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Rasen richtig bewässern: so geht es automatisch

Automatische Rasenbewässerung

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Wenn dich eine braune Sandpiste statt eines grünen Rasens nervt, gönn dir eine automatische Rasenbewässerung. Das Verlegen ist zwar eine Aufgabe, aber viel einfacher und schneller als gedacht.

Es war einmal ein Gartenpaar, das konnte in Urlaub fahren, ohne sich Gedanken über die Gartenbewässerung zu machen. Alle Beete waren selbst im höchsten Hochsommer top und der Rasen leuchtete grün…

Wie schön, dass diese Vorstellung für uns kein Märchen mehr ist. Wir haben inzwischen den gesamten Garten an eine automatische GARDENA-Bewässerungsanlage angeschlossen: sowohl die Beete mit einer Tröpfchenbewässerung als auch den Rasen mit einer Sprinkleranlage. Wie wir letztere verlegt haben, möchte ich dir heute vorstellen.

Die Planung: So zieht der Regner seine Halbkreise.

Unsere Rasenfläche ist zusammenhängend, wird aber von hereinragenden Beeten unterbrochen. Es war daher nötig, an verschiedenen Stellen versenkbare Regner zu installieren. Wie mit dem Zirkel gezogen sollten vier Exemplare viertel- bis halbkreisförmig den jeweiligen Bereich bewässern. Die zu legenden Kanäle sollten gleichzeitig weitere Leitungen aufnehmen, um weiter von der Wasserstelle abgelegene Beete an das System anzuschließen. Ich rate unbedingt dazu, von Anfang an den gesamten Garten zu berücksichtigen und weitere Wassersteckdosen gleich mit zu verlegen. Dann sind die Leitungen schon mal mit drin und in Schritt zwei können über die Wassersteckdosen später Tropfrohr-Systeme dazukommen. Auch ist es praktisch, an entfernteren Stellen einen Gartenschlauch an die Wassersteckdosen anschließen zu können.

In der Planungszeichnung erkennst du, welche Standorte ausgewählt wurden und wo wir als Kanalarbeiter unsere Wege ziehen mussten.

Gartenplan berlingarten

Die Rasenberegnung erfolgt in Halb- und Viertelkreisen

Die Umsetzung: Meter für Meter zum grünen Glück.

Ich gestehe, dass der innere Schweinehund ganz schön jaulte, als wir alle Materialien für das unterirdisch zu verlegende Rasenberegnungssystem sichteten. „Am Ende ist der Rasen schön“ wiederholten wir mantra-artig, um uns selbst zu motivieren. Die ersten Meter abgestochene Rasensode waren hart, aber als die ersten Einheiten verbunden waren, kam Schwung in die Sache. Der Gärtner strahlte: „Das ist ja wie eine Mischung aus Fischertechnik und Playmobil.“ Die Anschlussstücke heißen Quick&Easy-Schnellverbinder und halten, was sie versprechen – tatsächlich ein Spielzeug für Große. Außerdem beflügelte uns der Gedanke, dass sich jede jetzt investierte Minute am Ende in gewonnener Freizeit und Freiheit auszahlen würde.

Vom Steuerungscomputer ab in die Erde.

Aber der Reihe des Wassers nach: Da die Rasenberegnung Teil der gesamten Bewässerungsanlage ist, kommt auch für sie zum Tragen, was ich im Artikel über die Beetbewässerung mit Tropfrohr bereits beschrieben habe. Es braucht als Hirn des Systems den Master-Steuerungscomputer sowie den Wasserverteiler, damit nacheinander verschiedene Bereiche automatisiert bewässert werden können. Die Wassereinspeisung in das unterirdische System erfolgt vom Wasserverteiler mit einer Anschlussgarnitur in die orange Anschlussdose. Da wir vier unterirdische Kreisläufe haben, erkennst du auf den Bildern unten auch vier Anschlussgarnituren mit vier Dosen. An die Dosen sind dann unterirdisch die Leitungen, die so genannten Verlegerohre, mit einem Schnellverbinder angeschlossen.

Vom Gärtner zum Rohrverleger.

Das Ausheben der Kanäle erfolge Spatentief, die Breite ergab sich je nach Anzahl der verlegten Stränge. Um warm zu werden, starteten wir mit dem schmalsten Kanal. Die Verlegerohre haben einen Durchmesser von 25 mm und sind aus recht starrem Kunststoff. Sie kommen von der Rolle und werden je nach benötigter Länge zugeschnitten. Am besten funktioniert das mit einem Teppichmesser und einem kleinen Brett als Unterlage.

Die abgestochenen Rasensoden sind erstaunlich robust: Wenn sie länger als ein paar Stunden offen liegen mussten, habe ich sie leicht gegossen. Ansonsten kann man sie aber gut wieder einfügen, festtreten, einschlämmen und ggf. mit etwas Rasennachsaat aufpäppeln.

Am Ende der Strecke angelangt, wurde dem Turbinen-Versenkregner samt einem Entwässerungsventil ein Bett aus Kies gebaut (zur Installation des Entwässerungsventils  diente ein T-Stück, siehe Foto). Dieser Schritt ist wirklich wichtig, um Frostschäden zu vermeiden. Ebenfalls obligatorisch ist jedesmal ein Probelauf, um Undichtigkeiten auszuschließen. Beim Turbinen-Versenkregner lässt sich genau einstellen, wie und wo er beregnen soll. Bei uns gehören jeweils zwei Regner zu einem System. Es regnet also zuerst zusammen an der Terrasse und Mitte links, danach Mitte rechts und am größeren Querbeet. In Ruhe ist der Regner im Gras quasi unsichtbar und stört auch den Rasenmäher nicht, bei Wasserdruck kommt er hingegen hervor und legt los. Wann und wie lange, also mit welcher Menge er bewässern soll, regelt der Steuerungscomputer ganz nach Wunsch. Wir starten erst einmal mit 30 Minuten pro Woche und testen, ob das ausreicht. Falls nicht, oder wenn das Wetter heißer und trockener wird, erhöhen wir die Frequenz. Da man den Rasen nicht bei gleißender Sonne und bei zu großer Hitze sprengen soll, legt das System morgens in aller Frühe los.

Wir können dabei beschwingt und froh sein, nur noch für das Löschen des eigenen Durstes zuständig zu sein. Hoch die Tassen auf die neue automatische Bewässerung, Cheers!

Und jetzt nochmal alles als Bilderkino. Alle Fotos haben ausführliche Bildunterschriften und vergrößern sich durch Anklicken:

Habe ich noch etwas vergessen oder hast du Fragen? Hinterlasse gern einen Kommentar!

11 Kommentare

  1. Danke für den tollen Beitrag. Wir haben hinter unserem Haus eine Stelle, die einfach nichts werden will. Die Hauswand reflektiert zusätzlich die Sonne auf den Rasen, so dass dort keine grüne Stelle mehr ist. Wir werden uns dort jetzt wohl auch eine automatische Rasenbewässerungsanlage zulegen. Sieht aber nach einer Menge Arbeit aus.
    Liebe Grüße
    Sonja

  2. Schön zusammengefasst! Ist ja auch wirklich eine sehr praktische Lösung, vor allem wenn man auf Reisen ist.

    Die Bilder finde ich ebenfalls sehr anschaulich – so sollte ein guter Beitrag aussehen!

    Beste Grüße
    Raphael

  3. WoW, wirklich klasse Idee. Hut ab! Ich hab eine Frage, eignet sich dieses System auch für den Winter oder nur für den Sommer?

    LG, Rudy

    • Berlingärtnerin sagt

      Hi, Rudy!

      Unsere Winter sind idR feucht genug. Im Winter werden Master und Verteiler daher abgebaut, das System entleert. Daher ja auch das Kiesbett für die Regner.

      Schöne Grüße
      Xenia

  4. Sven sagt

    Hallo! Darf ich fragen, wie lange ihr für das gesamte Projekt gebraucht habt? Muss man dazu Urlaub nehmen?

    Beste Grüße
    Sven

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo, Sven,

      natürlich darfst du! Wir haben insgesamt einen Monat lang gebraucht und in vielen kleinen Etappen gearbeitet. Urlaub haben wir uns nämlich nicht genommen und wollten auch rückenschonend arbeiten. Für die Verlegung des Systems im Rasen muss ich sagen, dass ich da meinen Mann und seine Kraft brauchte, da ich es durch unseren sehr verdichteten Rasenboden nicht geschafft hätte, die Kanäle zu legen. Die unterirdische Verlegung im Beet – und die oberirdische sowieso – konnte aber auch ich gut erledigen.

      Beste Grüße
      Xenia

  5. Sabine sagt

    Gartenbewässerung ist bei uns ein großes Thema. Vor allem für die Staudenbeete müssen wir auch eine Lösung finden, denn die sind mein ganzer Stolz. Gut gefällt mir, dass ihr gleich den ganzen Garten mit Wasseranschlüssen ausgestattet habt. Die Gießerei mit den langen Schläuchen (die aber doch nie lang genug sind) nerven mich sehr und halten mich dann doch vom Wässern ab.

    Also: Der Keim für eine Anlage ist auch bei mir gelegt. ;-)

    Viele Grüße
    Bine

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebe Bine,

      das mit dem langen Gartenschlauch kenne ich auch zu gut! Wie gern gibt es auch immer mal wieder einen Knick im Schlauch inklusive Wasserdusche beim Richten. :-D

      Mit den Wassersteckdosen bist du flexibel: entweder für die Anschlüsse ans automatische System oder für manuelles Gießen gezielt vor Ort.

      Hab noch einen schönen Sonntag
      Xenia

  6. Conny sagt

    Hallo Xenia!
    Was du Bilderkino nennst, ist genau mein Ding! Ich hatte immer Bedenken, so ein System verbuddeln zu müssen, da ich mir vorgestellt habe, ich müsse da metertief runter. Nun sehe ich aber auf den Fotos, dass diese Dosen gar nicht so groß sind und spatentief reicht. Genial, ich bin dabei.

    LG,
    Conny

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo, Conny,

      es freut mich sehr, dass dir der Beitrag zeigen konnte, dass die automatische Bewässerung des Gartens zwar ein Projekt, aber absolut machbar ist.

      Die Freude und Befriedigung im Anschluss sind jedenfalls riesig.

      Ganz liebe Grüße
      Xenia

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