Eisbegonien pflegen: coole Pflanzen für heiße Plätze
Die Eisbegonie Begonia x semperflorens eignet sich hervorragend zur Bepflanzung heißer und trockener Plätze. Lies mehr über die unterschätze Pflanze und wie du die Eisbegonie pflegen kannst.
Neulich fragte mich eine Freundin nach geeigneten Pflanzen für ihren sehr heißen Balkon über den Dächern Berlins. Sie kann dort zwar gießen, aber die Luft steht und an heißen Tagen verwandelt sich das wunderschöne Plätzchen in einen Glutofen.
Da fielen mir die Eisbegonien ein.
Eisbegonien Begonia x semperflorens, manche nennen sie auch Gottesauge, waren mir positiv aufgefallen, als ich im letzten Jahr durch die glühenden Straßen der Toskana schlenderte. Während wir sie hier oft mit „och, das sind doch so olle Friedhofsblumen“ in Verbindung bringen, waren sie dort die allgegenwärtige, überaus attraktive Kübelpflanze im öffentlichen Raum.
Auch wenn sie im frühen Herbst schon dann und dann etwas „ausgewachsen“ aussahen, hatten die Eisbegonien dennoch eine ganze Saison im berüchtigt heißen und trockenen Klima der Toskana ausgehalten. „Semperflorens “ deutet ja auch schon auf „immerblühend“ hin. Wer das also schafft, dürfte doch auch für meine Berliner Balkongärtner-Freundin ein guter Tipp sein.
Eisbegonien pflegen: So wachsen sie schön und üppig.
Dass Eisbegonien so gut mit wenig Wasser auskommen, haben sie ihrem sukkulenten Laub zu verdanken, das Feuchtigkeit lange speichern kann. Gegossen wird also mäßig, die Erde sollte abgetrocknet sein, bevor die Pflanzen Nachschub bekommen. Bei Staunässe faulen die Wurzeln.
Der deutsche Name Eisbegonie ist irreführend, denn Frost vertragen diese Pflanzen nicht und werden daher auch erst im Mai gepflanzt. Eisbegonien eignen sich bestens für Balkon und Terrasse als Topf-, Kasten – und Kübelpflanzen. Mit anderen, eher ungewöhnlichen Partnern wie einem roten Blutgras, Kelos und Efeu (sind alle recht trockenheitsverträglich) wirken sie kein bisschen spießig. Aber natürlich machen sie auch im Beet eine gute Figur. Durch ihre niedrige Höhe von ca. 30 cm bieten sie sich zum Beispiel als Beetumrandung an. Der Optimalstandort ist Halbschatten, aber selbst in praller Sonne gedeihen Eisbegonien sehr gut, wie mein Toskana-Trip beweist.
Dass Eisbegonien Opfer von Nacktschnecken geworden wären, habe ich noch nie gehört – hinterlasse gern einen Kommentar, falls du ggf. andere Erfahrungen gemacht hast.
Die Blüte dauert von Mai bis zum ersten Frost. Ein Ausputzen der verblühten Blüten ist nicht unbedingt nötig, da die Pflanze sie einfach fallen lässt. Wer es ordentlich mag, kann aber alles Verblühte natürlich ausputzen. Das sieht insbesondere bei den gefüllten, an kleine Rosen erinnernde Sorten hübscher aus.
Dünger benötigen Eisbegonien wenig, ausgepflanzt genügt eine gute Kompostgabe beim Einpflanzen. In Topf und Kasten ist es praktisch, ebenfalls gleich bei der Pflanzung einen biologischen Langzeitdünger unter das Substrat zu mischen. Damit kommen die Blumen gut durch die gesamte Saison.
Sorten gibt es inzwischen einige: mit Laub von knackig grün bis weinrot-braun und Blüten in schönem Farbspiel von einfach bis gefüllt oder gerüscht. Die Züchtung ‚Diable‘ bietet Eisbegonien im Miniformat mit nur rund 15 cm Höhe – schön auch für kleine Töpfe auf der Fensterbank.
Für Insekten sind Eisbegonien leider nicht so interessant, da sie wenig Pollen und Nektar zu bieten haben. Uns Menschen schmecken sie aber umso besser. Als essbare Dekoration auf Süßspeisen oder Salaten verblüffen sie mit einem angenehm zitronigen Aroma. Probier das unbedingt mal aus.
Hast du noch Fragen oder Anmerkungen zum Thema „Eisbegonien pflegen“? Hinterlasse gern einen Kommentar!