Pflanzentipp Perowskie/Blauraute: attraktiv und winterhart

Die Blauraute (auch Perowskie bzw. Perovskia atriplicifolia) blüht von Juli bis Oktober, ist winterhart, der Star bei Biene & Co. und braucht auch noch wenig Wasser. Sie hat das Zeug zur Lieblingspflanze.

Plötzlich sah ich nur noch lila: herrlich wogende Pflanzen, die balsamisch dufteten und von Insekten nur so umschwirrt wurden. Ohne Gießen im öffentlichen Grün. Die Perowskie – oder Blauraute – war da. Bei Pflanzen gibt es eben auch Trends und der Perowskie hat ihre Trockenheitsliebe sicher sehr geholfen, auf die Bestsellerlisten zu kommen.

Die Perowskie/Blauraute ist winterhart.

Die häufigste Frage zur Perowskie ist, ob sie unsere Winter übersteht. Die schöne Antwort ist: Ja, das tut sie. Natürlich gibt es Unterschiede je nach Region: In Berlin hat sich die Perowskie bewährt, im Alpenvorland sind in einem strengen Winter ein Winterschutz oder geschützter Standort sinnvoll. Auf jeden Fall ist mein Tipp: Im Frühling pflanzen, dann hat die Pflanze genügend Zeit, sich zu etablieren.

Da die Blauraute ein Kind der trockenen asiatischen Steppen ist, ist meiner Erfahrung nach viel wichtiger, dass sie im Winter nicht zu nass steht, und im Frühjahr freien Boden zum Durchtreiben hat. Auf dem folgenden Foto einer Neuanlage sieht man, dass sie um ihren Horst herum Abstand zur nächsten Pflanze liebt. Wenn sich, wie bei mir geschehen, nasses, dickes Laub anderer Stauden auf sie legt, wird sie weich und ein gefundenes Fressen für Nacktschnecken. Auch liebt sie es möglichst sonnig und einen durchlässigen Boden.

Zum Ausgang des Winters wird sie komplett auf ca. 10 cm heruntergeschnitten, Dünger benötigt sie nicht, ggf. alle zwei Jahre ein wenig Kompost. Es gibt nicht nur die optische Ähnlichkeit mit dem Lavendel, sie hat auch ganz ähnliche Ansprüche.

Pflanzabstände der Perowskie: Sie wächst auf freien Flächen am besten an

Perowskien kombinieren.

Perowskien sind sich selbst genug und du kannst mit ihnen als einzige Pflanze große Flächen begrünen bzw. in ein schönstes Lilablau hüllen. Viele Blumenzwiebeln für den Frühling dazusetzen und fertig ist ein Beet mit Wow-Effekt. Es überrascht nicht, dass die Blauraute so gern auf Gartenschauen eingesetzt wird, wie hier auf der Floriade 2022 bei Amsterdam.

Ein Perowskienbeet auf der Floriade 2022

Gelungener finde ich hingegen die Kombination mit Gräsern und anderen herbstblühenden Stauden wie Salbei und Astern. Da kommen dann verschiedene Blüten- und Wuchsformen von aufstrebend bis kompakt zusammen und ergeben ein attraktives Bild.

Die Perowskie kann dabei in bestimmten Abständen mehrfach eingesetzt werden, um dem Beet einen schönen Rhythmus zu geben und Spannung zu erzeugen. Es ist aber auch möglich, sie mittig als Solitär- und Akzentpflanze in sonst flacherer Umgebung zu verwenden. Besonders schön wirkt es, wenn es eine Höhenstaffelung gibt und im Hintergrund noch höhere Gehölze oder Prachtstauden gepflanzt werden.

Gesehen habe ich auch schon die Kombination aus üppigen Strauchrosen und der Blauraute, siehe Fotos. Farblich war das sehr schön, allerdings wurde sie da recht massig und neigte zum Umkippen – ich denke, wegen der stärkeren Düngung durch die Rosen. Man gebe der Blauraute also ein freies Plätzchen und mache möglichst wenig – außer Freuen.

Alle Fotos der Galerie vergrößern sich durch Anklicken.

Sortentipps Perovskia.

Neben der reinen Art gibt es noch Zuchtsorten, die empfehlenswert sind: ‚Lacy Blue‘ wächst kompakt und eignet sich mit 50 cm für den Beetvordergrund oder auch Kübel, ‚Little Spire‘ ist ebenfalls kompakt und wird rund 80 cm hoch, ‚Blue Spire‘ wird bis zu 1,20 m hoch und hat besonders lange Blütenstände. ‚Filigran‘ wird ebenfalls rund 1,20 m hoch und wächst vieltriebig aufrecht und elegant.

Hast du noch Ergänzungen? Dann teile deine Erfahrungen sehr gern mit der Community und mir durch einen Kommentar.

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Gartenfachberaterin und seit 10 Jahren Gartenbloggerin auf berlingarten.de, dem ausgezeichneten Gartenblog.
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