Duftsteinrich – Blüten und Honigduft in Hülle und Fülle
Es gibt Blumen, die muss man einfach gernhaben. Weil sie bescheiden sind und fleißig. Hübsch dabei und duftend. Wertvoll für Garten, Mensch und Biene. Solch eine ist der Duftsteinrich oder auch Steinkraut oder Silberkraut genannt. Alles zum Pflanzen und Pflegen der unermüdlichen Blume.
Heute möchte ich dir eine kleine honigsüße Pflanze ans Herz legen, die wir oft mit Füßen treten. Im wahrsten Sinne. Dabei sollten wir unserer Nase folgen und häufiger nach unten schauen. Dort blüht der Duftsteinrich oder Silberkraut (Lobularia maritima) und duftet intensiv nach Honig. Vom Duftsteinrich gibt es verschiedene Sorten. Die bekannteste ist die schlicht weiße (empfehlenswert: ‚Orientalische Nächte‘), es gibt den Duftsteinrich aber auch in rosa und violett (z.B ‚Wonderland Blue‘ oder ‚Wonderland Deep Purple‘).
Die Pflanze stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und wächst in sandigen, wenig nährstoffreichen Böden. Für „Berliner-Wanderdünengärtner“ wie mich ist sie daher wie geschaffen. Sie ist bei uns in den Gärten wunderbar geeignet für sonnige Lagen in Steingärten, legt sich aber auch lässig auf Wegplatten, versamt sich in Treppenfugen und kann selbst Sandwegen etwas abgewinnen. In Zeiten des Buchsbaumzünslers kann diese Staude eine günstige und schnell gepflanzte oder sogar gesäte Alternative zur Einfassung von Beeten sein.
Der Tipp für eine lange Blüte und kompakten Wuchs.
Dort blüht sie dann unermüdlich und hört gar nicht wieder auf. Allerdings solltest du einen Tipp beherzigen: Schneide den Duftsteinrich nach der ersten Blüte im Frühsommer zurück, serviere etwas Kompost und freu dich auf die rasch einsetzende Nachblüte einer wieder kompakten Pflanze, die bis zum Frost andauert. Wenn im November alles im Grau versinkt, wird da immer noch etwas Honig in der Luft sein und dich wehmütig an den Sommer erinnern.
Steckbrief Duftsteinrich Lobularia.
- Herkunft: Mittelmeerraum
- Standort: durchlässige Böden, sonnig, Beetvordergrund
- Höhe: 10 bis 15 cm
- Blüte: Mai bis zum Frost
- Farben: weiß, rosa, violett
- Frosthärte: bedingt, gilt als einjährig, Samen sind frosthart, daher Fortbestand der Pflanzen durch Selbstaussaat
- Vermehrung: Selbstaussaat, gezielte Aussaat ab April im Freiland
- Pflanzung: ab April mit 15 cm Abstand
- Pflege: Sommerrückschnitt
- Düngung: nur nach Rückschnitt, organisch
- Kästen- und Kübelkultur: möglich, durchlässiges Substrat, sparsame Düngung, malerisch überhängend
Das Titelfoto ist im Karl-Foerster-Garten entstanden.