Ein Blick in den Maigarten – Akelei, Päonie und Allium

Morgens und abends kalt, mittags plötzlich heiß. Ist das noch Frühling oder schon Sommer? Der Mai ist beides.

Ist das Jahr wirklich schon wieder so weit vorangeschritten? Gerade hatte ich mich doch noch nach den ersten zarten Frühlingsbildern gesehnt. Dann fast jedes aufkommende Pflänzchen persönlich begrüßt. Und nun schleicht sich der farbfröhliche Frühling schon wieder von dannen.

Mein Maigarten ist sehr zurückhaltend in den Farbtönen. Das Gelb der Narzissen ist für 2015 Geschichte, die reinweißen Tulpen White Triumphator verblühen soeben. Jetzt spielen die Zierlauche die Hauptrolle. Wie Ausrufezeichen stehen sie über den laubgrünen Beeten. Die besten Erfahrungen habe ich mit Allium x hollandicum Purple Sensation (sie sät sich sehr stark bei mir aus), Allium giganteum und der weißen Sorte Mount Everest gemacht. Die teuren Globemaster hielten bei mir nur kurz, waren im zweiten Jahr schon mickrig.

 

Den Zierlauchen zu Füßen tanzen Akeleien durch den Garten und verdecken das gelbliche Laub der Zierlauche. Ich mag sie sehr. Sie erinnern mich mit ihrer Natürlichkeit an Urlaube in den Bergen, wo sie im lichten Schatten des Waldrandes blühen. Die Engländer nennen sie Columbine nach der fröhlichen Tänzerin aus der Commedia dell‘ arte – wie passend. Da sie also keine Kinder von Traurigkeit sind, geselle ich immer ein paar neu gekaufte, besondere Sorten zu meinen dazu und vertraue auf die Bienchen und die mendelschen Gesetze.

 

Grandezza bringen die Päonien in den Garten. Derzeit blüht die Strauchpäonie Rockii. Was für ein Duft, was für ein Gold der Staubgefäße! Wie schade, dass der Traum nur so kurz währt. Ein edles Mitbringsel aus England ist die gelbe Paeonia mlokosewitschii, die Butterpfingstrose. Leider brachte sie bisher nie mehr als fünf Blüten zustande. Woran das wohl liegt?

Klein und niedlich in meinem Steingarten ist die rote, gefüllte Netzblatt- Pfingstrose Paeonia tenuifolia rubra plena mit ihrem dillartigen Laub. Auf meine anderen Staudenpfingstrosen und die Intersektionelle muss ich noch ein wenig warten.

 

Eine ganz besondere Gartenfreude ist für uns das Reifen von Obst und Gemüse. Frisch geernteten Salat mit den ersten Kräutern zum Abendessen, ein paar knackige Radieschen dazu – was will man mehr. Oder der erste Minz- und Melissentee, die geliebte Waldmeisterbowle, köstlich!

 

Und dort, das sind doch tatsächlich schon Rosenblüten. Nevada ist mal wieder die Erste. Es ist ein freudiges Wiedersehen nach so langer Zeit. Und ein untrügliches Zeichen, dass der Frühling gegangen, der Frühsommer gekommen ist.

Nevada

Meine früheste Rose heißt Nevada und wird von uns heißgeliebt.

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Über mich

Hallo, ich bin Xenia,

Gartenfachberaterin und seit 10 Jahren Gartenbloggerin auf berlingarten.de, dem ausgezeichneten Gartenblog.
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