Alle Artikel mit dem Schlagwort: November

Laube Schrebergarten

Mein Gartenjahr November: Lenzrose trifft Sommerblume

In diesem Jahr der wetterextremen Monate will natürlich auch der November nicht zurückstehen. Es wäre ja noch schöner, sich jahreszeitengemäß zu verhalten. Bis zum 16. November träumte er noch, er sei ein September und sprühte nur so vor Lebensfreude bei deutlichen zweistelligen Temperaturen und Sonne satt. Da fühlte sich dann auch die Lenzrose schon herausgefordert und war sichtlich begeistert, was im Garten alles abgeht, während sie normalerweise noch vor sich hindämmert. Dahlien – was für dralle Dinger. Chrysanthemen – einfach nur wow. Der erneute Austrieb des Staudenknöterichs – sie traute ihren Augen nicht. Ich hoffe, dass sie nicht zu deprimiert ist, dass diese Begegnungen nun Vergangenheit sind. Es folgten zehn graue Tage, die zwar kaum Regen brachten, aber Temperaturen unter zehn Grad und Hochnebel den ganzen Tag. Und was mache ich? Fange nach wenigen Tagen an zu meckern. Statt dankbar über den längsten aller mir erinnerlichen Sommer zu sein, lamentiere ich über den nun einsetzenden Herbst. Mein Biorhythmus ist eben genauso durcheinander wie der meiner Lenzrose. Nichts mehr tun im Garten? Nein! Eine dicke Jacke …

Vergänglichkeit

Vergänglichkeit – aber diese Blüten strahlen noch

Fallende Blätter, Nieselregen, im Garten ruft alles: Vergänglichkeit. Fast alles. Volkstrauertag. Die Sonntage im November sind von der Stimmung her etwas ganz Besonderes. Unvermittelt wird alles langsamer. Zeit, die Sommer- gegen die Winterjacke zu tauschen. Aber Mütze? Nein, noch nicht, es war doch gerade noch warm. Jetzt bloß nicht dem Blues verfallen, sondern rein in die Jacke und raus. Das Licht ist nicht mehr golden, der Nebel liegt grau über dem Garten. Ich erfreue mich an den letzten Rosen, bei mir immer die tapfere Bonica 82. Gelb strahlt der Winterjasmin. Obwohl ich weiß, dass er eben nicht zu den warmen Tagen gehört, tröstet allein die Farbe und lässt von Frühling träumen. Die Faszination des Lebens Die Faszination des Lebens mag trotz des Bewußtseins der Vergänglichkeit in dem Wagnis zum Du in dem Mut zum Ich in dem Übermut zur Freude in dem Sinn für Humor in der Ausgelassenheit des Lachens in der Kraft, Leid zu überstehen begründet sein Margot Bickel  

Wilmersdorfer Fenn im November

Prächtige Laubfärbung: Herbstspaziergang in Berlin

Novembermorgen. Man schlägt die Augen auf, die Sonne lacht, 20 Grad meldet die Wettervorhersage, reflexartiger Gedanke: Herbstspaziergang mit der Familie. Geht dir das auch so? Jetzt, da die meiste Gartenarbeit erledigt ist, Feiertage ins Haus standen, die zum Beispiel Allerheiligen heißen, tut man sich mit Oma, Opa, Kind und Hund zusammen und geht spazieren. Nochmal raus, Gemeinschaft genießen und gleichzeitig abschalten. Das Kind, so es nicht mehr ganz so klein ist, hat natürlich das Smartphone trotz aller Ermahnungen in der Tasche, aus der die nicht spazierengehende Welt in einer Tour piept. Aber das bemerkt man nur am Rande, man will sich schließlich ganz innig und traditionell fühlen. Und die großartige Laubfärbung genießen, die selbst in der Berliner Innenstadt, z. B. in den Gartenanlagen, noch zu bestaunen ist – so es denn weiterhin Menschen gibt, die sich für den Erhalt von Natur einsetzen. Und so lassen wir gemeinsam die Seele bei spätsommerlichen Wärmegraden baumeln und bringen sogar die Pubertistin dazu, das Handy auszuschalten. (Tja, das wäre der geschmeidige Abschluss dieses kleinen Texts gewesen, aber tatsächlich hat …