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Must-haves: die Dauerblüher unter den Stauden

Dauerblüher im Staudenbeet – von Frühling bis Spätherbst verschwenderische Fülle. Noch ist Pflanzzeit.

Unermüdliche kleine Taglilie in sonnigem Gelb.

Stella d’Oro – welch verheißungsvoller Name.  Und wie verheißungsvoll erst das Etikett “Blütezeit April bis Oktober”. Natürlich musste diese reizende kleine Taglilie – sie wird nur bis zu 40 cm hoch – in den Warenkorb. Und sie hat die Erwartungen erfüllt.  Zwar blüht sie nicht ununterbrochen, aber doch immer wieder. Und wirklich bis jetzt.

Taglilie Hemerocallis Stella d'Oro

Taglilie Hemerocallis Stella d’Oro

Was will sie dafür haben? Ein helles, aber nicht unbedingt dauerbesonntes Plätzchen und etwas Freiheit,  damit sie ihr grasartiges Laub locker um sich drapieren kann. Ganz wichtig ist, dass du alle abgeblühten Triebe abschneidest. Sonst denkt sie: “Job erfüllt” und ruht sich aus.

Die beste Züchtung halbhoher Stauden der letzten Jahre: Geranium Rozanne.

Den Storchschnabel Rozanne hätte ich gern erfunden bzw. gezüchtet, denn dann wäre ich jetzt reich. Von einem Siegeszug geradezu caesarischen Ausmaßes kann man bei diesem Geranium sprechen. Rozanne bedeckt mit einer Pflanze locker einen Quadratmeter und fühlt sich nur im Blühmodus wohl. Selbst im Halbschatten. Ihre Blütenfarbe ist ein hübsches Hellblau mit zartvioletter Mitte. Inzwischen gibt es weitere Züchtungen, die z. B. das Farbspektrum des Blattwerks Richtung Gold erweitern (Blue Sunrise).

Storchschnabel Geranium Rozanne

Storchschnabel Geranium Rozanne

Es gibt nur einen Wermutstropfen: Sie ist nicht grad preisgünstig,  aber die paar Euro mehr locker wert. Pflege? Bitte nicht. Als ich sie einmal komplett zurückgeschnitten hatte, weil ich nicht wusste, dass sie geradezu rankt, hab ich es bereut. Das Durchtreiben hat gedauert, das Loch in der Rabatte musste ich peinlich verdecken. Übrigens soll Rozanne eine geniale Topf- und Ampelpflanze sein.

Weiß, grazil, wie tausend kleine Schmetterlinge: die Präriekerze.

Gaura lindheimeri – ich war stolz, als ich den Namen endlich draufhatte. Pracht- oder Präriekerze heißt sie zu deutsch, aber das passt nicht so recht. Schließlich ragt sie nicht solitär in die Höhe, sondern mit Hunderten graziler, sich windender Stängel. Ihr botanischer Name passt besser, leitet er sich doch vom griechischen gauros ab. Und das heißt stolz. Soll die Gaura stolz im Beet stehen, kauft man ein paar mehr Exemplare davon, die Wirkung ist gigantisch. Kümmern musst du dich dann während der gesamten Vegetationsperiode gar nicht mehr um sie, auch Wasser braucht sie keines (Präriekerze!).

Präriekerze Gaura lindheimeri

Präriekerze Gaura lindheimeri

Sie versamt sich munter, ohne lästig zu werden. Das einzige, das du ihr Gutes tun solltest, ist ein anständiger Winterschutz. (Deshalb pflanzt du sie auch besser erst im Frühjahr und steckst jetzt z. B. ein paar frühblühende Tulpen an die für sie vorgesehene Stelle.) Ich schütte immer große Mengen Erde auf sie, die in den Sommerpflanzenkübeln übrig bleiben, nachdem ich die ausgemergelten Pflanzen auf den Kompost gegeben habe. Die besten Erfahrungen habe ich mit der klassischen Art gemacht, die verschiedenen Sorten, die es inzwischen gibt, waren bei mir frostanfälliger. Und falls die Mutterpflanze doch mal nicht über den Winter kommt, erfreuen dann die kleinen Nachkömmlinge, zu erkennen an den dunklen Punkten auf den Blättchen.

In der Vase macht sich Gaura sehr gut – alle Knospen gehen auf. Besonders elegant und schön wirkt sie mit wenigen Stielen in schlank-hohen Gefäßen.

Bezugsquellen: z. B. Foerster Stauden in Potsdam, immer einen Besuch wert!, Gaissmayer, Stauden Stade, Baumschule Horstmann

7 Kommentare

  1. Oliver sagt

    Welche Sorte ist denn die reinweiße Gaura, die du auf deinen Bildern zeigst? Die “Summer Breeze”? Die soll ja angeblich besonders winterhart sein… Danke für eine Antwort. Tolle Seite, die du da gestaltest!!! Beste Grüße, O.

    • Berlingärtnerin sagt

      Lieber Oliver, ich habe in meinen Stauden-Stickern gekramt: Es ist die ‘Whirling Buterflies’.

      Beste Grüße!

  2. Flora sagt

    Die Gaura habe ich auch im Garten. Sie ist tatsächlich unermüdlich. Durch den letzten Winter habe ich sie gut bekommen, aber der war ja auch sehr warm. Nun hoffe ich, dass der nächste auch harmlos wird und sie im nächsten Jahr wiederkommt. Ich werde ihr jedenfalls auch einen dicken Wärmeschutz geben.

    Ich berichte im nächsten Jahr. Sei gegrüßt und weiter so!

    • Berlingärtnerin sagt

      Danke Dir!
      Viel Glück, das wird schon. Ich habe meine ja sogar durch die strengen Winter gebracht.

  3. Ich habe bei Dir im Garten gesehen, dass alle drei Sorten auch jetzt Mitte November noch blühen. Absoluter Wahnsinn.

    • Berlingärtnerin sagt

      Selbst Ende November mag dieses zart anmutende Kraftpaket noch weiterblühen. Ein echtes Wunder an Ausdauer.

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