen: So geht’s.

Es gilt, mit der Staudenwiese einen möglichst lockeren, „wiesigen“ Eindruck zu erzielen, einzelne Blühstauden fungieren als „Wiesenblumen“. Den Grundstock der Staudenwiese bilden daher Gräser mit am Anfang rund 50 % der Pflanzen, die sich mit der Zeit aber ausbreiten und einen noch größeren Anteil annehmen werden. Zu ihnen können als weitere Grundpflanzen Stauden mit grasförmigem Laub kombiniert werden.

Gräser für das Grundgerüst.

In der Übersicht sind dies von oben links nach oben rechts:

  • Moor-Pfeifengras Molinia caerulea
  • Wieseniris Iris sibirica
  • Herbst-Kopfgras Sesleria autumnalis
  • Kupferhirse Panicum virgatum
  • Taglilie Hemerocallis

Die Gräser treiben im Frühjahr frisch grün aus und erfreuen spät im Jahr mit einer attraktiven Herbstfärbung.

Staudenwiese anlegen: Grundpflanzen Stauden und Gräser

Akzentpflanzen in der Wiese.

Bei der Staudenwiese wird in der Regel keine große Sortenvielfalt angestrebt, sondern man beschränkt sich auf wenige, zum Standort und den Bedingungen passende Pflanzen. Von Look her sollten sie leicht und tänzerisch sein, ganz wie die „echten“ Wiesenblumen. Beispiele für Akzentpflanzen sind die folgenden, die auch Insekten viel zu bieten haben (von links oben im Uhrzeigersinn).

  • Ausdauernde Wiesenglockenblume Campanula patula ssp. abietina
  • Wiesenknopf Sanguisorba tanna
  • Skabiose Scabiosa columbaria
  • Japanisches Blutgras Imperata cylindrica
  • Witwenblume Knautia macedonica ‚Mars Midget‘ (sie gibt den Ton an auf dem Foto ganz oben)
  • Fetthenne Sedum ‚Red Cauli‘

Für eine frühe Blüte empfehle ich auch das Setzen von natürlich wirkenden Narzissen wie Jonquilla-Narzissen ‚Baby Moon‘ und ‚Pipit‘ sowie Dichternarzissen wie ‚Actea‘.

Staudenwiese anlegen mit robusten Akzentpflanzen

Verteilung und Anzahl.

Bei der Staudenwiese werden die Pflanzen anders als beim klassischen Staudenbeet nicht nach Höhen gestaffelt, sondern sollen einen ungefähr gleich hohen Eindruck über die gesamte Fläche erzielen. Wie zufällig sind die Pflanzen daher über das gesamte Areal verteilt. Um rasch einen natürlich verwobenen Eindruck zu erzeugen und das Aufkommen von unerwünschten Beikräutern zu verhindern, wird eng gepflanzt. Man kann sich als grobe Richtschnur merken, 30 % mehr an Exemplaren zu setzen, als klassischerweise.

Pflege der Staudenwiese.

Staudenwiesen legst du bevorzugt in sonniger Lage an. Die Größe und Form der Fläche ist unerheblich – je größer sie ist, desto natürlicher wird der Eindruck allerdings sein.

Als Rahmen für so viel Wildheit haben sich kurzgemähte Rasenwege bewährt. Auch ein Rand aus Gehölzen sieht sehr schön aus. Es macht sich immer gut, wenn das Auge über eine Fläche schauen kann, es am Ende jedoch einen Halt gibt.

Der Boden sollte gut vorbereitet werden: sehr schwerer mit Sand aufgelockert, sehr sandiger durch Zugabe von Bentonit verbessert. Als Grunddüngung bietet sich Kompost an.

Heruntergeschnitten wird erst zum Ende des Winters. Ein Großteil des Materials kommt gehäckselt als Mulch wieder in die Wiese.

Gießen ist nur am Anfang nach der Pflanzung nötig. Wenn die Pflanzen richtig Fuß gefasst haben, muss die Staudenwiese ohne zusätzliche Bewässerung auskommen.

Einjähriger Sonnenhut (Rudbeckia) mit Lampenputzergras (Pennisetum)
Hier wurde Sonnenhut Rudbeckia flächig mit Lampenputzergras Pennisetum und Moor-Pfeifengras Molinia caerulea kombiniert

Staudenwiese anlegen: Fazit.

Ich hoffe, ich konnte dir Lust machen, über Alternativen der typischen Pflanzungen nachzudenken. Es ist absolut kein Hexenwerk, sich einen wogenden, pflegeleichten Wiesentraum in den Garten zu holen. Probier es doch einfach mal aus und vergiss nicht, auch einen schönen Platz zum Lesen, Träumen Beobachten und Lauschen einzubeziehen.

Wie immer freue ich mich sehr über deinen Kommentar!