Lieblingsstauden: schön, schöner, Schönaster

Nicht, dass ich was gegen die offiziellen Stauden des Jahres hätte. Aber ich möchte noch eine weitere Kandidatin auf den roten Teppich und ins Rampenlicht schicken: die Schönaster Kalimeris. Du musst sie einfach kennenlernen – und zwar schnell. Sonst legst du vielleicht eine Pflanzung neu an und berücksichtigst sie nicht. Nicht auszudenken!

Sie heißt Schönaster und ist hoffentlich nicht beleidigt, dass ihr Name sie auf ihr Äußeres reduziert. Denn neben ihren eindeutigen Model-Qualitäten hat die Schönaster noch massig innere Werte zu bieten. Sie hat alles, was eine perfekte Staude mitbringen sollte: Sie ist robust, gesund und dauerblühend.

Ehrlich gesagt hielt ich sie mit ihren Korbblütchen ja am Anfang für eine echte Aster. Sie gehört auch zur Familie der Asteraceae, heißt botanisch aber Kalimeris. Beheimatet war sie ursprünglich in Ostasien und wurde bereits 1825 von Alexandre Henri Gabriel de Cassini, einem französischen Botaniker, beschrieben. 190 Jahre später entdeckte ich die Schönaster auf der BUGA 2015 in Brandenburg, auf meiner Expeditionsreise im Hobbygärtnerformat. Ich verliebte mich und startete augenblicklich mit ihrer Ansiedlung auf meiner Scholle.

Schönaster im Herbst

Auf der BUGA verliebt: Schönaster im Herbst

Verbene und Schönaster

Verbene und Schönaster: zwei dauerblühende Partnerinnen.

Attraktiver Dauerblüher.

Schaust du dir einen Garten Ende Juni an, blüht die Schönaster Kalimeris üppig, kehrst du im September zurück, ist sie immer noch ein Blütentraum. Schneidest du Abgeblühtes heraus, regt das die Blütenbildung an, doch auch ohne das Ausputzen blühen Schönastern bis zum frühen Herbst. Das kann ich dir mit meinen Foto oben von der Landesgartenschau Eutin auch beweisen, die ich Mitte September besuchte. Herunterschneiden solltest du die Schönaster übrigens nicht, du würdest dich um ihre attraktive Laubverfärbung später im Jahr bringen.

1000 Sterne

1000 Sterne über dunklem, gesundem Laub

Charakter von Wildstauden, passend zu vielen Gartenstilen.

Mich hat die Schönaster in Bann gezogen, weil sie so wild wirkt: Wie ein zarter weißer oder hellblauer Schleier bewegt sie sich im Wind. Und auch Insekten scheinen sie attraktiv zu finden, denn sie wird tüchtig umschwärmt.

Willst du ihr das optimale Plätzchen bieten, suche ein sonniges bis halbschattiges für sie aus. Sie mag frische Böden, aber auch etwas mehr Trockenheit ist kein Problem. In Brandenburg an der Havel und auch bei mir im Garten klappt es mit ihr bestens, vielleicht würde sie in reicherem und feuchterem Boden noch etwas üppiger wachsen – ich bin jedoch vollends zufrieden mit ihr. Bei mir werden sie je nach Sorte zwischen 50 und 80 cm hoch, mit mindestens drei Exemplaren entstehen üppige Horste. Im Beetvordergrund oder in der Mitte macht sie sich gut.

Vom Habitus passt Sie zu vielen Stilen: Zum Beispiel überzeugt sie in zeitgemäßen Pflanzungen, in denen es nicht um Akkuratesse, sondern Natürlichkeit und standortgerechtes Gärtnern geht. Mit Gräsern und Kerzen-Knöterich verträgt sie sich dort bestens und ist ein schicker Präriegartenpartner. An anderer Stelle habe ich sie jetzt im September mit Rosen und Storchschnabel verkuppelt, denn auch mit Klassikern des Cottage Gardens harmoniert sie gut. Ich bin gespannt, wie es aussehen wird!

Meine Haustiere, die Schnecken, mögen sie nicht so gern, was mir widerum sehr gefällt. Echter Mehltau, unter dem manch echte Aster ächzt, ist bisher auch noch nicht aufgetreten.

Kalimeris incisa

Im Warenkorb: Kalimeris incisa

Hellblaue Schönaster 'Blue Star'

Hellblaue Schönaster ‚Blue Star‘ bei mir im Sommergarten

Die Schönste der Schönen: ‚Madiva‘.

In einer Gruppe lauter entzückender Wesen sticht eine als besonders anziehend heraus: Kalimeris incisa ‚Madiva‘ ist ein Traum in weiß mit violettem Hauch. Wie Models eben so sind, ist sie mit 80 cm Höhe ein großes Mädel. Madiva ist üppig und dennoch schlank und bewegt sich am elegantesten von allen. Ihre für Schönastern großen Blüten strahlen wie Sterne über einem filigranen sattgünen Laub. Sogar bis zum Oktober  hält sie durch. Kein bisschen divenhaft, aber ohne Ende schön.

Madiva hinter Gräsern

Madiva hinter Gras Molinia ‚Transparent‘