Farbenpracht durch Lerchensporn: schöne Sorten für den Garten

Ein bunter Teppich, der sich durch den Garten zieht: diesen webt im Frühling der Lerchensporn Corydalis. Eine Ode an die Farbenfreude.

Lerchensporn Wald

In lichten Laubwäldern bildet der Hohle Lerchensporn (Corydalis cava) große Bestände

Wie hab ich mich gefreut, als der überall in Deutschland heimische und sogar oft am Straßenrand wachsende Hohle Lerchensporn (Corydalis cava) plötzlich und unerwartet auch bei uns im Garten auftauchte. Hatte ich ihn mir im wahrsten Sinne des Wortes eingetreten? Oder waren Ameisen ihres Weges auch durch meinen Garten gezogen und hatten ein paar Samen fallen lassen? Egal: Hauptsache, er war da. Von Lerchensporn kann man meiner Meinung nach nämlich gar nicht genug im Garten haben.

Lerchensporn als Stauden und Knollenblüher.

Vom Lerchensporn (Corydalis) gibt es zwei Gruppen: die knollenbildenden und die staudigen Arten. Erstere erscheinen zusammen mit den frühen Narzissen, bedecken schnell große Flächen und ziehen dann wieder ein, um im nächsten Jahr wie von Zauberhand erneut für Farbe im Garten zu sorgen.  Daher stören sie auch in großer Anzahl überhaupt nicht. Es handelt sich bei ihnen um den bereits angesprochenen heimischen Hohlen Lerchensporn (Corydalis cava) in seinem hellen Violett sowie den Gefingerten Lerchensporn (Corydalis solida), von dem es tolle bunte Sorten gibt. Ihr Laub ist graugrün und sehr zart anmutend.

Die Stauden bilden schöne Horste, blühen unermüdlich und behalten ihr filigranes Laub die ganze Saison – in diesem milden Winter sogar das ganze Jahr hindurch. Eine meiner Lieblingsstauden überhaupt ist der Gelblichweiße Lerchensporn (Corydalis ochroleuca), der nach milden Wintern bereits Ende März blüht und dies bis zum November tun wird. Pro Saison schneide ich ihn bestimmt dreimal zurück und immer treibt er wieder frisch durch.

Der bekannte Gelbe Lerchensporn wird nach aktueller Systematik nicht mehr der Gattung Corydalis zugeordnet, sondern der Gattung Scheinerdrauch (Pseudofumaria). Botanisch heißt er daher nicht mehr Corydalis lutea, sondern Pseudofumaria lutea. Er ist ebenfalls eine echte „Langspielplatte“, wie Karl Foerster gesagt hätte, und sieht traumhaft aus, wenn er zum Beispiel wie hier mit anderen Partnern eine Trockenmauer bedeckt.

Bepflanzte Mauer

Standort und Vorlieben des Lerchensporns.

Knollenbildende Lerchensporne schmücken halbschattige Standorte und fühlen sich unter und am Rande von Gehölzen wohl. Dort, wo es nicht zu trocken, sondern wie in unseren Wäldern frisch ist, haben sie es am liebsten. Der Gelblichweiße und der Gelbe Lerchensporn kommen bei mir jedoch sowohl im Schatten als auch an sonnigeren Plätzen gut zurecht, siehe Mauerfoto oben.

Alle Arten versamen sich äußerst willig und bei Corydalis solida kommt es zu wunderschönen Zufallssämlingen von weiß bis dunkelviolett. Ähnlich wie bei Akeleien empfehle ich, einige schöne gezüchtete Sorten in rot, lachs und lila zu setzen und dann zu beobachten, was die Natur draus macht.

Früher Lerchensporn ist sehr attraktiv in Verbindung mit Lenzrosen und bietet sich überall dort an, wo später Stauden mit ihrem Laub den Boden bedecken – perfekt sind sie zum Beispiel rund um Hosta und Farne. Staudige Lerchensporne gefallen mir durch ihr zartes Laub ebenfalls gut in Kombination mit groblaubigen Partnern. Es ist gerade die Mischung, die für Spannung sorgt.

Gepflanzt werden knollige Lerchensporne klassischerweise im September/Oktober. Es gibt sie in Töpfen oder als Knollen. Pflanztiefe für die Knollen ist rund fünf, Pflanzabstand rund zehn Zentimeter. Die Stauden kannst du auch jetzt sehr gut setzen und wirst beobachten, wie sie sich während des Jahres auf den Weg durch deinen Garten machen und überall dort auftauchen, wo du es dir nicht schöner hättest ausdenken können.

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Gartenfachberaterin und seit 10 Jahren Gartenbloggerin auf berlingarten.de, dem ausgezeichneten Gartenblog.
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