Alle Artikel mit dem Schlagwort: Rosen

Bepflanzung Great Borders

Tipps und Tricks à la Wisley Garden

Wisley ist ein englischer Garten der Superlative: Denn hier regiert die Royal Horticultural Society. Und die steht für höchste Qualität. Ein Rundgang zu den Highlights samt Tipps für deinen eigenen Garten. England ist ein Land, in dem Gardening ein bedeutenderer Volkssport als Soccer ist – es heißt, Gartensendungen erzielen höhere Einschaltquoten als die englische Sportschau. Man hat den Eindruck: Hier gärtnern alle, der Rentner, der in seinem klitzekleinen Vorgarten eine Blütenfülle präsentiert, die man in Deutschland auf fünf Gärten verteilen würde, oder Prinz Charles, der wahrscheinlich wehmütig wird, sollte er doch noch einmal King of the British Empire werden und weniger Zeit im Garten verbringen können. Dass alles von hoher Qualität, mit Sachverstand und besten Pflanzen abgeht, dafür sorgt die RHS, die Royal Horticultural Society. Sie ist mit mehr als 240.000 Mitgliedern die renommierteste Gartenbaugesellschaft der Welt. Ein Verein mit langer Geschichte. Gegründet wurde die Society 1804, und zwar ursprünglich nicht von Royals, sondern Pflanzenversessenen. Königlich wurde der klamm gewordene Verein erst 1861 durch üppige finanzielle Zuwendungen von Prinz Albert von Sachsen-Coburg-Gotha, Gemahl Königin Victorias …

Kleine Deko

Sommergesteck: Rosen im Rhabarberstängel

Am 24. Juni war Johannistag, letztes Erntedatum für Rhabarber. Dabei fielen mir die stark verholzten Stängel der Rhabarberblüten auf. Eine kleine Gartentischdeko war schnell gemacht. Wenn ich durch den Garten streife und Blüten für die Vase suche, bringe ich es nicht über mich, eine Sorte so abzuernten, dass ein üppiger Strauß entsteht. Man soll ja den Schätzchen nicht ansehen können, dass etwas weggenommen wurde. Und für ein extra Schnittblumenbeet reicht unser Schrebergarten-Handtuch natürlich auch nicht. Also habe ich am Ende immer ein Sammelsurium unterschiedlichster Formen, Farben, Höhen im Erntekorb und muss mir überlegen, wie ich daraus dennoch eine Einheit schaffe. Jetzt fand ich es reizvoll, die aus den Rhabarberstauden herausgeschnittenen Blütenstängel für eine Art Steckhilfe zu nutzen. Die sind nämlich richtig hart und holzig und stehen aneinandergebunden ganz von selbst. In jedes Röhrchen ein anderes Blümchen – und dennoch ein gemeinsamer Nenner für meine Solitäre. Herausgekommen ist eine kleine romantisch-bunte Deko für den Gartentisch. Ich kann mir aber auch vorstellen, dass die Stängel großartig auf elegant zu trimmen sind: alle auf eine Länge geschnitten, mit …

Apfelbaum-Blüte

Zweite Blüte: Rose im Apfelbaum

Romatik pur – ein Apfelbaum mit Rosenblüten. Der Star: Rambler Paul Noel. Große Bäume mit Kaskaden wallender Rosen-Lianen in großen, alten Bäumen: Wie habe ich in Büchern über englische Gärten geschwelgt. Bobbie James, Lykkefund, Kiftsgate – und wie sie alle heißen, diese bis zu 10 Meter hoch werdenden Träume in weiß mit Millionen von Blütchen. Darunter: ein verwitterter Deckchair, nostalgisches Rosenmuster auf Leinenpolstern, das geistreiche Buch liegt aufgeschlagen. Verwunschen, romatisch, märchenhaft. Nachdem ich einen ersten Versuch mit Ramblerrose ‘Félicité et Perpétue’ hinter mir hatte und einsehen musste, dass diese mindestens die Hälfte meines Gartens benötigen würde und nicht nur einen vier, sondern zehn Meter hohen Baum, habe ich mich schweren Herzens von ihr getrennt, den von seiner Last befreiten Birnbaum verwöhnt – und zum Glück alsbald Rambler Paul Noel entdeckt. Er ist klein und geschmeidig, umschmeichelt zart und biegsam. Seine Wangen sind pfirsichfarben, sein Duft ist süß und fruchtig. Außerdem kann er gar nicht genug von seinem Partner bekommen. Seine Blüten-Rückkehr im Spätsommer ist intensiv. Eine großartige Liebesgeschichte auf Augenhöhe. Alle Fotos vergrößern sich durch …

Unterm Rosenstrauch Nevada

Der perfekte Gartentag

Es ist einer dieser Tage, an denen du weißt: Alles ist richtig. Es wird dir bewusst, ohne nachzudenken. Reines Gefühl. Du bist im Garten, die Sonne scheint, Schattenlichter tanzen auf dem Rasen. Rosenduft in pastell. Deinen Liegestuhl hast du schon ganz dicht ans Blütenmeer herangeschoben. Die Luft ist so mild, dass du endlich nur einen Hauch von Kleidung trägst. Die letzten Akeleien tanzen, der Mohn erinnert dich an Kindertage barfuß am Feldweg. Gut, dass sich Margeriten dazu versamt haben. Dieses Weiß! Du staunst, wie emsig das Gartenrotschwanzpärchen seinen Nachwuchs versorgt. Jede Minute ein neuer, oftmals waghalsiger Anflug. Seit Stunden schon bindest du Clematisranken auf, knipst den abgeblühten Tulpen die entblätterten Köpfchen ab und wühlst mit bloßen Händen in der Erde. Es gibt für dich jetzt nichts Wichtigeres auf diesem Planeten. Mails checken? Welt retten? Genauso abstrus wird das Wort Gartenarbeit, denn du entspannst total. Schon ewig nicht geredet, nicht gegessen, nur ab und zu ein Schluck Rhabarberschorle. Mit dem Körper arbeiten, den Kopf ausschalten. Lebensenergie fließt durch dich hindurch. Blattläuse, Fraßspuren, Vogelhinterlassenschaften auf Robinienholzstühlen, eingerollte …

Päonia Rockii

Ein Blick in den Maigarten – Akelei, Päonie und Allium

Morgens und abends kalt, mittags plötzlich heiß. Ist das noch Frühling oder schon Sommer? Der Mai ist beides. Ist das Jahr wirklich schon wieder so weit vorangeschritten? Gerade hatte ich mich doch noch nach den ersten zarten Frühlingsbildern gesehnt. Dann fast jedes aufkommende Pflänzchen persönlich begrüßt. Und nun schleicht sich der farbfröhliche Frühling schon wieder von dannen. Mein Maigarten ist sehr zurückhaltend in den Farbtönen. Das Gelb der Narzissen ist für 2015 Geschichte, die reinweißen Tulpen White Triumphator verblühen soeben. Jetzt spielen die Zierlauche die Hauptrolle. Wie Ausrufezeichen stehen sie über den laubgrünen Beeten. Die besten Erfahrungen habe ich mit Allium x hollandicum Purple Sensation (sie sät sich sehr stark bei mir aus), Allium giganteum und der weißen Sorte Mount Everest gemacht. Die teuren Globemaster hielten bei mir nur kurz, waren im zweiten Jahr schon mickrig.   Den Zierlauchen zu Füßen tanzen Akeleien durch den Garten und verdecken das gelbliche Laub der Zierlauche. Ich mag sie sehr. Sie erinnern mich mit ihrer Natürlichkeit an Urlaube in den Bergen, wo sie im lichten Schatten des Waldrandes …

Birnenblüte

Die Rosengewächse blühen

Bis zur Rosenblüte musst du streng genommen gar nicht bis zum Juni warten. Denn viele der jetzt blühenden Bäume und Sträucher gehören zur Familie der Rosengewächse. Wenn ich richtig angeben will, dann lasse ich mein botanisches Halbwissen wie professionelles raushängen. Zum Beispiel in dem ich so ganz nebenbei frage, ob meinem Gegenüber überhaupt klar sei, dass Äpfel und Birnen eigentlich auch Rosen seien? Das würde man bei aufmerksamer Betrachtung doch an den Blüten erkennen können. Und, Spaß beiseite, man kann die Verwandtschaft bei den meisten Blüten tatsächlich nachvollziehen. Die Rosengewächse (Rosaceae) sind eine sehr große Pflanzenfamilie, deren Schwestern und Brüder, Cousinen und Vettern weltweit verbreitet sind, hauptsächlich auf der Nordhalbkugel. 90 Gattungen und rund 3.000 Arten – das ist doch mal eine Dynastie. Die Familie – und garantiert auch dein Garten – umfasst zum Beispiel eine Menge Rosenzier- und Nutzpflanzen. Apfel, Birne, Pflaume, Kirsche, Quitte, Erdbeere, Him- und Brombeere, Aprikose, Schlehdorn, Süße Eberesche, Ranunkelstrauch – und das sind nur einige. Und warum passen unsere echten Rosen und der Frauenmantel so gut zusammen? Genau. Sie sind …

Rose Zentifolie Fantin Latour

Rosenrausch: der Trick mit der Waagerechten

Träume nicht dein Leben, lebe deinen Rosentraum. Und damit es wirklich himmlisch wird, ist jetzt die Zeit für Hege und Pflege. Und ein kleines Schönheitsgeheimnis. Dafür, dass sie Königinnen sind, empfinde ich sie als ganz schön genügsam, meine Rosen. Aber ein Grundmaß an Aufmerksamkeit gebe ich ihnen natürlich schon: Jetzt, zur Zeit der Forsythienblüte, gibt es den ersten flotten Schnitt, gehaltvoll zu speisen und ein wenig Belüftung. Das ist die Pflicht. Als Kür folgt dann das Drapieren der Triebe. Volle Pracht durch waagerechte Triebe. Gehölze wie Rosen treiben an ihren Stielen aus den so genannten Augen aus. Das kennst du vom Rosenschnitt: Da setzt du die Schere über einem nach außen zeigenden Auge an und schon entwickelt sich aus dem Auge der Trieb. Der Strauch entwickelt seine von dir gewollte ansprechende Form. Bringst du den gesamten Stiel in die Waagerechte oder von unten zickzack in Schräglage, bilden sich aus allen Augen an der Waagerechten neue Triebe. Dadurch kannst du verhindern, dass die unteren Stellen verkahlen. Wer kennt den tristen Anblick nicht: In höchster Höhe sprießen …

berlingarten öffnet die Gartenpforte

“Zeig uns deinen Garten” – dazu forderte das bekannte Blog Gartenbuddelei auf. Und berlingarten sagt “Hereinspaziert!” Gartenbuddelei – den ganzen Winter haben wir davon halluziniert, dass wir endlich wieder buddeln können. Gartenbuddelei ist aber noch mehr als nur das geliebte Wühlen in feinkrümeliger Erde: Es ist ein Gartenblog. Ein sehr gutes und daher bekanntes dazu. Von Gärtnerin Anja betrieben, deren Werk eigentlich gar nicht mit so einem bodenständigen Begriff assoziiert würde, sondern eher mit englischer Eleganz. Man beachte besonders: ihren Knotengarten. Den müsst ihr euch ansehen! Aber ich schweife ab. Denn jetzt geht es auf Gartenbuddelei um berlingarten. In Bildern vom üppigen Juni in all seiner Rosenpracht. “Zeig uns deinen Garten” – das ist nicht nur ein Blick über unseren Gartenzaun, sondern hinter die Kulissen. Und ein hoffnungsvoller Seufzer, dass berlingarten und all das Grün drumherum noch lange erhalten bleiben mögen. Hier geht’s zum Beitrag.  

Reifkristalle auf Rosenblüte

Im Reif der Schneekönigin

Klirrend kalter Morgen. Sonnenschein. Wind. Eine in Reif gehüllte Zauberwelt direkt vor der Tür. Wie schön doch die Welt ist. Manchmal kann sie es mit den großartigsten Märchenkulissen aufnehmen. Heute lockte ein Spaziergang durch den Garten. Die Kamera vergessen! Wie konnte das passieren? Dann musste das Telefon zeigen, was in ihm steckt. Aufgabe bestanden: Strukturen herausgearbeitet. Glitzer eingefangen. Mangelnde optische Qualität durch Atmosphäre ausgeglichen. Wir fühlten uns der Schneekönigin ganz nah.    

Vergänglichkeit

Vergänglichkeit – aber diese Blüten strahlen noch

Fallende Blätter, Nieselregen, im Garten ruft alles: Vergänglichkeit. Fast alles. Volkstrauertag. Die Sonntage im November sind von der Stimmung her etwas ganz Besonderes. Unvermittelt wird alles langsamer. Zeit, die Sommer- gegen die Winterjacke zu tauschen. Aber Mütze? Nein, noch nicht, es war doch gerade noch warm. Jetzt bloß nicht dem Blues verfallen, sondern rein in die Jacke und raus. Das Licht ist nicht mehr golden, der Nebel liegt grau über dem Garten. Ich erfreue mich an den letzten Rosen, bei mir immer die tapfere Bonica 82. Gelb strahlt der Winterjasmin. Obwohl ich weiß, dass er eben nicht zu den warmen Tagen gehört, tröstet allein die Farbe und lässt von Frühling träumen. Die Faszination des Lebens Die Faszination des Lebens mag trotz des Bewußtseins der Vergänglichkeit in dem Wagnis zum Du in dem Mut zum Ich in dem Übermut zur Freude in dem Sinn für Humor in der Ausgelassenheit des Lachens in der Kraft, Leid zu überstehen begründet sein Margot Bickel