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Sommerpflege für den Garten: Rückschnitt, Lücken füllen, wässern und düngen

Titel

berlingarten macht Werbung!

Sommer, Sonne, Saisonhalbzeit: Schenken wir unserem Garten etwas Aufmerksamkeit und bringen ihn wieder in Schwung.

In den letzten Wochen hat unser Garten alles gegeben: die Rosen uns die schönsten Blüten geschenkt, die Stauden der Hitze und Trockenheit getrotzt. Jetzt zeigt sich bei den Frühstartern die Mattigkeit, manche sind aus der Form gegangen. Nehmen wir es ihnen nicht krumm, zeigen wir uns dankbar für all die bisherige Pracht. Was für mich Friseur und Massage bedeutet, ist unseren Pflanzen die Sommerkur.

Rosen und Stauden zurückschneiden, Rasen je nach Wetter mähen.

Rosen, die keine Hagebutten bilden oder bis zum Frost immer wieder blühen sollen, müssen regelmäßig von Abgeblühtem befreit werden. Dazu schneidest du sie über dem ersten fünfblättrigen Blattstand ab. Hattest du ihnen Langzeitdünger gegeben, ist alles gut, ansonsten können sie eine letzte Nährstoffgabe gut brauchen.

Bei meinen Stauden rücke ich jetzt Teppichphlox (Phlox subulata), Akeleien (Aquilegia), Frauenmantel (Alchemilla mollis), Katzenminze (Nepeta) sowie den Storchschnäbeln (Geranium) zu Leibe, deren erster Blütenflor jetzt durch ist und die nur noch breit im Beet oder auf dem Weg liegen. Ich schneide bei allen nicht nur die Blüten, sondern auch die Blätter zurück. In spätestens zwei Wochen werden die neuen Blätter frisch durchgetrieben sein, Katzenminze und Storschnäbel zum neuen Flor ansetzen.

Frauenmantel

Jetzt ist die Zeit, den Frauenmantel zurückzuschneiden

Frauenmantel gestutzt

Fast alle Blätter sind weg: Nun kann der Frauenmantel wieder durchtreiben

 

Mit dem Rasen hatten wir in diesem Jahr so wenig zu tun wie noch nie. Er ist bei der Trockenheit sehr wenig gewachsen. Und wir haben auch tunlichst die Finger und Rotorblätter von ihm gelassen. Wenn es heiß und trocken ist, beschatten längere Halme den Boden. So lagen sieben Wochen zwischen zwei Mähdurchgängen.

Rasenmähen

Nach sieben Wochen haben wir das erste Mal wieder gemäht

 

Lücken füllen.

Dort leidet die Dahlie unter den täglichen Schneckenattacken und entwickelt sich nicht, an anderer Stelle hat der Bartfaden den Winter doch nicht gut überstanden, da klafft ein riesiges Blühloch. Geht dir das jetzt auch so? Dann freu dich, dass du einen triftigen Grund zum Blumenshopping hast. Endlich wieder mal durch die Gärtnerei schlendern.

Neuanschaffungen

Ausbeute eines Einkaufsvergnüens in der Gärtnerei

 

Am Gartenzaun, wo der Blutstorchschnabel eine sehr dominante Rolle spielt, fehlte es an Höhe. Das wurde besonders sichtbar, nachdem der Storchschnabel zurückgeschnitten war. Da ich in diesem Beet auf eine Gelb-lila-Kombination setze, fiel in Ergänzung zur violetten Aster die Wahl auf das Sonnenauge Heliopsis helianthoides var. scabra ‘Karat’. Im Moment sieht das Beet noch traurig aus, aber wenn die drei Sonnenaugen loslegen und in zwei Wochen der Strochschnabel durchtreibt, wird alles wieder schön sein.

'Karat'

Sonnenauge ‘Karat’ wird hier nun durchstarten. Der zurückgeschnittene Blutstorschnabel auch ganz schnell

 

Garanten für schnelle Erfolge sind vorgezogene Sommerblumen. Ein Blühloch direkt vor den Phloxen ist jetzt mit einer Spinnenblume Cleome gefüllt. Gute Erfahrungen habe ich in der Vergangenheit auch mit Ziertabak, Eisenkraut und roter Lobelie gemacht.

Wässern

Nach dem Neupflanzen und dem Rasenmähen: ausgiebig wässern

 

Bei den Dahlien habe ich ein Exemplar wieder aufgenommen, das es einfach nicht schaffen konnte. Kaum schob es ein Blättchen aus der Erde, war es auch schon weggefressen. Schluss, aus, vorbei, die große Knolle kam in einen Topf. Hier fühlt sie sich sichtlich wohler, treibt zügig nach und die Schneckenabwehr funktioniert. Im Beet lässt jetzt eine schon große Pflanze der Aster lateriflorus ‘Lady in Black’ die Schnecken hoffentlich verzweifeln.

Dahlie aufnehmen

Die Dahlie hatte keine Chance gegen die Schnecken. Nun kommt sie in einen Kübel

 

Für Wasser und Nährstoffe sorgen.

Lange Trockenperioden sind eine große Herausforderung für den Garten. Dann heißt es gießen wie die Weltmeister und dafür sorgen, dass die Pflanzen genügend Nährstoffe aufnehmen können. Bei meinen Neuzugängne habe ich vor dem Einpflanzen alle Ballen getaucht, das wässert sie deutlich besser als reines Gießen von oben.

Bei wenig Regen besteht das Problem, dass sich fester Dünger schlecht löst. Ich habe die Nährstoffe daher in flüssiger Form mit dem Gießwasser ausgebracht. Zu einer effektiven Lösung ohne viel Kannenschleppen habe ich schon mal einen Beitrag geschrieben.

Pflanzen tauchen

Pflicht vorm Einpflanzen: Die Pflanzen zu tauchen, bis sich keine Luftbläschen mehr bilden

 

Wichtig ist jetzt, das Schnittgut möglichst kleinzuschneiden oder zu hächseln, damit die Tierchen im Kompost leichtes Spiel haben. Dazu gehören auch eine Gabe Kompostbeschleuniger und regelmäßiges Wässern. Im Rahmen meiner Umgestaltung des Gemüsebeets zum Dynamischen Agroforst habe ich überdies gelernt, wie gut dem Kompost beigemischte Pflanzenkohle Terra Preta bei der Speicherung von Nährstoffen hilft.

Kompost wässern

Bei Schnellkompostern nicht vergessen: wässern oder Deckel auf bei Regen

 

Natürlich mulchen wir auch. Den Schnitt vom Geranium habe ich zum Beispiel gehächselt wieder auf die Beete gebracht, bei Vertretern wie Frauenmantel und Akelei verzichte ich darauf, da ich dadurch zu viele Samen ausbringen würde.

Durchputzen.

Ein Vorteil des trockenen Bodens ist, dass die Wege rasch durchgeputzt werden können. Pflanzen, die sich sonst in den Boden krallen und deutlich stärker sind als ich, ergeben sich jetzt kampflos ihrem Schicksal. Wenn du schon immer mal der Ackerwinde zu Leibe rücken wolltest – jetzt ist deine Chance für einen Sieg.

Wege putzen

Das geht jetzt ganz leicht: Wege putzen

 

Und dann heißt es auch wieder raus aus dem Beet – da war doch was mit Friseur, Massage und vielleicht noch eine Maniküre dazu… Nach so viel Fleiß dürfen auch wir es uns gutgehen lassen, oder?

Gartenszene

Meine Begleiter für alle Wetter im Garten: Gummistiefel und Clogs von Aigle

 

Bestimmt sind dir meine Gartenclogs aufgefallen: Sie gehören inzwischen zu meinen Füßen wie die Sonne zum Sommer 2018 – und tun mir ähnlich gut. Raus aus den Ballerinas, rein in die Aigles aus Naturkautschuk und -kork aus nachhaltigem Anbau in Portugal. Aigle ist ein Traditionsunternehmen aus Frankreich, das Clogs und Gummistiefel fertigt – ohne Weichmacher, vegan, von Hand durch 200 Handwerksmeister. Genau, wie ich es mag: gutes Design, nachhaltig und langlebig. Clogs und Stiefel werden vertrieben über MaxGarten.

 

13 Kommentare

  1. Birte sagt

    Ich habe auch Steppensalbei und Katzenminze zurückgeschnitten, aber wohl etwas spät (Ende Juli)? Jedenfalls dauert es beim Steppensalbei ziemlich lange mit dem Nachwachsen, noch ist er relativ klein. Nun habe ich unschöne Lücken im Beet – hast Du einen Tipp, was ich da pflanzen kann – am liebsten was Bleibendes, es ist generell noch Platz. In dem Beet ist ansonsten hautpsächlich Lavendel, ein bisschen Stipa und Euphorbia purpurea.

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo, liebe Birte!

      Generell ist ein Rückschnitt Ende Juni besser für die Nachblüte, aber die Blattpolster werden sich sicher noch entwickeln.

      Ich könnte mir vorstellen, dass du noch etwas Höheres, Tänzerisches in Ergänzung zum Genannten gebrauchen könntest. Da dein Boden anscheinend eher sandig-trocken ist: Was hältst du von besonderen und robusten Astern? Ich liebe die vitale asiatische Wildaster ‘Ashvi’ sowie die Waagerechte Aster ‘Lady in Black’. Auch die Schönaster ‘Madiva’ ist toll.

      Beste Grüße!

  2. Kim sagt

    Ich habe auch Katzenminze und Schnorchschnabel im Garten. Schneidest alles bis auf den Boden nieder? Ich bin in meinem ersten Gartenjahr und atme deine Beiträge ein. Vielen Dank, dass du dir diese Mühe machst!

    LG Kim

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo Kim,

      es freut mich sehr, dass ich dich sozusagen in deinem Gartenjahr begleiten kann.

      Ja, ich schneide die Katzenminze komplett weg und bei den Storchschnäbeln alle die Sorten, die wieder durchstarten und nur aus dem Leim gegangen sind: Endressii, Sanguineum, auch Rozanne, wo sie über den Zenit aussieht. Pratense, wenn er fertig mit der Blüte ist. Eigentlich gehe ich nur an Geranium macrorrhizum nicht ran, da der nur einmal im Jahr blüht und das geschlossene Laub noch schön ist. Das nehme ich nur im Frühjahr zum Start in die Saison zurück.

      Ich habe immer gesagt: Schneide die Dtauden jetzt zurück, fahre zwei Wochen in Urlaub und erfreue dich nach der Rückkehr an den frisch durchgetriebenen Blättern.

      Herzliche Grüße!

      • kim sagt

        Lieben Dank. Dann werde ich den Pflanzen wohl mal zu Leibe rücken…
        Gilt das gleich auch für Gartensalbei?

      • Berlingärtnerin sagt

        Du meinst Steppensalbei Salvia nemorosa? Ja, der kommt noch im selben Jahr erneut zur Blüte, wenn man ihn direkt nach der Hauptblüte bodennah zurückschneidet.

        Liebe Grüße!

  3. Ja, im Garten ist immer etwas zu tun. Ich habe auch einiges zurückgeschnitten, das schon recht unschön im Beet lag. Hier war es zwar auch sehr trocken, aber den Rasen musste ich doch immer wieder mähen. Jetzt bekam er kurz vor einem heftigen Regenschauer eine Portion Dünger und jetzt wächst er wieder, wie verrückt!
    Viele Grüße von
    Margit

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebe Margit,

      das klingt gut. Es war sehr umsichtig, vor dem Regen an den Dünger zu denken. Top!

      Hab einen zauberhaften Gartensonntag!

  4. Danke fuer die tollen Tipps. Unser Garten ist im 3. Jahr und wir sind daher als ziemliche Gartenfrischlinge dankbar fuer Tipps.

    • Berlingärtnerin sagt

      Lieber Tom!

      Wie nett, dass du einen Kommentar hinterlässt. Mit zwei Jshren Gartenerfahrung auf dem Buckel seid ihr doch schon fast alte Hasen. Eine spannende Zeit des Ausprobierens und der Annäherung an den faszinierenden Lebensraum vor der Tür. Viel Freude weiterhin beim Garteln. – So sagt ihr doch in Österreich, oder?

      Beste Grüße!

  5. Wilhelm Kroh sagt

    Wieder ein informativer und unterhaltsamer Beitrag zur Gartenpflege nach der Trockenheit.
    Ich bin auch überzeugt, dass es richtig war, den Rasen zu schonen und nicht zu schneiden. Er wächst ja kaum und vertrocknet dann noch schneller. Bis zum Herbst verbleibt noch einge Zeit, in der sich Rasen und Garten erholen können.

    • Berlingärtnerin sagt

      Lieber Willi,

      es ist schon traurig, wie hier der Rasen in vielen Gärten aussieht, insbesondere den südexponierten. Nun gab es ja endlich einen guten Schluck aus der Regenpulle, aber vorher hieß es „anfassen verboten“. Gedüngt habe ich ja nach deiner Methode, habe allerdings den Aquamix verwendet. Daher hat unser Grün den Namen noch halbwegs verdient.

      Herzliche Grüße!

  6. Kroh, Wilhelm sagt

    Es war sicher sinnvoll, den Rasen bei extremer Trockenheit nicht zu mähen. Er wächst ja auch kaum.
    Die Informationen zur Gartenpflege nach der Trockenperiode finde ich hilfreich. Wieder ein guter und gelungener Artikel.

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