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Narzissen-Frühling: Im Garten läuten die Osterglocken

berlingarten wünscht frohe Ostern

berlingarten wünscht dir eine wunderbare Osterzeit, in der du hoffentlich viel Zeit im Garten verbringen kannst. Beete voller Narzissen gehören natürlich dazu. Hier kommen meine Lieblingssorten.

Bisher haben wir noch kein Ostern ohne blühende Narzissen erlebt. Im Januar spitzen sie schon aus der Erde und trödeln dann erst einmal herum. Man könnte meinen, sie warten geradezu bis Ostern. Denn egal, ob im März oder spät im April: Immer haben es die Zwiebeln hinbekommen, uns einige strahlend gelbe Blüten zu schenken. Kein Wunder, dass der Volksmund Osterglocken zu den Narzissen sagt.

Tête-à-tête wächst bei richtiger Düngung draußen weiter.

Ich wünsche dir ein herrliches Osterfest mit wärmender Sonne und vielen fröhlichen Momenten. Hoffentlich hast du vorgesorgt und im Herbst eine ansehnliche Menge der großen knubbeligen Zwiebeln in der Erde versenkt. Oder dir die hübsche Tête-à-tête aus der Gärtnerei mitgenommen. Nun schmückt sie Balkon und Terrasse und lässt sich später gut auspflanzen. Du darfst allerdings das Laub nicht abschneiden, sondern musst es in Ruhe vergilben lassen. Und am besten düngst du auch gleich: Ich nehme dazu Tomaten-Flüssigdünger, der wenig Stickstoff enthält und für die Ausbildung von Blüten sorgen wird. Kompost ist in diesem Fall nicht so geeignet, da die Nährstoffe sofort zur Verfügung stehen müssen. Dann haben die Zwiebeln die Möglichkeit, sich für die nächsten Jahre die nötigen Reserven anzulegen. Alle meine Tête-à-tête im Garten waren vorgetriebene Topfware und sind fit wie nichts. Hier findest du mehr zum Auspflanzen getopfter Narzissen.

Narzissen in der Vase – der Trick mit dem Ausschleimen.

Vielleicht hast du aber auch einen hübschen Narzissenstrauß auf dem Ostertisch? Wenn du ausschließlich Narzissen in der Vase hast: kein Problem. Willst du die Narzissen aber mit anderen Blütenstielen kombinieren, lass sie erst ausschleimen. Klingt nicht appetitlich, ist es auch nicht. Besonders nicht für andere Blumen in der Vase. Narzissen sondern einen Schleim ab, der die Leitungsbahnen der Stiele verklebt. Die Blume kann kein Wasser mehr aufnehmen. Also: anschneiden, zehn Minuten liegen lassen, Schleim abwischen und dann ganz normal verwenden. Denk dran, die Prozedur zu wiederholen, wenn du die Narzissen zwischendurch nochmals anschneidest.

Midget, Jetfire und February Gold.

Aber zurück zum Garten. Welche Sorten sind dir die liebsten? Welche kannst du empfehlen? Ich freue mich, wenn du einen Kommentar hinterlässt. Ich beherberge mangels Platz nicht viele Sorten, sondern habe mich auf wenige robuste konzentriert, die auf unserem mageren Sandboden gut zurecht kommen. Das sind an frühen Sorten die Narzissus cyclamineus Jetfire mit oranger Trompete und die hellgelbe February Gold. Beide blühen früh und werden ca. 30 cm hoch. Sie sehen so gut gelaunt aus wie ich es bin, wenn sie die erste Blüte aus der papiernen Hülle schieben. Ihr Habitus ist zart und elegant. Ich bewundere, wie diese elfengleichen Wesen den kalten Spätwinterwettern widerstehen. Noch etwas früher blüht die nur 15 cm hohe Midget, die wahrscheinlich gerade wegen des oft noch garstigen Wetters nah am Boden bleibt. Durch ihr kräftiges Gelb ist sie dennoch eine auffällige Erscheinung auf dem sonst noch eher dunklen Boden.

Ice Follies und Actaea.

Ende März/Anfang April erstrahlt berlingarten in cremeweiß mit hellgelb: Ice Follies dominiert die Beete. Sie gefällt mir so gut, dass ich sie überall und in großer Stückzahl integriert habe. Wo immer noch Blühlöcher sind, mache ich Fotos, archiviere diese im Handy und trage mir einen Termin für Mitte September ein, damit ich das Nachpflanzen nicht vergesse.

Das Narzissen-Schlusslicht bildet die Dichternarzisse Actaea. Sie ist der Traum eines jeden Maiabends im Garten. Wenn die Dämmerung einbricht, leuchtet sie noch weiß wie Mondlicht. Dazu gesellt sich ein geradezu narkotischer Duft –  übersetzt heißt Narzisse übrigens „Ich betäube”. Falls du sie noch nicht im Garten hast, gehört das Setzen ihrer Zwiebeln unbedingt in deinen Terminkalender.

Nun genießen wir aber erst einmal das Hier und Jetzt. Hab es schön an Ostern! Und falls es wieder kalt wird, tröstet dich vielleicht der Gedanke, dass deine Gartennarzissen dann viel länger halten und nicht so schnell verwelken.

Alle Fotos vergrößern sich durch anklicken.

Pflege und Düngung von Narzissen:

Narzissen sind Gewächse aus dem Mittelmeerraum und lieben nährstoffreichen, frischen Boden. Gedüngt wird zum Austrieb mit organischem Tomatendünger. Der sorgt für einen guten Blütenansatz im Folgejahr. Das Laub muss immer komplett verwelken dürfen, aber die verblühten Blüten schneide ich ab, sonst wird zu viel Kraft in die Samenbildung gesteckt. Ab und an, alle paar Jahre, nehme ich die Narzissen auf und setze sie mit mehr Abstand zu den anderen Zwiebeln wieder ein. Die Tochterzwiebeln kommen dann auch besser zur Blüte.

12 Kommentare

  1. Bea sagt

    Liebe Xenia,

    jetzt ist es schon fast ein bisschen spät für das Narzissen Thema, aber gerne möchte ich zu deinem schönen Artikel noch etwas kommentieren, da ich genau so ein Narzissen Fan bin wie du! February Gold mag ich genau so gern und freue mich, wenn an den oft noch dunklen, ungemütlichen Spätwintertagen das helle Gelb im Beet leuchtet. Habe auch Wildnarzissen, die aber weniger robust und blühfreudig sind als ich dachte – wahrscheinlich ist der Standort nicht perfekt. Ice follies mag ich ebenfalls und habe auch ein paar, aber sie sind etwas voluminös, finde ich, deshalb kann ich sie nur vereinzelt einsetzen. Actea liebte ich schon als Kind, finde sie geheimnisvoll. Noch später erscheint die ähnliche, aber zierlichere „poetica“, wenn manchmal schon die ersten Rosen blühen. Sehr liebe ich die naturhafte „N.moschatus“ und die feine „Mrs. Langtry“.
    So habe ich durch die Narzissen monatelang Blüten in den Beeten. Nach der Blüte schneide ich die sich bildenden Fruchtkapseln dann ab, das soll die Pflanzen stärken (?).

    Anfangs habe ich viele Sorten ausprobiert, und ganz großblütige, grobe auch wieder aussortiert, da zu dominant. Jetzt hat sich durch die Wiederkommer ein Sammmelsurium gebildet mit vielen Überraschungen in jedem Frühjahr.

    Danke auch sehr für deinen Tipp mit dem Tomatendünger, das probiere ich aus!

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebe Bea,

      die ‘Mrs. Langtry’ ist soeben auf meinem Wunsch- bzw. Einkaufszettel für den Herbst gelandet. Danke für deine Tipps! Im Moment bin ich ganz verliebt in die Dichternarzisse ‘Actaea’, denen der kühle und feuchte Frühling augenscheinlich sehr zusagt. Die ‘Poetica’ ist ebenfalls eine traumschöne, da hast du Recht!
      Ich schneide die Fruchtkapseln auch immer aus, damit sich die Pflanze auf die Zwiebel und nicht auf die Samenbildung konzentriert.

      Beste Grüße und bis bald, ich freue mich immer so sehr über deine Kommentare!
      Xenia

  2. Karin sagt

    Liebe Xenia,

    danke für den schönen Artikel. Neben Tete a Tete (accents mögen sich die Frankophilen dazu denken) und Actaea gehen in meinem Lehmboden auch Thalia sehr gut. Sie sehen toll mit Lenzrosen kombiniert aus. Nicht funktioniert haben bei mir Bridal Crown und diese Spezialsorte Rip van Winkle.

    Liebe Grüße in die Hauptstadt

    Karin

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo, liebe Karin,

      hab herzlichen Dank für deinen Erfahrungsbericht! Du bist also auch eine Freundin weißer Sorten zusammen mit frühen Stauden. Das kann ich gut verstehen! Gefüllte Narzissen wie bei der ‘Bridal Crown’ hatten es bei uns auch immer schwer. Die kleine, uralte Sorte ‘Rip van Winkle’ mit ihren puscheligen Blüten hatte ich früher auch, aber irgendwann sind sie dann verschwunden. Da sind mir die weniger besonderen, aber verlässlichen Tete-à-Tete auch lieber.

      Herzliche Grüße
      Xenia

  3. Steffi sagt

    Liebe Xenia,
    den Tipp mit dem Tomatendünger merke ich mir. Leuchtet ein, dass Kompost den ich bisher verwendet habe, nicht so viel für künftige Blütenfülle bringt. Alle Wühlmausgeplagten können im Herbst bei Narzissenzwiebeln bedenkenlos zugreifen. Die werden von den Nagern nämlich im Gegensatz zu Tulpen verschont.
    Herzliche Grüße und frohe Ostern,
    Steffi

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebe Steffi,

      herzlichen Dank für deinen Hinweis mit den Wühlmäusen – sehr wertvoll für alle, die angesichts der Tiere und den verursachten Schäden völlig verzweifelt sind.

      Schöne Ostern!
      Xenia

  4. Berlingärtnerin sagt

    Ich find’s toll, dass du so leidenschaftlich genießen kannst. Daumen hoch, liebe Jessica!

  5. Berlingärtnerin sagt

    In Somerset habe ich gerade erlebt, wie herrlich Narzissen im Überfluss wachsen können – ein Land in gelb! Selbst an jeder stark befahrenen Straßenkreuzung blüht es üppiger als bei mir. Feuchtigkeit und milde Winter scheinen ihnen gut zu tun. Bilder folgen!

  6. Berlingärtnerin sagt

    Probier’s mal aus und berichte. Bin gespannt.

    Herzliche Grüße, liebe Kathrin!

  7. Berlingärtnerin sagt

    Das ist ja lustig. Bei uns sind die Leucojum die Märzenbecher. Dass du die Sortennamen nicht kennst, dafür musst du dich doch nicht schämen. Ich finde es nur dafür interessant, dass ich nachkaufen kann, was sich bewährt. Aber auch ich habe zahlreiche Beutestücke im Garten, die ich irgendwo gerettet habe. Und manchmal sind mir die Schilder auch abhanden gekommen. So weit, dass ich eine Datenbank hätte, geht die Professionalität dann doch nicht ;-)

    Hab noch einen schönen Narzissenmärz!

  8. Berlingärtnerin sagt

    Danke dir für deinen ausführlichen Kommentar, liebe Edith! Ich wünsche dir auch von Herzen frohe Ostern. “Topolino” werde ich mir als Tipp gern merken. Dankeschön auch dafür!

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