Schöner füttern: begrüntes Dach fürs Vogelhäuschen
Statt Dachpappe sieht unser Vogelhäuschen mit Moos, Birkenrinde, Zapfen und Tanne gleich viel netter aus. Natürliche Deko für den Futterplatz.
Ob wohl auch für Vögel gilt: Das Auge isst mit? Ich hoffe doch! Mit den ersten Frostnächte wurden nämlich Vogelmuttergefühle in mir geweckt und ich habe die Futterstationen herausgeholt. Der kritische Blick sagte jedoch: Autsch – in dieser armseligen alten Hütte mit grauer Dachpappe soll ich meinen herzallerliebsten Piepmätzen ihre Leckereien servieren?
Nein. Meine Hagebutten, die einstmals schönste Duftrosen waren, Kerne aus den langbeinigen gelben Sonnenblumen, die der Liebste so mag, oder einfach nur zugekauftes garantiert Ambrosia-freies Streufutter mit Haferflocken und Nüssen wollte ich in attraktiverem Umfeld anbieten. Außerdem schaue ich auch selbst ständig hin und beobachte das rege Treiben. Es ist sogar eine meiner liebsten Tätigkeiten im winterlichen Garten.
Zutaten für die Dachbegrünung.
Die Konzentration lag vor allem auf dem Dach der in die Jahre gekommenen Immobilie. Birkenrinde und Moospolster aus dem Rasen (bitte nicht im Wald sammeln, das ist aus ökologischen Gründen untersagt) bildeten sie Basis für das Upcycling. Sie habe ich der Einfachheit halber in Längstrichtung mit Hanfseilen festgebunden. Wer es lieber unsichtbar befestigen möchten, kann sie auch festnageln. Eine Fixierung sollte jedenfalls erfolgen, da man das Häuschen zum Reinigen auch mal wieder hochnehmen muss.
In die Schnüre lässt sich dann nach Lust und Laune weiteres an natürlichen Zutaten einklemmen. Bei mr waren es Birkenstöckchen, Tannenzweige, Birkenblätter und kleine Zapfen. Ein paar der Leckereien aus dem Garten wie Hagebutten oder Äpfel, die bei Amseln besonders beliebt sind, runden das Bild ab.
Meisen, Spatzen und sogar den Specht füttern.
Zur angenehmen Landung am Platz habe ich zu guter Letzt einen Flechtenbedeckten knorrigen Zweig wackelsicher zwischen Haus und Fichtentopf platziert, an dem ich auch noch eine Kokosschale mit Fettfutter anbringen konnte. Mit diesem Futter-Angebot habe ich in den letzten Jahren schon die verschiedensten Meisenarten (Blau-, Kohl-, Schwanz- und Tannenmeisen), Spatzen, aber auch Bunt- und Grünspechte beglücken können. Es ist mir dabei ein Rätsel geblieben, warum sie das Futter in der Kokosschale viel lieber als die Meisenknödel angenommen haben. Wobei: Wahrscheinlich ist das der Beweis, dass auch bei ihnen das Auge tatsächlich mit isst…
Noch ein Wort zum Trinken: Vögel benötigen natürlich auch Flüssigkeit, insbesondere zur Verdauung des angebotenen Futters. Es ist daher immer sinnvoll, Wasserstellen ganzjährig anzubieten.
Plädoyer für einen vogelfreundlichen Garten.
Da wir schon beim Thema Vogelfüttern sind, möchte ich zum Schluss noch für einen möglichst vogelfreundlichen Garten werben. Wir sollten nicht nur für uns, sondern alles, was da kreucht und fleucht, ein Paradies schaffen. Dazu gehört, Pflanzen im Garten zu kultivieren, die in der kalten Jahreszeit Sämereien und Beeren bieten, aber auch Insekten Unterschlupf ermöglichen, die wiederum auf dem Speiseplan der gefiederten Besucher stehen. Und dafür darf der Garten dann auch im Winter „in Schönheit vergehen“, ohne dass wir die Gartenschere zücken. Die Natur deckt den Tieren den Tisch bereits selbst, wenn wir sie lassen. Unser Einsatz am Fütterhäuschen ist immer nur ein Zufüttern.
Wie hältst du es mit der Vogelfütterung? Wie immer freue ich mich über deinen Kommentar!