12tel Blick Mai/Juni: Pfingstrosen natürlich. Und die Rose Nevada
Sie waren die Stars im Mai: Pfingstrosen, Parkrose Nevada und duftender Flieder. Ein Rückblick auf den Wonnemonat.
Der Mai ist der Monat, in dem der Garten langsam so aussieht, wie er „eigentlich gehört“. Sind bis dahin die Stauden erst wadenhoch, sodass sie den Blick noch freigeben auf letzte Fleckchen braune Erde sowie Tulpen & Co., müssen sich die nun auftrumpfenden Zierlauche schon lang machen, um gesehen zu werden. Redet der Göttergatte über den Garten, läuft das schon alles unter „Grüne Hölle“. Tatsächlich haben sich inzwischen Funkien und Farne ausgerollt und die Baumkronen stecken durch ihre Belaubung die Köpfe zusammen. Gut so, denn es kann ja jetzt auch so warm werden, dass wir uns nach Schatten sehnen.
Rose Nevada gehört in jeden romatischen Garten!
Unsere früheste Rose heißt Nevada. Ihr Blühen ist so überschwänglich wie das Tanzen der Bienen und Hummeln in ihren geöffneten Schalenblüten. Mich würde so ein Überangebot an duftendem Pollen als Insekt ganz taumelig machen. Wenn ich mich unter (!) ihr Blätterdach setze, kann ich total entspannen.
Warum kann nicht immer Flieder-Zeit sein?
Meine große Freude ist der Fliederduft. Zum Glück stehen unsere Sträucher so, dass wir dieses köstliche Parfum direkt von unserer Terrasse aus genießen können. Immer wieder kommt ein Hauch herüber. Und so sitzen wir. Und sitzen. Und sitzen. Bis dann irgendwann doch die Kühle der hereinbrechenden Nacht zum Aufbruch gemahnt. Es ist halt noch Mai.
Bauernrosen, Pfingstrosen, Päonien – von bäuerlich bis kostbar ist alles dabei.
Und die Pfingstrosen? Die gehören natürlich erwähnt! Schließlich sind sie die ersten Prachtstauden des Jahres und verdienen Bewunderung. Die knallrote dillblättrige Päonie eröffnet bei uns den Reigen. Ihr folgen die gelbe Mlokosewitschii (sie habe ich mir einst aus England mitgebracht) und die frühe gefüllte Bauerngartenblume Paeonia officinalis Rubra Plena.
Die Blüte der Strauchpfingstrose Rockii ist kurz und intensiv. Eigentlich müsste ich ein Zelt vor ihr aufschlagen, um nichts zu verpassen. Oder eine Web Cam installieren. So bin ich oft ganz traurig, wenn ich grad noch die Knospen beobachtet hatte und beim nächsten Nachschauen nur noch der Fruchtknoten übrig ist. So erging es mir heuer nach einem verlängerten Wochenende in der Lüneburger Heide.
Ein ganz besonderes Schätzchen ist meine Intersektionelle „Hillary“ (eine Kreuzung aus Strauch- und Staudenpäonie). An ihr liebe ich alles – außer den Namen. Der erinnert mich immer an Frau Clinton. Na ja, zum Glück heißt die Züchtung nicht Donald.
Als letzte mischen die großen, schönen Pfingstrosen wie die Paeonia lactiflora Festiva Maxima mit. Ihnen könnte ich höchstens ihre mangelnde Standfestigkeit vorwerfen. Tue ich aber nicht, ich schneide mir lieber Sträuße. Das erleichtert ihnen das Herumstehen und liefert mir als überpassionierter Hobbyfloristin Material de luxe.
Das Gemüse nimmt Fahrt auf.
Noch ein Wort zum Gemüse: Nahezu jeden Tag futtern wir Salat: grünen, roten, Rauke. Dekoriert und parfümiert mit Blütchen des Schnittlauchs und des Bohnenkrauts sieht er nicht nur toll aus, sondern schmeckt unvergleichlich frisch. Radieschen und Kohlrabi naschen wir meistens aus der Hand dazu. Geradezu dörfliche Genüsse downtown Berlin, oder? Wie kostbar ist es doch, dieses Stückchen Erde bewirtschaften zu dürfen. Ich bin dankbar für jeden Tag.
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Ich verlinke den Beitrag zum Blog von Tabea Heinicker, wo du viele weitere Jahresansichten findest.