Prachtkerze, Verbena und Gräser: Tänzer im Beet

Sie sind Trend: locker-leichte Pflanzen wie Prachtkerze, Patagonisches Eisenkraut oder Gräser. Und sie tanzen die schönsten Szenen.

Die zarte, ja fast zerbrechlich wirkende Ballerina schwebt nach links und nach rechts, umtanzt die kräftigeren Nachbarn und zieht sich dann in einer fließenden Bewegung wieder zurück, um mit den Freundinnen die Köpfe zusammenzustecken. Sie sind alle so süß wie das Corp de Ballet in Schwanensee.

Prachtkerze Gaura lindheimeri: die lieblichste Ballerina unter den Stauden

Prachtkerze Gaura lindheimeri: die lieblichste Ballerina unter den Stauden

Oder wie kommen dir zum Beispiel Prachtkerzen vor, die ein schönes Gehölz umgarnen? Wenn du dir etwas Zeit zum Zuschauen nimmst, bist du mittendrin im Blütenballett.

Früher war alles irgendwie kompakter im Beet. Die Pflanzen in festen runden Tuffs oder Drifts arrangiert. Heute sind tänzerische Stauden angesagt, die durch das gesamte Beet schwingen. Es begann vor ein paar Jahren mit dem Siegeszug des Patagonischen Eisenkrauts Verbena bonariensis. Es reckte sich plötzlich aus einem Bühnenbild aus Frauenmantel und Storchschnabel hervor und brachte etwas Fließendes in den Garten. Weitere Trendpflanzen wie die Kerzenknöteriche mit hohem, rispenhaften Wuchs folgten, aber auch alte Bekannte wie lilienblütige Tulpen oder Akeleien passen zu diesem Stil. Auch Gräser dürfen nicht fehlen. Sie können ruhig hoch sein und groß werden, sie sollen aber wie ein zarter Schleier wirken, durch den wir hindurchschauen können. Die alte Regel „Hohes nach hinten“ passt daher nicht mehr immer und unbedingt.

Schlank grazile funktionieren mit kompakteren Pflanzen, können aber auch unter sich bleiben.

Damit die Gestaltung überzeugend gelingt, sind Helden zum Anhimmeln, unterstützende Komparsen sowie ein passendes Bühnenbild toll. Das können Gehölze wie Rosen, ergänzende Blütenformen auf kräftig-geraden Stielen in flach oder kugelig (zum Beispiel Sonnenhüte, Pfingstrosen) und natürlich Laubpflanzen sein, die die Basis bilden, aus der sich die Tänzer erheben. Hübsch sind auch Formschnittgehölze, die der Vorstellung einen Rahmen geben. Aber wie du auf den Fotos siehst, kann es sogar sehr schön aussehen, wenn du ausschließlich mit Tänzern arbeitest und davon aber umso mehr engagierst. Dann stellt sich schon fast die Frage: Beet oder Wiese?

Egal – deine Pflanzung wird Szenenapplaus bekommen, wenn ein natürlich leichtes Bild entstanden ist.

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Gartenfachberaterin und seit 10 Jahren Gartenbloggerin auf berlingarten.de, dem ausgezeichneten Gartenblog.
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