Garten
Kommentare 3

Tomatensamen ernten: So geht es am einfachsten

Mexikanische Honigtomate

Tomatensamen aus den eigenen Tomaten selber ernten: Das macht nicht nur Spaß, sondern spart Geld und trägt zum Erhalt besonderer Sorten wie der Mexikanischen Honigtomate bei.

Deine Tomaten waren besonders köstlich und du hättest sie auch im nächsten Jahr gern wieder? Überdies sind es Sorten, die vielleicht eine lange Tradition haben und nicht “aussterben” sollen? Dann wähle jetzt einige Exemplare deiner schönsten, eher schon überreifen Tomaten von den kräftigsten Tomatenpflanzen aus. Am besten sind dies Früchte vom Anfang der Rispe, also die, die am dicksten und zuerst rot geworden sind. (Wichtig, damit du Erfolg hast: Es müssen Sorten sein, die samenfest sind. F1-Hybriden eignen sich nicht dafür. Sie wurden züchterisch so bearbeitet, dass sie ihre guten Eigenschaften nicht mehr an ihre Nachkommen abgeben.)

Tomatensaatgut gewinnen.

Der Vorgang ist dann sehr simpel: Schneide die Tomate ganz einfach auf und hol die Samen mit der Spitze des Messers aus der gallertartigen Masse heraus (diese nennt sich korrekt “plazentales Gewebe”). Du streichst die Körnchen möglichst vereinzelt und mit wenig Gewebe auf ein Küchenkrepp, das du am besten doppelt nimmst. Dort kleben sie dann fest und können an der Luft innerhalb von rund zwei Tagen trocknen.

Dies ist die einfachste Art der Saatgutgewinnung. Man kann auch in Wasser eine Kaltgärung initiieren, um die Samen von der Masse zu befreien, da in ihr keimungsverzögernde Stoffe enthalten sind. Ich mache dies aber absichtlich nicht, da so das Saatgut besser geschützt und länger haltbar ist – bis zu fünf Jahre Keimfähigkeit sind bei kühler und dunkler Lagerung keine Seltenheit. Es ist mir dabei völlig egal, ob im Frühjahr die Samen zum Keimen ein paar Tage länger brauchen. Nach meiner Erfahrung fangen wir in unserer Sehnsucht nach der neuen Gartensaison sowieso alle viel zu früh mit der Aussaat an (es sei denn, man hat eine Aussaatlampe).

Ist das Saatgut getrocknet, decke ich die Samen mit einem Blatt Küchenkrepp zu und falte daraus ein Samenpäckchen. Das ist am praktischsten, da ich dann kein weiteres Gefäß für die Körnchen benötige. Die Päckchen bewahre ich an einem trockenen, frostfreien Ort auf. Im nächsten Jahr kann ich die Samen entweder abkratzen und einzeln aussäen oder aus dem Krepp Saatbänder und -platten schneiden.

Unbedingt erhaltenswert: die Mexikanische Honigtomate.

Meine derzeitige Lieblingstomate, deren Saatgut ich unbedingt erhalten möchte, ist die alte Sorte ‘Mexikanische Honigtomate’. Diese Cocktailtomate erlebt zum Glück ein Revival, weil ihre Früchte geschmacklich eine perfekte Balance von Süße und Säure aufweisen, und eine dünne und dennoch platzfeste Schale haben. Überdies sind die Pflanzen gesund und wüchsig.

Für dich recherchiert: Produktempfehlungen

Wenn du die Tomate einmal angebaut hast, kannst du ab sofort mit der eigenen Samenernte beginnen und dann immer weiter machen. Falls du neu mit der Mexikanischen Honigtomate starten möchtest, kommst du über die Links zum Saatgut eines Traditionsunternehmens sowie zu einem wirklich lesenswerten und vielfach ausgezeichneten Tomaten-Ratgeber.

Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Verweise sind sogenannte Provision-Links. Wenn du auf so einen Verweislink klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von deinem Einkauf eine Provision. Das hilft mir, dieses Blog zu betreiben. Für dich verändert sich der Preis nicht.

3 Kommentare

  1. Steffi sagt

    Liebe Xenia,

    die Honigtomaten auf Deinen Bildern sehen sind schon optisch sehr verführerisch aus. Ich mache es wie Du und weiß jetzt dank Deines Beitrags was es mit der Kaltgärung auf sich hat. Ich habe neulich noch erfahren, dass man versuchen könnte die ganze Frucht einzufrieren und dann im Frühjahr die komplette Frucht in der Erde zu versenken (ich würde es Kryoaussaat nennen ; ) . Das soll besonders kräftige Pflanzen ergeben, wird aber vermutlich beim Pikieren schwieriger.

    Herzliche Grüße und schönes (Garten-)Wochenende
    Steffi

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebe Steffi,

      du bringst mich immer wieder zum Googeln – wie schön, dass ich jetzt Kryosamen kenne ;-) Den Gedanken finde ich auch nicht so schlecht, allerdings ist unsere Kühltruhe ein großes schwarzes Loch und es könnte der Tomate dann so wie dem Rhabarber von 2001 gehen, dass sie erst zur Volljährigkeit das Licht der warmen Welt erblickt.

      Eine dicke Umarmung, hast du Lust auf süße Mexikanerinnen?
      Xenia

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert