Tomatensamen ernten: So geht es am einfachsten
Tomatensamen aus den eigenen Tomaten selber ernten: Das macht nicht nur Spaß, sondern spart Geld und trägt zum Erhalt besonderer Sorten wie der Mexikanischen Honigtomate bei.
Deine Tomaten waren besonders köstlich und du hättest sie auch im nächsten Jahr gern wieder? Überdies sind es Sorten, die vielleicht eine lange Tradition haben und nicht „aussterben“ sollen? Dann wähle jetzt einige Exemplare deiner schönsten, eher schon überreifen Tomaten von den kräftigsten Tomatenpflanzen aus. Am besten sind dies Früchte vom Anfang der Rispe, also die, die am dicksten und zuerst rot geworden sind. (Wichtig, damit du Erfolg hast: Es müssen Sorten sein, die samenfest sind. F1-Hybriden eignen sich nicht dafür. Sie wurden züchterisch so bearbeitet, dass sie ihre guten Eigenschaften nicht mehr an ihre Nachkommen abgeben.)
Tomatensaatgut gewinnen.
Der Vorgang ist dann sehr simpel: Schneide die Tomate ganz einfach auf und hol die Samen mit der Spitze des Messers aus der gallertartigen Masse heraus (diese nennt sich korrekt „plazentales Gewebe“). Du streichst die Körnchen möglichst vereinzelt und mit wenig Gewebe auf ein Küchenkrepp, das du am besten doppelt nimmst. Dort kleben sie dann fest und können an der Luft innerhalb von rund zwei Tagen trocknen.
Dies ist die einfachste Art der Saatgutgewinnung. Man kann auch in Wasser eine Kaltgärung initiieren, um die Samen von der Masse zu befreien, da in ihr keimungsverzögernde Stoffe enthalten sind. Ich mache dies aber absichtlich nicht, da so das Saatgut besser geschützt und länger haltbar ist – bis zu fünf Jahre Keimfähigkeit sind bei kühler und dunkler Lagerung keine Seltenheit. Es ist mir dabei völlig egal, ob im Frühjahr die Samen zum Keimen ein paar Tage länger brauchen. Nach meiner Erfahrung fangen wir in unserer Sehnsucht nach der neuen Gartensaison sowieso alle viel zu früh mit der Aussaat an (es sei denn, man hat eine Aussaatlampe).
Ist das Saatgut getrocknet, decke ich die Samen mit einem Blatt Küchenkrepp zu und falte daraus ein Samenpäckchen. Das ist am praktischsten, da ich dann kein weiteres Gefäß für die Körnchen benötige. Die Päckchen bewahre ich an einem trockenen, frostfreien Ort auf. Im nächsten Jahr kann ich die Samen entweder abkratzen und einzeln aussäen oder aus dem Krepp Saatbänder und -platten schneiden.
Unbedingt erhaltenswert: die Mexikanische Honigtomate.
Meine derzeitige Lieblingstomate, deren Saatgut ich unbedingt erhalten möchte, ist die alte Sorte ‚Mexikanische Honigtomate‘. Diese Cocktailtomate erlebt zum Glück ein Revival, weil ihre Früchte geschmacklich eine perfekte Balance von Süße und Säure aufweisen, und eine dünne und dennoch platzfeste Schale haben. Überdies sind die Pflanzen gesund und wüchsig.
Für dich recherchiert: Produktempfehlungen
Wenn du die Tomate einmal angebaut hast, kannst du ab sofort mit der eigenen Samenernte beginnen und dann immer weiter machen. Falls du neu mit der Mexikanischen Honigtomate starten möchtest, kommst du über die Links zum Saatgut eines Traditionsunternehmens sowie zu einem wirklich lesenswerten und vielfach ausgezeichneten Tomaten-Ratgeber.
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