Rezept Mädesüßsirup: So schmeckt der Sommer
Eine besondere Alternative zum bekannten Holunderblütensirup ist Sirup aus Mädesüß. Mit seinem Aroma von Marzipan oder Bittermandel passt er perfekt zu Prosecco oder Sekt, lässt sich aber auch gut als Limonade verwenden. Sogar als Heilpflanze zeigt das Echte Mädesüß Wirkung gegen Schmerzen.
Mit einem Mädesüßsirup kannst du dir die warme Süße des Sommers ganz einfach konservieren. Die fluffige Mädesüßpflanze Filipendula ulmaria wächst in der Natur an feuchten Stellen wie an Bächen und am Waldesrand. Im Garten benötigt die imposante, bei Insekten beliebte, zwei Meter hoch werdende Staude einen entsprechend frisch-feuchten Platz. Berauschend süß ist ihr Duft, köstlich das Aroma. Wenn das Mädesüß im Juni/Juli blüht, lohnt es sich, ein paar Dolden zu schneiden und einen Sirup zu kochen.
Zutaten Mädesüßsirup.
– 1 l Wasser
– 1 kg Zucker
– 3 Bio-Zitronen (alternativ 1 EL Zitronensäure)
– 8 Blütendolden Mädesüß
Zubereitung Mädesüßsirup.
Schneide die Mädesüßdolden von den Stielen und schüttele sie auf einem Tuch aus. Kleine Insekten können sich so auf die Flucht machen.
Währenddessen koche das Wasser mit dem Zucker auf.
Gib das Mädesüß in ein Gefäß mit Deckel, schneide die Zitronen in Scheiben, drücke so viel Saft wie möglich zu dem Mädesüß und gib die Scheiben dazu. Übergieße Mädesüß und Zitronen mit dem auf lauwarme Temperatur abgekühlten Zuckerwasser.
Lasse das Gebräu zugedeckt zwei Tage stehen, rühre dann und wann um.
Seihe den Sirup dann durch ein Tuch ab und drücke es gut aus. Anschließend für die Haltbarkeit noch einmal kurz zum Kochen bringen und in saubere Flaschen füllen, gut verschließen.
Mädesüß-Hugo: Anwendung und Dosierung.
Den Sirup verwendest du ganz nach Geschmack. Ich bevorzuge eine gut daumenhohe Menge im Sektglas, dann wird mit dem Schaumwein aufgegossen und mit einem Zitronenmelisseblättchen und einem Zitronenscheibenviertel dekoriert.
Für eine Art Mädesüß-Hugo verwendest du ein größeres Glas (z.B. Rotweinglas), gießt 2 cl Mädesüßsirup, 150 ml Prosecco und einen Schuss Soda dazu. Mit Limette und Minze wird er sommerlich abgerundet.
Wirkung von Mädesüß als Heilpflanze: natürliches Aspirin bei Schmerzen und Entzündungen.
Da Mädesüß eine Heilpflanze ist, sollten wir bei der Dosierung maßvoll vorgehen. Es enthält Salicylaldehyd und Salicylsäuremethylester, die im Körper zu Salicysäure aufgespalten werden. Salicylsäure wirkt ähnlich wie das Schmerzmittel Acetylsalicylsäure, das wir vom Aspirin kennen: schmerzlindernd, fiebersenkend und entzündungshemmend (wobei die Wirkung der pflanzlichen Substanz schwächer ausfällt). Eine Limonade bei entsprechenden Beschwerden ist jedoch ein Ausprobieren wert. Wer jedoch allergisch gegen Salicylate ist, verzichtet bitte auf Mädesüß.
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Ein Interview mit der Heilkräuterfachfrau Simone, bei der ich zum ersten Mal Mädesüßsirup probiert habe, findest du hier.