Von Christ- und Lenzrosen: Es wird wintergeblüht
Ein Garten ohne Christ- und Lenzrosen ist eine vertane Chance auf Freude, oder? In meiner Gartenkolumne für die Januarausgabe der Gartenspaß geht es um die Freude an Stauden im tiefsten Winter.
Ein trister Januar ohne Blüten kommt mir gar nicht in den Garten. Wozu haben denn die tüchtigen Züchter die schönsten Winterblüher erschaffen? Als Staudenfreundin haben es mir insbesondere die Vertreterinnen der Gattung Helleborus angetan. Da gibt es die Christ- und die Lenzrosen, aber eigentlich müsste man manche Sorten Winterrosen nennen, denn sie blühen im Januar und Februar, wenn Weihnachten längst hinter uns liegt und der Frühling noch wochenlang auf sich warten lässt.
Meine inzwischen stattliche Winterrosensammlung ist durch die Liebe zum dauerbepflanzten Balkon entstanden. Zum Jahresende suche ich nach tollen Sorten, die ich vorgezogen und blühend shoppe und die zusammen mit anderen robusten Pflanzen bei jedem Blick aus dem Fenster erfreuen. Da dürfen es dann auch gern ein paar mehr sein. Viel hilft viel in der dunklen Jahreszeit! Sehr gute Erfahrungen habe ich mit der weißen Christrose Helleborus niger ‚Wintergold‘ gemacht, bei der man schon im späten Herbst die Knospenansätze erkennen kann. Einen ersten Farbtupfer bringt eine Kreuzung aus Helleborus niger und Helleborus hybridus ins Beet. Sie blüht leuchtend dunkelrot und das bereits im Januar. In ähnlicher Farbe und einem überdies attraktiven Laub in dunklem Grün mit goldener Aderung strahlt ‚Penny’s Pink‘ ins neue Jahr hinein. Ganz besonders zauberhaft unter den Frühaufsteherinnen ist ‚Pretty Ellen Pink‘. In dieser Saison stand sie bereits Ende Oktober in Knospe und blüht seit Dezember überschwänglich. Wer kann diesen Sommer- oder richtiger Wintersprossen schon widerstehen?
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Pflege der vorgetriebenen Helleborus.
Frisch gekauft lasse ich die Helleborus im Topf, stelle sie mit einer Blähton-Drainage in einen Übertopf und achte darauf, dass sie keiner Staunässe ausgesetzt sind. Eine regelmäßige Kontrolle des Übertopfes muss sein. Wird es frostig, fallen Blätter und Blüten in sich zusammen – keine Panik, das ist eine vorübergehende Überlebensmaßnahme. Meine Erfahrung sagt, dass bei der vorgetriebenen Ware vorübergehender Frost bis rund zehn Grad minus kein Problem ist. Wird es noch kälter, stelle ich sie für die ganz kalten Tage ans Fenster unseres ungeheizten Kellers.
Ab März können die Winterrosen dann in den Garten umziehen. Sie mögen ein Plätzchen unter einem Gehölz, das im Sommer Schatten spendet, und Kalk und Kompost im Pflanzloch. Dort übersommern sie unauffällig und freuen sich auf ein Wiedersehen im nächsten Winter.