Herbst: Was blüht noch?
Auch Ende Oktober/November kann es noch so schön sein. Sogar ein paar blaublütige Stauden haben im späten Herbst noch ihren großen Auftritt.
Der herbstblühende Eisenhut ist ein echter Farbklecks.
Schon als Kind hat mich diese Pflanze fasziniert. Ihre Blüten sind von Blau wie schwerer Samt. Hummeln verkriechen sich mit Lust in ihren helmförmigen Einzelblüten, sie wird groß und ist von kraftiger Statur. Aber vor allem: Sie umgibt sich mit dem Hauch des Todes. „Halte dich von ihr fern, niemals anfassen, ihr Gift kann Pferde töten.“ Wenn das ein Kind nicht beeindruckt… Auch ich habe den Eisenhut in die Mitte oder den Hintergrund des Beetes umgesetzt, als sich Nachwuchs ankündigte.
Ich kann Aconithum nur empfehlen. Und vor allem die herbstblühende Art carmichaelii Arendsii, da die sich dann über alles andere erhebt (ca. 120 cm), wenn sonst bald Schluss ist. Sie wächst bei uns sehr kräftig – wer Abstecher haben möchte, melde sich bitte, im Frühjahr muss dringend geteilt werden. Wir haben den Eisenhut sowohl mit Phlox und Rosen vergesellschaftet, als auch zum Pfeifengras molinia gesetzt. Myrtenaster dazu, fertig. Halbwegs sonnig sollte es sein und der Boden nicht zu mager. Wer auf Sand gärtnert so wie wir, muss Kompost reichen, um ihn bei Laune zu halten.
Honigduft und späte Blüte: Silberkerze
Noch höher hinaus will Cimicifuga, die Silberkerze. Schade, dass man digital noch keinen Duft übertragen kann – ihr wäret begeistert von ihrem süßen Parfum. Die langen Blütenrispen setzen sich aus tausenden kleiner Einzelblütchen zusammen, die man sich mal genauer ansehen sollte. Bieben tun das jedenfalls mit Begeisterung.
Ich habe mich seinerzeit für Cimicifuga simplex Brunette entschieden, weil diese Sorte violett-braunes Laub hat, das sehr gut zu dunkellaubigen Dahlien wie Bishop of Landaff passt.
Achtung raumgreifend, der Bleiwurz will mit seinem Blau weit hinaus.
Zum Fußvolk gehört der Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides). Ich liebe sein Stahlblau, das intensiv leuchtet. In den letzten Jahren wurde er immer häufiger in sogenannten Herbstzauber– Zusammenstellungen angeboten, sodass er bei dir wahrscheinlich schon heimisch sein dürfte. Das wird er nämlich auch schnell. Er bleibt zwar niedrig, aber in die Breite geht er hemmungslos. Selbst Rasen vermag er zu verdrängen. Was bei uns zu einem ständigen Kampf Staude gegen Herr im Garten führt. Also pass ein bisschen auf, dass du ihn nicht in die Nähe von konkurrenzschwachen Gewächsen setzt. Die macht er platt.
Gut funktioniert bei uns das Teamwork mit Zwiebelblühern: Krokussen im Spätwinter, Tulipa im Frühling, Herbstkrokussen im Oktober. Die freuen sich, sich am Bleiwurz anlehnen zu können, sind ja etwas standschwach.