Rosen in Wien – Schlendern durch Volksgarten und Schönbrunn

Ein Spaziergang durch den Volksgarten im Herzen der Stadt, ein Ausflug nach Schönbrunn (na klar!) und ein Hotel-Tipp: der Wilhelmshof. Komm mit nach Wien.

Wer Wien als Tourist besucht, ist beschwingt bis beseelt angesichts der Fülle großartiger Eindrücke – aber die Füße! Stephansdom, Kulturhistorisches Museum, Secession, Spanische Hofreitschule, Hofburg: Das alles in 48 Stunden zu besichtigen, ist geradezu Kultur-Sport.
Da ich diesbezüglich eher untrainiert bin, müssen trotz der vorsorglich erstandenen lila Superbequemschuhe Phasen der Entspannung und Ruhe her – für mich natürlich „irgendwas mit Garten“. Und da hat Wien etwas wirklich Sehenswertes zu bieten: den Volksgarten zwischen Hofburgtheater und Hofburg. Ein Kleinod mitten im historischen Kern der Stadt, ein Ort zum Abschalten und Krafttanken.

Dieser Garten ist zwar nicht allzu groß, aber vor allem in den Rosenmonaten lohnt sich ein Besuch – denn im Volksgarten wachsen einige tausend verschiedene Rosengewächse: erstaunlich viele Hochstämme, Kletterrosen, Beet- und Parkrosen. Was für ein Duft! Und durch das Plätschern der Brunnen: Was für ein Sound! Kein Wunder, dass auf den vielen Sitzgelegenheiten im Garten sowohl Touristen als auch Einheimische entspannen.

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Deine persönliche Lebens-Rose.

Ja, es ist sogar so, dass im Volksgarten die Wiener in der Überzahl sind – seeehr ungewöhnlich für diese Gegend. Aber es ist so. Ich war berührt, als ich feststellte, warum. Für rund 300 Euro ist es möglich, für fünf Jahre eine Rosen-Patenschaft zu übernehmen. Dafür wird die persönliche Rose mit einem Schild mit individuellem Aufdruck versehen. Dahinter stecken lustige, schöne und auch tragische Erinnerungen. Der Gang durch den Volksgarten wird dadurch auch zum Blättern in den Leben anderer Menschen. Es herrscht eine besondere Atmosphäre.

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Schön bis kurios: Menschen vor und im Theseustempel.

Die romantische Kulisse des Volksgartens wird oft von Hochzeitsfotografen genutzt. So hast du als Besucher gute Chancen, während des Spaziergangs ein Hochzeitspaar am strahlend weißen Theseustempel anzutreffen. Bei dem Gebäude handelt es sich um die verkleinerte Nachbildung des antiken Athener Theseions.

Hochzeitspaar vor Theseustempel

Hochzeitspaar vor Theseustempel. Alles in Ordnung? Vorfreude?

Im „Tempel“ ist derzeit ein frappierendes Kunstwerk ausgestellt: ein nackter Mann in einem Boot. Die Figur ist so lebensecht und so verletzlich in seiner Pose, dass man als Besucher zwischen Begeisterung und Abwehr schwankt. Weil man sich in seinem Ausdruck irgendwie selbst wiederfindet. Echte Kunst. Und auch Plattform für Neugierde, wie man sieht. *grins*

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Noch ein bisschen Historie?

Zwischen 1818 und 1823 wurde der Park als Privatgarten für die Erzherzöge angelegt. Doch die Hofgartenverwaltung machte den Vorschlag, einen öffentlich zugänglichen Garten zu schaffen und so wurde das Areal 1825 der erste öffentliche Park in Wien. Ein Rosengarten war der Volksgarten ursprünglich nicht. Die meisten Beete waren mit Flieder und Rhododendren bepflanzt. Erst nach dem 2. Weltkrieg wurde auf auf die heutigen Rosenbeete umgestellt.

Ein Muss für Wien: Schönbrunn.

Schöne Rosen gibt es selbstverständlich auch in Schönbrunn – Weltkulturerbe und die in Österreich am meisten besuchte Sehenswürdigkeit. Die roten Rosen des Laubengangs in Verbindung mit dem grünen Gerüst sind ein Traum. Und vor allem duften sie herrlich. In Schlossnähe zeigt sich an der Bepflanzung, wie der barocke König Ferdinand II den Stellvertreter Gottes auf Erden raushängen ließ: natürlich protzig. Je weiter man sich entfernt, desto ruhiger, zurückhaltender und damit natürlicher gibt sich die riesige Anlage am Rande Wiens. Sehenswert sind überdies das Labyrinth, das Palmenhaus und der älteste Tiergarten der Welt. Zum x-ten mal Sissi gucken ist das richtige Einschwingen auf einen Besuch hier.