Unreife grüne Feigen herzhaft zubereiten – eingelegt in Essig und Salz

Unreife grüne Feigen lassen sich wunderbar herzhaft einlegen – und so vor dem Vergammeln retten. Nach dem Entfernen des klebrigen Milchsafts kannst du sie entweder in Essig mit Gewürzen und etwas Honig zu würzig-süßsauren Antipasti verwandeln oder in Salzlake fermentieren, was ihnen ein intensives, fast oliviges Aroma verleiht. Beide Varianten sind einfach gemacht, köstlich zu Käse, Schinken oder gegrilltem Gemüse – und eine tolle Möglichkeit, die Feigenernte bis in den Winter hinein zu genießen.

Unreife grüne Feigen sind im Garten keine Seltenheit – und oft ein kleiner Trost für all jene Früchte, die es vor dem Herbst nicht mehr zur Süße schaffen. In milden Wintern schaffen es einige Exemplare vielleicht sogar, am Baum zu überleben, aber meist sind es so viele, dass ein paar für die Verwendung wie gemacht sind!

Diese kleinen, festen, leicht bitteren Feigen sind ein Geschenk für alle, die herzhafte Aromen lieben. Heute zeige ich dir, wie du sie auf zwei Arten zubereitest: in Essig – feinwürzig und aromatisch – und in Salz: puristisch und intensiv. Insgesamt kann man sagen: Je aromatischer die Feigensorte ist, desto vollmundiger fällt auch der Geschmack bei den grünen Feigen aus.

Vorbereitung – ganz wichtig, bevor’s losgeht.

Bevor du unreife Feigen weiterverarbeitest, müssen sie einmal gründlich behandelt werden, damit der milchige Saft (Latex) verschwindet. Dieser klebt und kann Haut und Magen reizen (in großen Mengen sogar leicht giftig wirken).

Mein Tipp: Zieh bei der Ernte und auch beim Arbeiten am besten Handschuhe an. Achte darauf, dass der Latex nicht auf Haut oder Kleidung gelangt. Wenn im Topf Rückstände bleiben: Keine Sorge, in der Geschirrspülmaschine geht’s in der Regel problemlos weg. Gut hilft auch etwas Speiseöl – damit lässt sich der Milchsaft abreiben.

Unreife grüne Feigen werden eingeschnitten, um sie herzhaft einzulegen

So bereitest du die Feigen vor:

  • Feigen waschen, Stielspitzen leicht kürzen und jede Frucht mit einem kleinen Messer doppelt einschneiden (so kann die Flüssigkeit eindringen)
  • In reichlich Wasser 10–15 Minuten blanchieren
  • Das milchig-trübe Wasser wegschütten und die Feigen sanft mit klarem Wasser abbrausen
  • Optional: Wenn die Feigen sehr bitter sind, noch einmal in frischem Wasser 10 Minuten kochen und erneut abgießen
  • Abtropfen lassen – jetzt sind sie bereit für die Weiterverarbeitung

Variante 1: Unreife Feigen in Essig einlegen – würzig, aromatisch und leicht süß-sauer.

Das ist die Variante für alle, die den Geschmack von mediterranen Antipasti lieben. Die Kombination aus Essig, Gewürzen und einem Hauch Süße verleiht den kleinen grünen Feigen ein ganz neues Aroma – irgendwo zwischen Chutney und Feigen-Pickle.

Rezept: Eingelegte Feigen in Essig

Zutaten

  • 500 g unreife grüne Feigen
  • 650 ml Wasser
  • 200 ml Weißweinessig (milder Apfelessig geht auch)
  • 110 g Zucker
  • 1 TL Kardamomkapseln, leicht angedrückt
  • 1 TL ganze Nelken
  • 1 Zimtstange
  • 10 Pimentkörner
  • 3–5 cm frischer Ingwer in Scheiben
  • 1 Streifen unbehandelte Zitronenschale
  • 2 EL Honig

Zubereitung

  • Wasser, Essig, Zucker und alle Gewürze in einem Topf aufkochen
  • Die vorbereiteten Feigen hineingeben und etwa 10 Minuten sanft köcheln lassen
  • Feigen samt Gewürzen in sterilisierte Gläser füllen
  • Mit der heißen Flüssigkeit auffüllen, bis alles bedeckt ist
  • Nach dem Abkühlen mit etwas Olivenöl bedecken, gut verschließen und kühl lagern

Nach einer Woche ist der Geschmack rund und harmonisch.

Die Feigen passen wunderbar zu Käseplatten, Ziegenkäse, gegrilltem Gemüse – oder einfach pur als kleine pikante Leckerei.

Unreife grüne Feigen herzhaft im Essig-Gewürz-Sud

Variante 2: Unreife Feigen in Salz einlegen – intensiv, puristisch, fast wie Oliven oder Kapern

Wenn du experimentierfreudig bist, probier diese Version: Durch das Salz ziehen die Feigen Wasser, fermentieren leicht und entwickeln ein komplexes, herbes „Kapernaroma mit Feigen-Hauch“.

Rezept: Eingelegte Feigen in Salz

Zutaten

  • 500 g unreife grüne Feigen
  • 1 L Wasser
  • 80 g Salz (am besten Meersalz, kein jodiertes Salz)

Optional zum Aromatisieren:

  • 2 Lorbeerblätter
  • 1 TL Pfefferkörner
  • 1 Zweig Thymian oder Rosmarin
  • 1–2 Knoblauchzehen, leicht zerdrückt

Zubereitung

  • Gläser, Deckel und Utensilien abkochen, alles sauber halten (sehr wichtig, damit nichts schimmelt!)
  • Salz in 1 L Wasser auflösen, kurz mit den Gewürzen aufkochen, handwarm abkühlen lassen
  • Die vorbereiteten Feigen in Glas oder Steingutgefäß geben
  • Feigen vollständig mit der Salzlake bedecken
  • Mit abgekochten runden Kieseln oder einem kleinen Tellergewicht beschweren, damit keine Frucht aus der Lake ragt!
  • Glas locker abdecken, damit Gärgase entweichen können
  • 5–7 Tage bei Zimmertemperatur fermentieren lassen. Danach kühl stellen (Keller oder Kühlschrank)
  • Erst nach Abschluss der Fermentation das Glas richtig verschließen

Sie sind kräftig und wunderbar würzig – perfekt zu kräftigem Käse, Prosciutto oder als Tapas-Beilage.

Fast wie Kapern mit Feigenhauch schmecken unreife grüne Feigen herzhaft in Salz fermentiert

Fazit: Herzhafte unreife grüne Feigen – vielseitig & köstlich.

Unreife grüne Feigen herzhaft zuzubereiten ist nicht nur nachhaltig, sondern auch eine kulinarische Entdeckung. Essigvariante: frisch, würzig und leicht süß-sauer. Salzlake-Fermentation: intensiv, würzig, fast wie Oliven.

Wenn du lieber süße Feigenrezepte magst, schau unbedingt in meinen Beitrag Unreife grüne Feigen in Sirup So holst du das Maximum aus deiner Feigenernte – von süß bis herzhaft.

Q&A – Häufige Fragen zu unreifen grünen Feigen.

Nein – unreife grüne Feigen sollten nicht roh gegessen werden. Sie enthalten einen Milchsaft, der haut- und schleimhautreizend ist und in größeren Mengen sogar leicht giftig wirken kann. Deshalb immer zuerst kochen und das Wasser wegschütten, bevor man sie verzehrt.

Ja – der Milchsaft klebt und kann leicht reizen.

Unreife grüne Feigen sind fest, leicht bitter und herber als reife Früchte. Nach dem Einlegen in Essig werden sie würzig-süß-sauer, in Salzlake entwickeln sie ein salzig-umami Aroma, fast wie kleine Oliven.

Bei Zimmertemperatur ca. 5–7 Tage. Danach die Gläser kühl lagern, um die Fermentation stark zu verlangsamen und die Haltbarkeit zu verlängern.

Nur wenn Feigen über der Salzlake liegen oder das Glas nicht sauber ist. Wichtig: alle Früchte unter Lake halten, z. B. mit abgekochten Kieseln oder einem kleinen Gewicht.

Essig-Variante: i.d.R. mehrere Monate.

Salzlake-Variante: mehrere Wochen bis Monate, abhängig von Sauberkeit, Salzgehalt und Lagerung.

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