Stauden pflanzen im Herbst
Stauden pflanzen im Herbst – das ist eine sehr gute Idee. Jetzt können wir unsere Beete kritisch unter die Lupe nehmen und Verbesserungen durchführen. Es ist beste Pflanzzeit, also nehme ich dich mit in meinen Garten, in dem ich jetzt ein Staudenbeet optimiert habe.
Ein Garten wird nie fertig, bzw. das Leben ist zu kurz für unbefriedigende Beete: So laufe ich im Herbst durch den Garten und prüfe, was gut gelaufen ist und wo Verbesserungen sinnvoll wären.
- Welche Pflanzen sind gut gewachsen?
- Welche Stauden konnten den Nacktschnecken widerstehen?
- Stimmt das Gesamtbild mit schönen Wiederholungen, sodass das Auge entspannen und der Mensch daran sich wohlfühlen kann?
Ich erlebe die weiße Japananemone ‘Honorine Jobert‘ als eine so große Wohltat im Garten von Ende Juli bis zum Frost, dass ich mehr von ihr haben wollte. Besonders im grauen Herbst vermitteln sie eine heitere Frische, die ich nicht mehr missen möchte. Und dabei sind die robust und wüchsig.
Dafür weichen mussten Exemplare des Echten Apotheker-Eibisch (Althaea officinalis, auf dem Foto etwas struppig hinten rechts), der mir zwar nach wie vor gut gefällt, aber nicht an dieser Stelle, wo die Wiederholung bereits bestehender Anemonen mehr Rhythmus in diesen Gartenteil bringen würde.
Staudenpflanzung im Herbst mit Japananemone.
Wie gehe ich bei einer solchen Art „Beetsarnierung“ vor? Die Eigenschaften der Pflanze müssen zum Standort passen. Hier geht es um einen halbschattigen Platz im Beethintergrund. Da ist ‘Honorine Jobert‘ mit mehr als 100 cm Wuchshöhe eine gute Wahl. Bei einer Breite der ausgewachsenen Pflanze von ca. 45 cm passen an meinen geplanten Standort drei Exemplare. Das ist als ungerade Zahl perfekt und ich erwerbe bereits üppige Pflanzen für sofortige Freude.
Vorsichtig wird mit einer Grabegabel der Eibisch ausgegraben, heruntergeschnitten und an einer anderen Stelle wieder eingesetzt. Warum schneide ich ihn herunter? Damit er nicht zu viel Kraft in das enorme Blattwerk stecken muss. Ins Pflanzloch gebe ich Kompost, es wird gut mit weichem Wasserstrahl angegossen.
Zur Vorbereitung der Pflanzung tauche ich die Anemonentöpfe in einen Eimer mit Wasser, bis keine Luftbläschen mehr aufsteigen. Zu verfilzte Wurzeln ziehe ich auseinander, damit sie sich im Boden besser ins Erdreich vorwagen können. Kompost und Hornspäne kommen als Startdünger mit ins Pflanzloch, auch hier wird gut angegossen. Bei Neupflanzungen musst du bei trockenem Wetter konsequent alle paar Tage weitergießen. Wurden die Wurzeln etwas stärker „gerupft“, muss das die nächsten Tage umso gewissenhafter erfolgen.
Staudenpflanzung im Herbst in Kombination mit Gräsern.
Entlang des Weges wachsen nun fröhlich tanzende Anemonen. Kombiniert habe ich sie mit dem Purpursonnenhut Echinacea purpurea ‘Magnus‘, Waldaster Aster divaricatus (auf dem Bild rechts, verblüht langsam), Chrysantheme ‘Poesie‘ (noch in Knospe) sowie Bergenien (die kräftigen Blätter dienen als Bodendecker). Für Leichtigkeit sorgen die Prachtkerze Gaura Lindheimeri sowie zwei zauberhafte Gräser. Das Diamantgras Calamagrostis brachytricha glitzert wie von Tiffany’s und das Plattährengras Chasmanthium latifolium hört man fast bimmeln. Es umgarnt die weißen Schalenblüten der Anemonen aufs Zauberhafteste.
Meine Botschaft mit diesem Beitrag ist: Trau dich, im Herbst noch Stauden und Gehölze zu pflanzen. Ganz in Ruhe kannst du mit den frischen Eindrücken des Gartenjahres jetzt das Eine oder Andere verändern. Der Boden ist im Herbst eher feucht und noch warm genug, sodass es für die meisten Pflanzen (bis auf die Südländer, die mehr Wärme benötigen) perfekt zum Anwachsen ist.
Und vergiss nicht, noch Blumenzwiebeln zu setzen. Ich habe den Zierlauch Allium ‘Ambassador‘ gewählt. Eine großartige Ergänzung für Gehölze und Stauden, die mit ihren violetten Blütenkugeln im Juni für Ausrufezeichen im Beet sorgt.
Stauden pflanzen im Herbst: So wirst du Profi der Beetplanung.
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