Winteranfang ohne Winter

20. Dezember 2016 und alles ist mild. 13 Grad und Sonne war die ungewöhnliche wie erfreuliche Situation an diesem 4. Adventssonntag. Und da ich kein Klimaorakel bin, nehme ich das Wetter wie es ist, und inspiziere voller Spannung den Garten. Tatsächlich, da sind die ersten Winterlingsknospen. Und viele Sämlinge wird es von ihm geben, mein Herz macht vor Freude einen kleinen Hüpfer. Aber – zählt das denn alles noch?

Dass sich in den Rundgang auch schrecklich viel Wehmut und Schmerz drängen, ist der Tatsache geschuldet, dass ich bei jeder kleinen Pflanze denken muss: Hoffentlich ist es nicht deine letzte Blüte. Denn wer hier schon eine Weile mitliest, weiß: Die Existenz dieses Gartens steht auf Messers Schneide. Für rund 150 Gärten ist es schon definitiv vorbei. Was die Gärtner gerade durchmachen, ist kaum vorstellbar. Und für Berlin bedeutet schon dieser Teil einen Verlust von fast 50.000 Quadratmetern grüne Lunge.

Morgen, am 21. Dezember 2016 soll die endgültige Entscheidung fallen, ob auch mein Garten und weitere rund 150 im Februar den Baggern zum Opfer fallen müssen. Ich halt’s kaum aus.

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15 Kommentare

  1. Edith 3. Januar 2016 at 15:09 - Antworten

    Das erste Foto ist wunderschön und die rote Lenzrose ein Traum!
    Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie ich mich fühlen würde, sollte mein Garten plattgemacht werden. Ein Alptraum! LG Edith

  2. Yvonne 30. Dezember 2015 at 06:58 - Antworten

    Ich drück Dir die Daumen und hoffe ganz fest, dass Dein Garten nicht betroffen ist.
    Einen guten Rutsch ins neue Jahr und alles Liebe wünscht Dir Yvonne

    • Berlingärtnerin 30. Dezember 2015 at 08:26 - Antworten

      Liebe Yvonne, ich glaube ja an Daumendrücken. Ganz herzlichen Dank für deinen netten Kommentar. Ich freue mich sehr darüber!

      Auch dir alles Gute für 2016. Für das In-Erfüllung-gehen eines großen oder ein paar kleiner Träume.

      Bis bald hoffentlich wieder!

  3. Elke 26. Dezember 2015 at 21:14 - Antworten

    Oh je, ich hoffe dein Garten ist nicht betroffen! Dabei sind Kleingärten so wichtig, für Menschen und Tiere. Man muss doch nicht alles zubauen, aber Geld regiert die Welt, leider….
    Ich wünsche dir noch Frohe Weihnachten!
    Elke

    • Berlingärtnerin 26. Dezember 2015 at 23:50 - Antworten

      Liebe Elke, fast 50.000 qm sind jetzt wirklich futsch, ob mein Garten – er gehört zu den zweiten 50.000 qm Verhandlungsmasse – auch weichen muss, entscheidet sich am 7. Januar. Bange Tage. Dir Danke für Dein Daumendrücken!

      Alles Liebe für dich!

  4. Sigrun Hannemann 23. Dezember 2015 at 18:03 - Antworten

    Wunderschön, deine Christrose…aber deine Gedanken stimmen mich auch sehr traurig. Denn ich habe schon einen Berlingarten (von Annika) untergehen sehen. Trotzdem wünsche ich die alles Gute für deine Sämlinge…dass sie genau an dieser Stelle weiterwachsen dürfen.
    LG Sigrun

    • Berlingärtnerin 23. Dezember 2015 at 23:09 - Antworten

      Danke dir, liebe Sigrun. Gerade haben wir erfahren, dass die eine Hälfte der Gärten zum 31.01. futsch ist und die andere Hälfte erst ab dem 07.01. weiteres erfahren wird. Was für ein grausiger Zustand! Dir vielen Dank für deine Anteilnahme, danke, dass du dich gemeldet hast!! Ein frohes Fest wünsche ich dir!!!

  5. Gartenleidenschaft 23. Dezember 2015 at 12:15 - Antworten

    Wow, das sind wirklich üppige Zistrosen :) und die Winterlinge blühen auch schon :) Da seit ihr in Berlin uns in Österreich schon weit vorraus. Obwohl ich bei mir im Teich sogar schon erster Blütenknospen der Sumpfdotterblume entdeckt habe.
    Liebe Grüße aus Österreich, Gartenleidenschaft

    PS: Ich drück euch die Daumen, dass mit euern Garten alles gut geht !

    • Berlingärtnerin 23. Dezember 2015 at 13:13 - Antworten

      Danke dir für deinen netten Kommentar und das Daumendrücken! Alles Liebe und schöne Weihnachtstage!

  6. Kathrin 22. Dezember 2015 at 23:08 - Antworten

    Also ich hätte auch gerne so eine wunderbar blühende Helleborus im Garten. Meine ist leider dem Zaunbau zum Opfer gefallen, ob sie sich davon wieder erholt, bezweifle ich stark.

    Das sind bestimmt bange Stunden, wenn man nicht weiß, ob man seinen Garten behalten kann oder nicht. Hoffentlich ist die Entscheidung zu Deinen Gunsten ausgefallen.

    Lg Kathrin

    • Berlingärtnerin 22. Dezember 2015 at 23:19 - Antworten

      Liebe Kathrin,

      danke für deine lieben Zeilen. Und derzeit hänge ich tatsächlich immer noch in der Luft. Deine Helleborus verzeiht dir die Störung hoffentlich irgendwann. Meine haben zwar immer etwas gezickt, sich aber die Folgesaison doch in ihr Schicksal gefügt.

      Beste Grüße!

  7. Sisah 21. Dezember 2015 at 09:31 - Antworten

    Aber sicher eine H.niger Hybride, du willst uns nur nicht verraten, wo du die her hast;-) Ein bildschönes Exemplar! Könnte vielleicht H.nigercors sein.,,also eine Hybride aus H. argutifolius and H. niger.???
    Das war absehbar, dass die Hauspreise nach der Wende irgendwann in die Höhe abhauen, aber jetzt gibt es niedrige Zinsen. Als wir vor nach der Wende unser Haus finanzierten, waren die seehr hoch, so dass wir uns nur ein Handwerkerobjekt leisteten, an dem wir immer noch herumwerkeln.
    Und natürlich geht das nicht von heute auf morgen….obwohl wir damals kurz entschlossen waren.
    Kleines Glück reicht auch….wenn ihr bleiben könnt, habt ihr ja einen Zeitaufschub um etwas Passendes zu finden. Hört sich so an, als ob ihr keinen Kleingarten mehr wollt.
    LG
    Sisah

    • Berlingärtnerin 21. Dezember 2015 at 13:24 - Antworten

      Ich schicke Frau Peters mal ein Foto dieser Helleborus, vielleicht weiß sie, welche Art und Sorte das sein könnte.

  8. sisah 20. Dezember 2015 at 17:24 - Antworten

    Die Christrose ist ja der Knaller. So üppig hat bei mir noch nie eine H. niger geblüht. Ist das eine von Peters?
    Ich habe gerade heute mit ‚meiner‘ Oeynhausnerin telefoniert, die bereits mit mir als Abnehmerin einiger ihrer Schätze rechnet. Sie bereitet sich nüchtern auf die Auflösung ihres Gartens vor, ich ahne, wie es in ihr aussieht.
    Du gehörst offenbar zu denen, die noch ‚hingehalten‘ wird, weil euer Grundstück noch erhalten werden könnte….wenn auch auf eine Art, die ich als perfide bezeichnen würde. Leider lese ich nichts in eurem Oeynhausener Tagebuch darüber, dass in meinen Augen sehr merkwürdige Bedingungszusammenhänge gestaltet werden, um auch einen Rest der Kolonie zu erhalten.
    Ich bin ja eher realitisch…mein GG meint pessimistisch…wenn ich meine, ihr solltet euch wirklich nach etwas Neuem umschauen, und mit euren Schätzechen einen Umzug wagen. Der Bauboom in Berlin wird weitergehen, ohne Rücksichten.
    Ich halte dir dennoch die Daumen.
    LG Sisah

    • Berlingärtnerin 20. Dezember 2015 at 18:04 - Antworten

      Liebe Sisah,

      zuerst zur Lenzrose: Es ist bestimmt keine Niger, aber welche sonst, ist unklar. Selbst die Facebook Fachgruppe Helleborus konnte sie nicht bestimmen.

      Perfide ist genau das richtige Wort. Und es stimmt: „In Berlin ist kein einziger Kleingarten sicher“, Zitat des Vorsitzenden des Lsndesverbands auf unserer Vollversammlung. Und jahrelange Bautätigkeit auf dem jetzt schon verlorenen Gebiet und hinterher das Leben im Schatten der Sechsgeschosser – auch keine schöne Vorstellung. Aber lieber ein kleines Glück als gar keins, würde ich mal sagen.

      Raus aus Berlin? Ja dahin treibt einen die Politik. Aber das geht ja auch nicht von heut auf morgen und die aktuelle Preissituation auf dem Immobilienmarkt – na danke.

      Bis morgen.

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