Pflücke den Tag, genieße den Garten

Carpe diem. Zwei berühmte Worte. Oft gehört. Fast schon inflationär. Daher selten wirklich in mich einsickern lassen. Den Tag pflücken. Eigentlich ein schöner Gedanke. Den Tag wirklich er-leben. Besonders jetzt im Herbst, da jeder Tag ein wenig kürzer wird, bewusst genießen.

Pflücke den Tag, gehe sorgsam mit ihm um. Lass ihn nicht verwelken. Du hast es in der Hand.

Pflücke den Tag, sei im Hier und Jetzt, sei eins mit der Natur.

Pflücke den Tag, pflanze die Zukunft. Hoffe auf ein Morgen und Übermorgen.

Pflücke den Tag. Danke heute den Menschen, denen du so viel zu verdanken hast.

In Bezug auf meinen Garten sind das all jene, die für den Erhalt der bedrohten Kleingärten Oeynhausen kämpfen, zu dem auch berlingarten gehört.

Das sind stellvertretend Alban, Martina und Holger, Hildegard und Gerd, Nadia und Sigi.

Ohne sie und so viele andere großartige Menschen hätte ich diesen Tag nicht so eins mit allem, was da wächst, in meinem Garten verbringen können. Nicht das goldene Herbstlicht genossen, nicht mit dem Kind die Kartoffeln aus der Erde geholt, nicht für die Zukunft gepflanzt, keine Bienen beobachtet.

„Danke.“

(Alle Fotos vergrößern sich durch anklicken.)

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4 Kommentare

  1. Kathinka 30. September 2015 at 11:05 - Antworten

    Ja, stimmt! Es geht mir genau so wie der Kommentatorin Elke. Bisher hatte ich in „nutze den Tag“übersetzt! Ein sehr schöner und nachdenklicher Post. Und die Fotos sind wieder ganz großartig!
    LG Kathinka

    • Berlingärtnerin 1. Oktober 2015 at 22:07 - Antworten

      Liebe Kathinka, das freut mich! Nachdenklichkeit stellt sich dann ein, wenn die Selbstverständlichkeit weg ist. Ich versuche, den Moment des Schönen umso mehr und bewusst zu genießen. Auch wenn es manchmal nicht leicht fällt.

      Beste Grüße!

  2. Elke 27. September 2015 at 19:30 - Antworten

    Eiskalt erwischt! Ich habe mir noch nie Gedanken darüber gemacht, was „carpere“ tatsächlich auf deutsch heißt. Carpe diem wird ja meist mit „Nutze den Tag“ übersetzt und so habe ich es auch gehalten. Pflücken, ergreifen . . . da ist jetzt nur das „r“ zuviel, sonst könnte man glatt annehmen, dass „kapern“ auch davon kommt ;-)
    Deine informative Collage gefällt mir.
    Lieben Gruß
    Elke

    • Berlingärtnerin 27. September 2015 at 22:45 - Antworten

      Ich finde ja, „pflücken“ passt optimal bei uns Gärtnern :-)

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