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berlingarten sucht die Supertomate

Tomatenvielfalt

Lecker muss sie sein, nach Sommer duften, eine zarte Haut haben. Natürlich soll sie sich dabei wüchsig, robust und gesund präsentieren. Die Supertomate. Aber welche kann sich dieser Vorzüge rühmen? Verrate mir deine Supertomate!

Irgendwann besaß ich sie, diese großartige, diese perfekte Tomate. Sie hatte ein so intensives Aroma, wie ich es nie wieder erlebt habe, die optimale Balance aus Säure und Süße, eine dünne, geschmeidige Haut. Braunfäule? Fehlanzeige.

Ich könnte noch länger schwelgen und würde unweigerlich in Melancholie verfallen. Denn ich weiß nicht mehr, um welche Sorte es sich handelte. “Irgendwas mit R.” Nun ja, in den Folgejahren habe ich zwei “mit R” ausprobiert: Roma und Ravello – sie waren es nicht, konnten den Hoffnungen nicht gerecht werden. Da ich mein Namensgedächtnis aber kenne, hatte der Name meiner geliebten Tomate mit dem Anfangsbuchstaben “R” wahrscheinlich so viel zu tun wie eine gute Salsa mit Maggi, nämlich gar nichts.

Zuletzt habe ich Vitella, Apresa, die in Großbritannien mehrfach ausgezeichnete Sungold, den Ostdeutschland-Klassiker Harzfeuer und die in zahlreichen Geschmackstest brillierende Sparta getestet – so richtig verliebt habe ich mich in keine, denn alle waren schnell von der Braunfäule betroffen und nicht besonders ertragreich, trotz emsiger Fütterung.

Aber sicher kennst du die ultimative Supertomate? Dann verrate sie mir, denn das Gärtnerleben in einer bedrohten Anlage wie der unseren ist zu kurz, um fades Gemüse anzubauen. Jeder Sommer ist ein kostbarer für uns, den es größtmöglich zu genießen gilt.

Die Sorte sollte damit zurechtkommen, dass sie im Kübel wachsen muss. Dafür biete ich ihr einen Hering als Erstdüngung (ja, tatsächlich), viel Sonne, die richtige, also vor allem ausgewogene Menge an Wasser, regelmäßige Nachdüngung und überschwängliche Gefühle, wenn sie ihren Job gut macht und eingangs genannte Vorzüge mitbringt.

Ich zähle auf deine Empfehlungen, denn langsam wird’s Zeit für die Saatgut-Bestellung!

Hübsch sah sie allerdings aus, meine Sparta; vielleicht interessiert dich der Artikel über frische Salate aus dem Garten?

13 Kommentare

  1. Claudia B. sagt

    Hallo, bin ja erst kürzlich via Instagram auf dich und deinen schönen blog gestoßen und lese mich gerade durch die vielen tollen Themen… und bin sehr begeistert von den Tomaten Tipps. Passt ja Jahreszeiten mässig gerade wieder. Werde einige o.g. Sorten dies Jahr mal testen, da letztes Jahr für mich ein sehr glückloses Tomatenjahr war – viel Regen, wenig Sonne…traurige Tomatenernte.
    LG Claudia

    • Berlingärtnerin sagt

      Herzlich willkommen, Claudia! Ich freue mich total über deinen Besuch! Also Black Cherry hat sich bei uns tatsächlich als sehr gut erwiesen. Wenn du nicht auf der Suche nach großen Früchten bist, wirst du mit ihr vermutlich happy

      Viele Grüße und bis bald!

  2. Jürgen sagt

    Hallo Berlingärtnerin,
    ich habe im letzten Jahr Deine gesuchte Tomate angebaut: Paul Robeson! Ich muss präzisieren: die amerikanische Variante dieser Sorte (die in Deutschland unter diesem Namen zirkulierende Pflanze ist wahrscheinlich Black Ethopian – und die ist nicht so der Hit).

    Paul Robeson ist eine braun-rote Fleischtomate, aber mit einem Geschmack der Extraklasse! Sie wurde von allen Teilnehmer*innen meines Tomatenerntefestes (ca. 10 Personen) als die absolut beste Tomate (unter 25 Sorten) ausgezeichnet.

    Was nun die Braunfäuleresistenz anbelangt, kann ich nicht viel sagen: in meinem kleinen Gewächshaus und im Folientunnel hat sie sich gut gehalten, aber im Freiland hat sie, wie fast alle alten Sorten, keine Chance, außer im 4. Stock auf einem Balkon in der Berliner Innenstadt, da ist es luftig und schnelltrocknend genug (und außerdem gibt es dort wohl nicht so viele braunfaule Nachbarn wie in den meisten Gärten), dort habe ich jahrelang Tomaten in großen Kübeln erfolgreich gezogen.

    Samen könnte ich Dir bei Interesse zukommen lassen (auch von den fünf gerade vorgezogenen Pflanzen wird wohl eine übrig bleiben). Email genügt.

    Ansonsten: viel Glück bei der weiteren Suche nach der Supertomate – und einen wunderbaren Gartensommer!

    • Berlingärtnerin sagt

      Lieber Jürgen,
      bloggen lohnt sich, man lernt viele fachkundige, nette und großzügige Menschen kennen :-)

      Danke für den Tipp und dein Angebot! (Schreib mir doch deine Kontaktdaten über das Contact-Formular.) Über beides freue ich mich sehr! Ich habe nach den Tipps jetzt folgende Samen erstanden, die ich am Wochenende ausäen will: Black Cherry, Vesenij Mieurinskij, Schwarze Krim. Falls du die noch nicht hast und sie dich interessieren, revanchiere ich mich gern für deine Paul Robeson.

      Das mit der Balkongärtnerei werde ich mir ernsthaft durch den Kopf gehen lassen.

      Beste Grüße
      Xenia

      • Jürgen sagt

        Liebe Xenia,
        die Samen sind unterwegs zu Dir (ich habe sie an die Impressumsadresse geschickt).

        Falls Du Platz genug hast, solltest Du mindestens immer zwei Pflanzen von jeder Sorte ziehen, sicherheitshalber und um zu sehen, ob die Sorte samenfest ist bzw. ob einige Eigenschaften innerhalb einer Sorte unterschiedlich ausgeprägt sind u. a. der Geschmack.

        Eine Anmerkung habe ich noch zu Renates Tipps: ganz so streng wie von ihr beschrieben muss man es nicht machen; lieber ein wenig zu viel Dünger – Tomaten brauchen auf jeden Fall reichlich davon – als zu wenig und genauso beim Wasser.

        Ich habe keinen großen Unterschied im Geschmack festgestellt; m. E. ist die Sorte ausschlaggebend (aber wahrscheinlich ist das der ewige Streit zwischen denjenigen, die die Gene und denen die die Umweltfaktoren für prägender halten). Obwohl ich zugeben muss, dass meinen großen Sohn die Green Zebra unvergesslich schwärmen lässt, die ich mal auf dem Balkon gezogen habe und die dort wenig(er) Wasser und Dünger bekommen hat als die letztjährigen Folientunnelpflanzen.
        Aber Renate sagt ja auch: nicht ZU gut meinen – und das kann ich unterschreiben.

        Danke für Dein Angebot, mir Samen Deiner neu erstandenen Sorten im nächsten Jahr zukommen zu lassen; das nehme ich gerne an, da ich sie noch nicht getestet habe. Ein paar neue Sorten teste ich jedes Jahr.
        Wär’ schön, wenn Du mir deine geschmackliche Einschätzung beilegen könntest (falls Du sie nicht hier veröffentlichst).

        Viele Grüße
        Jürgen

  3. P.S. noch ein Tip!

    wenig düngen und so wenig wie möglich gießen!

    für Gesundheit und Geschmack bei Tomaten.
    Überdüngte Tomaten schmecken nicht und sind krankheitsanfällig. Kompost ist übrigens auch kräftiger Dünger. Nasse Füße mag eine Tomate gar nciht. Ich gieße erst, wenn die Blätter hängen und deutlich den Durst der Pflanze zeigen.

    Also nicht zu gut meinen ;-)

    • Berlingärtnerin sagt

      Ah, das werde ich beherzigen. Besonders muss ich aufpassen, dass ich nicht zu üppig gieße und die Haut aufplatzt.
      Danke dir!

  4. Black Cherry – dunkle Kirschtomate
    Vesenji Mieurinsky – rote Tomate für Salate
    Rozi Okrugli als Fleischtomate rot
    Russische Schwarze als Fleischtomate dunkel
    Amish Paste und San Marzano für Saucen

    Letztes Jahr haben die besten Sorten bis zum Sommer nicht geschmeckt, weil einfach zu wenig Sonne war. Die späteren Früchte waren wieder super wie immer. Es liegt also nicht nur an der Sorte – aber auch.
    Die o.g. Sorten sind bei mir im geschützten Freiland krankheitsfrei (auch keine Krautfäule).

    Dieses Jahr probiere ich ein paar neue Sorten aus – mal sehen. Ich werde berichten.
    Bei mir stehen sie z.T. im Osten mit Sonne nur bis ca. 11.oo Uhr – das klappt super. Dort sind sie absolut vor Regen geschützt und das ist bei Tomaten das Wichtigste überhaupt.
    Ein Tomatenhaus sollte oben zum Öffnen sein, sonst staut sich die Luft.
    Beim Gießen aufpassen, dass die Blätter nicht feucht werden und
    last but not least
    die Jungpflanzen immer mal wieder tiefer setzen, damit sie mehr Wurzeln bilden.

    Viel Vergnügen beim Tomatenanbau und viele Grüße von Renate

    • Berlingärtnerin sagt

      Die Black Cherry habe ich schon auf der Liste – sie wurde mir nun mit Abstand am häufigsten genannt :-)

  5. Holger sagt

    Pass nur auf, dass Du bei der Pirsch nach der perfekten Tomate nicht an die treulose Tomate (Solanum lycopersicum infidum) gerätst! Ist nahezu ungenießbar, hat selten zarte Haut, gegen die ist kaum ein Kraut gewachsen, sie breitet sich ständig weiter aus, greift auch immer häufiger in der Politik Platz!

    • Berlingärtnerin sagt

      Die Infidum greift um sich? *Schreck*
      Falls so eine in unseren Gärten gesichtet würde, ich nähme ihr unter dicken Lagen Zeitung die Kraft zum Wuchern. Aber das dauert… Am Anfang ist sie noch kräftig und sucht nach jedem sich ihr bietenden Weg der Ausbreitung, aber nach zwei Jahren ist nur noch ein vergeilter Blässling übrig, der notgedrungen edlen neuen Gewächsen Platz macht.

  6. claudia sagt

    Einen Tipp für die perfekte Tomate, was Wachstum/Gesundheit/Pflege angeht, kann ich Dir leider nicht geben. Letzten Sommer habe ich aber meine absolute Geschmacksfavoritin gefunden: Aunt Ruby’s German Green. Groß, grün, superzart und irgendwie leicht säuerlich, einfach ein superfrischer Sommergeschmack. Habe Samen auftun können und werde mir demnächst ein, zwei Pflänzchen vorziehen.
    Schönen Blog hast du übrigens, fand ihn heute via Facebook und bin ganz angetan. Schön hast Du es! LG Claudia

    • Berlingärtnerin sagt

      Ich freu mich total über deinen Tipp! Werde ich auf jeden Fall ausprobieren und berichten!!!

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