Mein Gartenjahr Juli: höllisch heißer Hochsommer

Unser Gartenjuli 2018: Sommerwetter, wie ihn sich Ferienkinder wünschen. Die Gärtnerin erkennt bereits Anklänge an den Spätsommer.

Wen du liebst, den pflegst du, oder? Wenn’s ernst wird oder schwierig, dann zeigt sich, was dir wirklich wichtig ist. Unser Garten hat uns dieses Jahr gefordert wie nie. Dabei kann der Arme ja gar nichts dafür, er ist genau wie wir ein Opfer der Umstände. Zwei Regentage in vier Monaten – natürlich musste er da auf uns zählen können. Auf das tägliche Hinfahren und ewige Wässern. Die Pflanzen leiden oder gar verkümmern sehen? Nicht mit uns.

Und so erfreue ich mich bei der Durchsicht der Fotos, wie schön der Garten derzeit doch aussieht. Es gibt zwar einige mickrig gebliebenen Stauden, auch hier und da Mehltau, aber alles in allem ergibt sich ein hübsches Sommerbild. Ein Spätsommerbild.

Am 1. Juli blühte die erste Herbstanemone. Zwar eine frühe Sorte, aber die ist normalerweise erst im August dran. Waren Anfang Juli erst die Stachelbeeren reif (das dann aber im Überfluss), sind jetzt gegen Ende des Monats die Klaräpfel verputzt, die Pflaumen und Pfirsiche geerntet. Die Brombeeren schmecken schon richtig süß. A pro pos Beeren: Das Konzept mit den dauertragenden Erdbeeren aus dem Topf ist voll aufgegangen. Täglich gibt es eine ganze Hand voll zu ernten – ein sinnliches Erlebnis wie zu Kindertagen, als ich immer noch eine und noch eine pflückte und irgendwann alle zusammen, inzwischen warm und klebrig geworden, in den Mund steckte. Voller Geschmack.

Ein tolles Aroma haben auch die Paprika, die ersten, die ich jemals geerntet habe. Bisher hatte ich mich nie getraut, dieses wärmebedürftige Gemüse anzupflanzen. Ich hielt unser Klima immer für zu kalt und nass. Durch den Dynamischen Agroforst wurde ich aber zu einem Versuch mit Chilis und Paprika ermuntert und mit den Temperaturen wie im sonnigen Süden ist das Konzept voll aufgegangen.

Was ist für dich die typische Julistaude? Für mich sind es zwei: Phlox und Taglilien. Von beiden kann ich zwar nur wenige Sorten in unserem kleinen Garten unterbringen, aber ihre satten Töne erfreuen mich sehr. Die gelb-grüne Taglilie, die ich dir hier zeige, ist eine, die ich mir nach der Lektüre von Marianne Forsters Buch über den berühmten Garten ihres Vaters in Potsdam-Bornim zugelegt habe: Sie heißt ‚So lovely‘.

Ich wünsche dir unbeschwerte Tage und den Genuss lauer Abende und einen Garten, so lovely, wie er nur sein kann!

Zum Vergrößern die Fotos bitte anklicken.

Über mich

Hallo, ich bin Xenia,

Gartenfachberaterin und seit 10 Jahren Gartenbloggerin auf berlingarten.de, dem ausgezeichneten Gartenblog.
Schön, dass du zu mir gefunden hast.

Beliebte Beiträge

Kategorien