Licht im Dunkel – den Herbst genießen
Herbst: Die Tage werden kürzer, die Zeit im Garten ist limitiert. Lamentieren? Jammern? Besser: was tun. Pflanzen! Genießen wir jeden Moment so intensiv es nur geht.
Und schon ist wieder Herbst. Mein Garten sieht mich nur noch am Wochenende. Denn wenn ich abends von der Arbeit nach Hause komme, ist es quasi dunkel. Es wird auch empfindlich kalt. Taschentuch-Produzent müsste man jetzt sein. Dann wäre man fein raus und das Herz würde hüpfen vor lauter Umsatzsprüngen.
Ich bin aber keiner. Ich lamentiere, ich jaule, ich schreibe melancholische Blog-Texte. Aber willst du das lesen? Zusätzlich zum realen Herbst auch noch virtuelle Tristesse? Also Schluss damit. Um dem Blues zu entgehen, habe ich mir neue Beete oder zumindest Ausbesserungen in bestehenden Pflanzungen verordnet. Denn Blumen-Shopping macht beste Laune, Bewegung bringt Schwung. Die gesamten Wochenenden werde ich jetzt draußen verbringen. Jede Gartenminute bewusst genießen. Dann fallen auch wieder positive Beiträge ab.
Gelbe Stauden mit blauen Partnern.
Das erste Projekt war jetzt das Verändern der Nachbarschaft im gelben Sonnenblumenbeet. Das war nämlich eine merkwürdige Mixtur aus gelben Neuzugängen, um den Herbst bunt zu gestalten, sowie pink und lila Phlox-Überresten früherer Tage. Au weia. Bunt kann ja schön sein, das hingegen war planlos.
Entschieden habe ich mich für eine konsequente Weiterführung des Themas Gelb für den Beet-Hintergrund. Wenn schon, denn schon. Sonnenbraut Helenium Zimbelstern wird 1,50 m hoch und sicher ein Hingucker. Sie soll den häßlichen Maschendrahtzaun zum Nachbarn verstecken. Für den Vordergrund habe ich mich für hellblaue Schönastern Kalimeris incisa Charlotte entschieden, dazu Geranium Rozanne und Geranium pratense Orion. Beide Storchschnäbel blühen sehr lange und ausdauernd – Rozanne etwas mehr lila, Orion eher blau – unterscheiden sich aber im Habitus: Rozanne krabbelt flach umher und schmiegt sich an die Nachbarn, Orion wächst horstig-aufrecht. (Orion war übrigens ein Tipp von Bloggerin Heike. Vielen Dank nochmal dafür!)
Unverändert geblieben sind die Sonnenblumen Helianthus decapetalus, ein riesiger Fenchel und ein Rhabarber. Ja, gemischte Beete sind bei mir auch tatsächlich gemischt. Da gehören Kräuter, Obst und Gemüse mit dazu.
Erhalten und umgesetzt habe ich Lenzrosen Helleborus Hybridus sowie zahlreiche Wiesenmargeriten-Sämlinge. Was die Blumenzwiebeln angeht, hoffe ich, dass ich nicht zu viele ge- und zerstört habe. Sie sind als lila-gelber Teppich im Spätwinter (Elfenkrokusse und Winterlinge), weiß-gelbe Klassiker zu Ostern (Narzissen) sowie als lila Akzentpflanzen im Frühsommer (Zierlauch) unverzichtbar.
Was ich nicht mehr brauchen konnte, wurde über den Gartenzaun gereicht und zum Mitnehmen vor die Pforte gestellt. Da dauert es keine halbe Stunde, bis sich neue Zuhause für meine Lieblinge finden.
Ein paar weitere Aktionen sollen in den nächsten Wochen folgen. Ich habe schon meine Stirnlampe herausgekramt, sodass ich auch abends werkeln kann. Lach nicht. Oder doch. Hauptsache kein Herbst-Trübsal blasen.
(Alle Fotos vergrößern sich durch anklicken.)
- Vorher – das passt nicht zusammen. Und der häßliche Maschendrahtzaun ist zu sehen.
- Helenium und Geranium Rozanne. Ich pflanze immer mindestens 3 Exemplare einer Sorte.
- Alt und neu: Der Rhabarber ist jetzt schlapp und mickrig, im Frühsommer gewaltig.
- Hell wie die Sonne: Sonnenbraut Helenium, Sorte Zimbelstern.
- Schönaster zu Staudensonnenblumen. Das passt. Die Schönaster wird 50 cm hoch.
- Für mich eine tolle Neuentdeckung: Geranium Orion.
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