Mein leckerer Garten: Rezepte für köstliches Fingerfood aus eigener Ernte
Interview & Buchvorstellung mit Natascha von Röda Hus.
Wer nach tollen Rezepten aus seinem „leckeren Garten“ sucht, hat duftende Beete, reife Tomaten und kreative Gartenküche im Sinn – genau diese Leidenschaft lebt Natascha von Röda Hus. Ich kenne Natascha persönlich von Bloggertreffen und bin immer wieder beeindruckt von ihrer kreativen, liebevollen Art, Garten, Küche und Alltag zu verbinden. In ihrem Buch Kleine Köstlichkeiten aus dem Garten verbindet sie alte Familienrezepte mit frischen Ideen aus dem Garten. Im Interview verrät sie, wie das Buch entstand, gibt Tipps für lohnende Gemüse – und verrät, wie du aus deiner Ernte etwas ganz Besonderes machen kannst.


Liebe Natascha, wie kam es zu diesem Buch?
Der Ulmer Verlag ist damals auf mich zugekommen und hat gefragt, ob ich Lust hätte, dieses Thema gemeinsam mit ihnen umzusetzen. Und ja, ich war sofort begeistert. Es gibt viele moderne Rezeptbücher, aber selten eines, das sich alten Familientraditionen widmet. Für mich war das eine wunderbare Möglichkeit, die Gerichte meiner Kindheit neu zu interpretieren. So landete ein Stück Familiengeschichte auf dem Tisch, ganz bodenständig, aber mit einem Augenzwinkern. Es war ein Herzensprojekt, das mir unheimlich viel Freude gemacht hat.
Deine Familiengerichte – wie wunderbar persönlich! Was ist denn dein Lieblingsrezept im Buch?
Da gibt es einige! Für alle, die keinen eigenen Garten haben, aber gerne durch die Natur streifen, empfehle ich unbedingt die Holunderblütenküchlein. Ein fast vergessener Klassiker, der ganz leicht gelingt und dabei so zauberhaft schmeckt. Sehr gerne mag ich aber auch die kleinen Kohlrabi-Kanapees. Es macht einfach Spaß, Gemüse ein neues Gesicht zu geben.

Welches Obst oder Gemüse wurde beim Schreiben für dich zum heimlichen Star?
Ganz klar, die Karotte! Sie kommt in so vielen Farben daher und ist unglaublich vielseitig. Ob als bunter Möhrchensalat, sanft gedünstet zum Fingerfood oder süß verarbeitet in Karottenmuffins.
Wenn es heißt „Mein leckerer Garten“: Welche Pflanze sollte deiner Meinung nach in keinem Fingerfood-Garten fehlen – und welches Rezept machst du persönlich am liebsten daraus?
Für den Anfang empfehle ich jedem Pflücksalat. Der wächst unkompliziert nach und man kann ihn ganz nach Bedarf ernten. Wer mehr ausprobieren möchte, Kohlrabi und Mangold finde ich tolle Gemüse für Einsteiger. Auch Kürbis macht Freude, der braucht zwar ein wenig Platz, aber der Ertrag lohnt sich. Auf meinem Blog Röda Hus gibt’s viele Anleitungen zum Bau von Gemüsebeeten und zur richtigen Bepflanzung. Ich zeige dort auch, wie man auf Stark- und Schwachzehrer achtet. Wer Freude am Experimentieren hat, sollte unbedingt historische Sorten ausprobieren, das ist wie eine kulinarische Schatzsuche und bringt wunderbare Aromen auf den Teller, die man auf dem Wochenmarkt kaum noch findet.

Viele Gartenbesitzer stehen im Sommer vor dem „Zucchini-Problem“. Du hast im Buch auch kreative Ideen, wie man dieser Schwemme kulinarisch Herr wird. Was empfiehlst du bei „Hilfe, mein Garten wurde von Zucchini verschluckt“?
Ehrlich gesagt, ich hatte bisher nie ein ernsthaftes Zucchini-Problem! Aber man kann Zucchini tatsächlich sehr vielseitig verarbeiten. Ob geraspelt als Mini-Reibekuchen, gerollt mit Frischkäse oder als Zucchini-Suppe. sie sind unglaublich wandelbar. Mein Tipp, möglichst früh ernten, wenn sie noch klein sind, dann sind sie besonders zart und aromatisch.
In „Kleine Köstlichkeiten aus dem Garten“ spielt auch die Ästhetik auf dem Teller eine große Rolle. Welchen Einfluss hat die Natur auf deine Art, Fingerfood zu präsentieren?
Ästhetik finde ich ganz wichtig, weil das Auge bekanntlich mitisst. Dabei muss es nicht immer die feine, aufwendige Küche sein, oft reicht schon ein bisschen Kapuzinerkresse, ein paar Wildkräuter oder essbare Blüten, um einem Gericht den letzten, liebevollen Schliff zu geben. Die Natur inspiriert mich dabei jeden Tag.


Du lebst in einem hübschen roten Schwedenhaus: Haben dich der skandinavische Lebensstil oder die Küche bei deinen Rezepten inspiriert?
Ja, auf jeden Fall. Wir sind sehr glücklich, dass wir in diesem kleinen Schwedenhaus wohnen. Es hat für uns immer etwas von Bullerbü-Feeling. Diese schwedische Leichtigkeit hat sicher mit dazu beigetragen, dass ich traditionelle Küche gern mit frischen, natürlichen Ideen kombiniere. Auch die Art, gemeinsam kleine Häppchen zu genießen, passt wunderbar zu diesem Lebensgefühl. Fingerfood bringt Menschen zusammen, ganz unkompliziert.
Gern würden wir dich noch als Gartenmenschen näher kennenlernen. Bitte verrate uns doch, was du am liebsten hast:
Rosa oder Gelb? Rosa!
Neben dem Gemüse auch Zierpflanzen? Ja, beides. Ich liebe vor allem bienenfreundliche Stauden, aber Gemüse gehört für mich einfach in jeden Garten.
Gartenhandschuhe oder Erde unter den Fingernägeln? Ich habe viele Gartenhandschuhe, aber am liebsten arbeite ich direkt mit den Händen.
Gerade oder geschwungene Linien? Geschwungen, ich mag es lieber organisch als streng geometrisch.
Entspannt oder immer auf Trab? Ich bin fast immer auf Trab, aber das ist für mich auch irgendwie Erholung.
Was tust du im Garten am liebsten? Rosen schneiden! Das ist für mich pure Entspannung. Auch Unkraut jäten, da kann ich so schön die Gedanken treiben lassen.
Das ist ja mal eine seltene, aber auch schöne Antwort. Was magst du nicht so gern? Pflanzen umsetzen, wenn sie schon sehr tief verwurzelt sind, das kostet immer so viel Kraft.
Stell dir vor: ein spätsommerlicher Abend, der Garten duftet, die Arbeit ist getan – welche Rezepte für eine kleine Köstlichkeit wählst du für ein Treffen mit Freunden und warum gerade diese?
Ich würde wahrscheinlich mein Bärlauch Pesto servieren, das habe ich immer auf Vorrat. Dazu ein paar kleine Häppchen mit Ei oder Tomate, auf Pumpernickel, Toast oder Schwarzbrot, einfach, was da ist. Und dazu vielleicht ein Gläschen Holunderblütensirup mit Sekt oder alkoholfrei. Für mich ist der Sommer pur, leicht, aromatisch, gesellig.

Welche fünf Pflanzen und Gartenwerkzeuge würdest du in einen einsamen Garten mitnehmen und warum?
Eine Harke, eine Schaufel, einen Eimer, das ist die Grundausstattung. Dann meinen Apfelbaum, weil er mich jedes Jahr im Frühling mit seinen Blüten erfreut und im Herbst mit seinen Früchten. Und eine Rose, einfach, weil sie für mich eine emotionale Bedeutung hat. Mein Opa war ein leidenschaftlicher Rosenzüchter. Wenn ich darf, schmuggle ich noch ein paar Saatguttütchen mit rein mit bienenfreundlichen Stauden und Gemüse, damit ich dort gleich wieder loslegen kann.


Arbeitest du schon an einem weiteren Buch?
Aktuell nicht, ich habe mir bewusst eine kleine Auszeit gegönnt, weil ich mich beruflich gerade weiterbilde. Neben meiner Vollzeittätigkeit und als Mama ist das eine besondere Herausforderung, aber auch eine Herzenssache. Ich möchte diese Qualifikation bis zum Jahresende abschließen, danach bin ich bestimmt wieder offen für neue Projekte. Ideen gibt es jedenfalls schon genug.
Wer gerne noch mehr über unser Leben im roten Schwedenhaus erfahren möchte, ist herzlich eingeladen, auf meinem Blog Röda Hus https://blog.roeda-hus.de vorbeizuschauen. Dort teile ich regelmäßig Beiträge über unser Zuhause, Gartengestaltung, Rezepte, saisonale Inspirationen, Second-Hand-Funde, gedeckte Tische und kleine DIY-Ideen, alles, was unser Familienleben auf liebevolle Weise begleitet. Wer mag, kann den Blog gleich abonnieren.
Wer Interesse an meinem Buch „Kleine Köstlichkeiten aus dem Garten“ hat und es gerne direkt bei mir bestellen möchte, schreibt mir einfach eine E-Mail an natascha@roeda-hus.de
Das Buch kommt liebevoll verpackt ins Haus, mit einer persönlichen Widmung, einem selbst illustrierten Lesezeichen und einer Postkarte mit kleinen Walderdbeeren. Übrigens findet man im Buch auch das passende Rezept, ein Wald-Erdbeer-Kompott.
Du bist auch auf Instagram aktiv und teilst dort zusätzliche Inspirationen.
Genau. Folgt mir auf Instagram, dort teile ich regelmäßig neue Ideen aus dem Garten und der Küche.
Herzlichen Dank für deine schönen Tipps und Einblicke, liebe Natascha, und viel Erfolg für deine berufliche Weiterbildung!
Auch ich möchte mich ganz herzlich für das schöne Interview bedanken. Es ist für mich etwas ganz Besonderes, meine Leidenschaft für Garten, Küche und das liebevolle Gestalten des Alltags teilen zu dürfen und ich freue mich sehr, dass mein Buch Kleine Köstlichkeiten aus dem Garten so viel positive Resonanz erfährt. Also vielen Dank fürs Lesen und viel Freude beim Gärtnern, Kochen und Genießen. Herzlichst, Natascha von Röda Hus.


Ein Rezensionsexemplar des Buches wurde berlingarten vom Ulmer Verlag zur Verfügung gestellt.
Über mich


Liebe Xenia, was für ein schöner Beitrag. Das Buch hört sich ja wirklich interessant an . Es ist sehr schön, das die alten Familienrezepte von Natascha in einem Buch veröffentlicht wurden . Es sind oft einfache Rezepte, aber die Zutaten, wie frisches Gemüse aus dem Garten, sind oft das A und O für das Gelingen eines Rezeptes. Ich liebe Karotten in jeder Form auch einfach als Snack mit einem Humusdip . Gerade jetzt im Sommer ist Fingerfood eine tolle Idee. Ich werde mir das Buch mal anschauen, denn es könnte ein schönes Geschenk sein . Meine Freunde haben sich gerade ein Hochbett angelegt mit Möhren, Radieschen etc . Bei mir gibt es gerade kein Gemüse im Garten, außer Tree Spinach, Kaputinerkresse und Kräuter .
Mangold und Kürbis werde ich auch mal ausprobieren und deinen Palmkohl in den Beeten finde ich auch eine super Idee.
Hier ist es sehr heiß, da schaue ich mir gerne schöne Gartenbücher an wie das Flower Girls Buch an ( da bist du ja auch porträtiert) das ist auch ein tolles Buch mit interessanten flower Fairies . Ich danke dir und Natascha für das inspirierende Interview und die schönen Ideen.
Liebe Petra,
hab herzlichen Dank für deinen ausführlichen und netten Kommentar. Bei Humusdip und Karotten geht sofort das Kopfkino los – danke für diesen Tipp, den ich an einem warmen Sommertag wie heute gleich aufgreife!
Beste Grüße von Natascha & Xenia