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Mein Gartenjahr September: Hochsommer im Herbstkleid

Der ganze Garten bekommt eine Ladung Kompost

September 2018: Der Garten im herbstlichen Look, wir hegen und pflegen ihn noch einmal richtig.

Der September im berlingarten fühlte sich absolut nach Hochsommer an, sah aber nach Herbst aus. Tagsüber war es noch brutzelig heiß, nachts konnten die Pflanzen jedoch endlich aufatmen. Da es aber trocken blieb, stellten schon viele das Schild vor die Blätter: “Saison beendet, kommse nächstes Frühjahr wieder.”

Wir rechen jedenfalls schon seit Mitte des Monats das fallende Laub vom Rasen und verteilen es in den Beeten, wir setzen die Kompoststellen um und verteilen den Kompost großflächig im ganzen Garten. Die ausgelaugten Zucchinipflanzen habe ich zerschnibbelt und als Mulch direkt in meinem Dynamischen Agroforst liegen lassen. Im Beet stehen noch Tomaten, Kohl, Möhren, Kräuter und Chilis. Feldsalat ist ausgesät. Die dauertragenden Erdbeeren im Topf liefern täglich eine Hand voll Sommerglück.

Die Bilder zum Vergrößern und Lesen der Unterschriften bitte anklicken!

Die Apfel- und Birnbäume haben wir abgeerntet und futtern und saften wie verrückt – immer im Wettlauf mit der Monilia-Fruchtwelke. Wenn ich montags krumm ins Büro komme, wissen meine Leute schon, dass ich wieder durchs Unterholz gekrochen bin, um alle kranken Früchte aufzulesen. Hygiene muss sein.

Auf den Knien suche ich auch nach Sämlingen. Stockrosen, Silberblatt, Spornblume, Fingerhut, Kronen-Lichtnelke oder Vergissmeinnicht: Sie waren in diesem Jahr zwar nicht so vermehrungsfreudig wie sonst, aber hier und da findet sich doch ein Pflänzchen, das nicht ahnen konnte, wo ich es im nächsten Jahr besonders dekorativ finden werde…

Und sonst so? Die Dahlien blühen endlich richtig auf, die Astern geben sich die Ehre und die eine oder andere Rose remontiert. Da viele Stauden eingegangen oder mickrig geblieben sind, haben wir die leuchten gelben Topinambur stehen gelassen, gegen die ich sonst recht rigoros vorgehe. In diesem Jahr jedoch verneige ich mich in Demut vor ihrer Zähigkeit und bewundere ihr strahlendes Gelb, das für den Garten ein Highlight ist.

Wie war dein Septembergarten? Ich freue mich auf den Austausch in den Kommentaren!

 

14 Kommentare

  1. Auch hier war der September eher noch Hochsommer. Ich habe viele Pfirsiche geerntet und zu Marmelade verkocht. Mein neu angesäter Rasen musste immer wieder gefossen werden, weil es schon wieder sehr trocken war. Erstaunlich, dass noch gar nicht viel Laub von den Bäumen gefallen ist. Es war wohl einfach noch zu warm!
    Viele Grüße von Margit

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebe Margit!

      Ich kann mir gut vorstellen, wie schwierig das mit dem Rasen nach dem Vertikutieren war. Kaum ist die Rasensaat aufgegangen, darf sie ja nicht wieder vertrocknen. O weh.
      Für dieses Wochenende wünsche ich dir zauberhafte goldene Herbststunden mit viel Genuss und Sonnetanken! Es wird nicht mehr lange dauern, da sehnen wir uns wieder danach.

      Beste Grüße!

  2. Hihi, ob ich Topinambur verfluchen werde muss ich noch abwarten. Im Frühjahr waren ein paar Knollen in unserer Ökokiste, die ich vergessen hatte zu ändern (ich mag keine Topinambur). Da ich ungern Lebensmittel wegwerfe habe ich die Knollen in unserer Gerümpel-Kompostecke zwischen die Heckenrosen in den Hang gebuddelt und abgewartet. Dass sie diese Trockenheit überstanden haben, ausgetrieben sind und jetzt sogar blühen verdient Respekt. Mal sehen wie sie sich entwickeln. Sie können dem noch größeren Chaos/Wildwuchs von der Nachbarsgrenze gut etwas entgegensetzen.

    Da unser Gemüsegarten noch in der Planungsphase ist (die ungewöhnliche Trockenheit hat unseren Gartenstart sehr behindert) hatten wir „nur“ ein Kartoffelfeld, einen Kürbis, eine wild im zukünftigen Rasen wachsende Tomate und zwei Zucchini im neuen Hochbeet. Säen habe ich mich nicht getraut. Selbst die Phacelia, die auf dem Gemüseacker dem Wildkraut etwas entgegensetzen sollte, hat über zwei Monate zum Keimen gebraucht und fängt jetzt erst langsam an zu blühen.

    Aber erstaunlicherweise war die Kartoffel- und Kürbisernte TOP! Die neue Erde mit dem Pferdemist trägt ordentlich Früchte. Mal sehen wie es nächstes Jahr wird und ob wir es noch schaffen die Rahmenbedingungen für den Gemüsegarten dieses Jahr noch abzustecken … und das Hühnerhaus zu bauen.

    Liebe Grüße
    Aqually

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebste Aqually,

      da habt ihr aber auch ein besonders hartes Jahr für euren Gartenstart gehabt. Puh. Dennoch hört es sich gar nicht so schlecht an, was ihr alles auf die Beine stellt.
      Ein Hühnerhaus! Also ihr macht richtig ernst mit dem Landleben. Ich muss unbedingt mal wieder zu dir ins Blog hüpfen und schauen, was sich bei euch getan hat.

      Herzliche Grüße
      Xenia

  3. Theo sagt

    Liebe Xenia,
    von Septemberwärme ist leider nichts mehr zu merken, zwar soll es ja in den nächsten Tagen noch einmal etwas wärmer werden aber der Herbst ist doch schon sehr in die Gärten eingezogen. Die Felsenbirne zeigt jetzt ihr kupferfarbenes Laub und der wilde Wein am Haus hat sich rot gefärbt, das sieht wunderschön aus im Moment. Der Quittenbaum ist noch grün und hängt voller gelber Früchte die demnächst geerntet werden müssen. Mal sehen wieviel Kilo es dieses Jahr werden, da brauche ich wieder einige Abnehmer dafür. Hier und dort blühen noch Herbstastern und noch mehrere Einjährige aber ansonsten ist alles schon sehr abgeblüht. Die letzten Gurken und Tomaten sind abgeerntet und das Gewächshaus ist leer. Auf dem Gemüsebeet wächst nur noch der Neuseeländerspinat sonst haben sich überall Ringelblumen breit gemacht. Die halten durch bis zum Frost und decken die Erde gut ab. Tja Kompost jetzt oder im Frühjahr, da bin ich auch nicht so sicher. Bei unserem sandigen Boden ist es wohl besser im Frühjahr.
    Liebe Grüße
    Theo

    • Berlingärtnerin sagt

      Lieber Theo,

      zum Feiertagsglück ist es heute ja nochmal schön geworden. Wir haben unsere Landpartie sehr genossen und danach noch die Zeit gefunden, das erste Beet umzugestalten: alles raus, neu sortieren, mit frischen Stauden ergänzen. Jetzt geht es mir gut.

      Deine Gartenbeschreibung klingt nach November, aber das wundert nicht nach diesem Jahr im Schnelldurchlauf. Für deine Quitten findest du beim Gartenstsmmtisch bestimmt begeisterte AbnehmerInnen.

      Bis Samstag!

  4. Andrea sagt

    Dieser Blog ist wunderbar, ich liebe deine Leidenschaft für Gartenarbeit, danke aus Italien!

  5. Der September begann bei uns sehr neblig. Mittlerweile scheint tagsüber wunderbar die Sonne, in der Früh und am Abend ist es schon empfindlich kalt. Bei uns blühen die Gräser und die Kissenaster. Wir haben sogar eine kleine Schneerose entdeckt, die jetzt blüht… Herbstgäten sind etwas wunderbares… Deine Bilder sind wunderschön. LG

    • Berlingärtnerin sagt

      Wie sich die Gegenden unterscheiden…
      Mir sind ja schon die Herbstzeitlosen zu früh gewesen. Aber Helleborus – die passen dann zu den Dominosteinen, die uns ja auch schon in den Läden grüßen. ;-)

  6. Britta Noack sagt

    Hallo Berlingärtnerin, mir ist es ganz genauso wie dir gegangen : wie prächtig doch der olle Topinambur zwischen all dem Braun aussieht – man gewinnt ihn plötzlich richtig lieb!
    Gerade gestern habe ich in einer alten Kraut & Rüben wieder gelesen, dass man den Kompost erst im zeitigen Frühjahr verteilt, damit die Nährstoffe über den hoffentlich nassen Winter nicht ausgewaschen werden. Ich halte mich also zurück.
    Frohes Schaffen und liebe Grüße,
    Britta

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo Britta,

      wie nett, dass du dich gemeldet hast, das freut mich sehr.

      Beim Zeitpunkt zum Ausbringen des Komposts scheiden sich die Geister: Für den Herbst spricht, dass es die Natur mit dem Abwurf organischen Materials so vormacht (wir kuscheln auf den Kompost ja auch noch Blätter drüber) und weil ich im Frühling sofort säen kann, ohne vorher Kompost ausbringen zu müssen, der sich erst noch setzen müsste (fürs Gemüsebeet wäre er dann zu „scharf“). Weitere Vorteile sind die feinkrümeligere Struktur der Erde nach dem Frost und die geringere Anzahl der Krankheitserreger. Ich werde jetzt noch Beete umgruppieren und neue Pflanzen setzen, da passt es schon.

      Fürs Frühjahr spricht die höhere Nährstoffmenge direkt zum Austrieb, wie du ja auch schreibst. Daher bringe ich dann die nächste Ladung direkt rund um die hungrigsten Pflanzen, aber nicht mehr flächendeckend aus.

      Den Kompost decken wir später über den Winter auf der Miete ab, um ihn vor zu viel Ausschwemmung zu schützen, denn im Gegensatz zum gesamten „Organismus Garten“ sind unterm Kompost ja keine dankbaren Abnehmer ;-)

      Herzliche Grüße!

  7. Anette sagt

    Nie hätte ich gedacht, dass ich mich so über Regen freuen kann wie in diesem September.
    Es grünt wieder in den Beeten und ich mag die auflaufenden Pflänzchen, die sich jetzt überall zwischen den Stauden zeigen, noch nicht mit meinem Obstbaumlaub zudecken. Unsere späten Apfelsorten sind noch nicht geerntet und ich koche fleißig Apfelmus. Bis Samstag konnte ich noch Schlangengurken ernten, aber in der Nacht hat sie der erste Frost geholt. Auch das Kürbislaub ist schwarz geworden. Es wird Zeit, die Blumenkübel ins Winterquartier zu bringen. Jetzt wird es Zeit, den Kompost durchzusieben. Durch die vielen Staudenbeete sammelt sich bei mir der Kompost in 5 großen Mieten an.
    Wenn ich auf deinen Bildern das viele Grün sehe, werde ich neidisch. Hier herrscht noch immer Braun vor. Der Rasen hat sich noch nicht erholt. Aber ich hoffe auf das nächste Jahr.
    Soweit mein September.
    Viele Grüße,
    Anette

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo, liebe Anette, danke für deine ausführliche Schilderung, wie es bei euch aussieht!

      Frost hattet ihr schon, dann schaut ihr dem Ende der südländischen Gartengäste ja direkt ins Gesicht. Das hatten wir zum Glück noch nicht – dann wären die Dahlien hin, kaum dass sie erschienen sind.

      Apfelmus finde ich auch ganz toll. Durch deine Schilderung wird mir bewusst, dass ich dieses Jahr gar keins gekocht habe. Es ist alles in Kuchen und vor allem im Entsafter verschwunden. Ich werd rasch noch Birnenkompott kochen, ich hab jetzt Appetit bekommen.

      Herzliche Grüße aus Berlin!

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