Idee
Kommentare 6

Die Samen der Brennnessel: Superfood und richtig lecker

Titel Brennesselsamen

Jetzt ist die Zeit für die Ernte von Brennnesselsamen. Die sind mit ihrem hohen Eiweißgehalt richtig gesund und schmecken lecker nussig. Alles über Ernte, Lagerung, Verwendung.

Es war letztes Jahr auf userer Bloggerreise durch Finnland, als wir mit dem Koch eines angesagten Szene-Restaurants im Wald nach den Zutaten für unser Abendessen stromerten. Da probierte ich auch das erste Mal die Samen von Brennnesseln. Hmm, lecker! Dass ich da gleichzeitig ein echtes Superfood naschte, war mir noch nicht bewusst.

In diesem Jahr fing ich an, Brennnesselsamen aktiv zu ernten und zu verwenden. Ich finde es faszinierend, wenn uns Garten und Natur wertvolle Köstlichkeiten schenken, bei denen wir einfach nur zuzugreifen brauchen.

Darum sind Brennnesselsamen so gesund.

Brennnesselsamen strotzen nur so vor Eiweiß, pflanzlichen Hormonen, Mineralien und Vitaminen. Sie beugen Erschöpfung und Mattigkeit vor und sind dank des Eeiweißgehalts besonders für Sportler, Vegetarier und Veganer wertvoll. Außerdem sollen Brennnesselsamen für starkes und glänzendes Haar sorgen und durch Carotinoide die Sehkraft unterstützen. Als Aphrodisiakum stimulieren die kleinen braunen Körnchen angeblich zu besonderen erotischen Vergnügen. – Wobei ich nicht weiß, wie viel ich für einen wirklich gelungenen Selbstversuch davon knabbern müsste. Falls du nähere Hinweise hast, lass es mich bitte wissen.

Inhaltsstoffe u.a.:

30 % Eiweiß
30 % Öl
Linolsäure
Linolensäure
Tocopherol (Vitamin E): geschätzt als Radikalfänger
Schleimstoffe
Carotinoide zur Erhaltung der Sehkraft

Ernten und trocknen von Brennnesselsamen.

Ab August beginnen die Samen der Brennnessel zu reifen. Du kannst bereits die grünen Samen ernten, wenn sie später braun sind, lassen sie sich jedoch besser trocknen und lagern und haben dann auch bereits das nussige Aroma ausgebildet. Es gibt bei Brennnesseln weibliche und männliche Pflanzen, die weiblichen haben rispenförmige Samenstände und die Samen sind nährstoffreicher. Geerntet werden daher vorzugsweise die Samen der Damen.

Zur Ernte trage ich in der Regel Handschuhe, um meine Haut zu schützen. Ich schneide die Rispen ab und sammle sie in einer Schüssel.

Die einzelnen Samen brösele ich dann von den Rispen – das kann ich schon ohne Handschuhe tun, da brennt nichts mehr.

Mit der Verwendung kann man sofort starten, für einen ganzen Wintervorrat müssen die Samen allerdings gut getrocknet werden. Dazu lege ich sie in einer Schale aus, die ich mit Butterbrotpapier abdecke. Ist nach ein paar Tagen alles rascheltrocken, kommen die Brennnesselsamen in ein Schraubgefäß. Wenn du die nussigen Körnchen nicht beißen magst, kannst du sie im Blitzhacker oder Mixer auch zu Pulver vermahlen.

Vielseitige Verwendung.

Frische Brennnesselsamen sind eine tolle Zutat für einen Grünen Smoothie. Auch in ein Kräuter-Pesto passen sie super oder lassen sich über ein Rührei oder einen Salat streuen. Getrocknet nutze ich sie primär morgens im Frischkäse, Joghurt oder Müsli, sie lassen sich aber auch überall da als Würze nutzen, wo man sich auch Pinienkerne oder andere Nüsse und Samen vorstellen kann. Im Verhältnis 1:1 ergibt sich mit einem milden Meersalz ein eigenes Kräutersalz. Vielleicht eine gute Idee auch für die Herstellung von Geschenken.

Zum Vergrößern der Fotos und Lesen der Bildunterschriften klicke die Motive bitte an.

6 Kommentare

  1. Hallo Xenia.
    die finde auch super lecker. Beim Wandern pflücke ich mir manchmal welche zum direkt knabbern, aber so richtig viele zum Kochen habe ich noch nicht gesammelt. Sollte ich mal machen!
    VG
    Elke

  2. Steffi sagt

    Hallo Xenia,
    Brennnesselsamen habe ich über den YouTuber Kai Sackmann entdeckt, in der gerösteten Variante – auch sehr schmackhaft.
    Wer braucht da noch Chia-Samen?
    Liebe Grüße
    Steffi

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebe Steffi,

      das ist ja noch der perfekte Tipp: anrösten probiere ich auch. Wahrscheinlich mus man allerdings sehr vorsichtig sein, um die zarten Körnchen nicht zu verkohlen. Da bin ich auch bei Pinienkernen Meisterin…

      Chia mag ich sehr, aber sie haben einen wirklich langen Weg hinter sich. Da sind mir die Ernten direkt ums Eck deutlich lieber.

      Herzliche Grüße und check die Schnecks. <3

    • Berlingärtnerin sagt

      Ich stelle mir die Steiermark ja so bilderbuchmäßig vor wie mein Foto aus Kärnten – tolle große Brennesselbestände mit dicken Samenrispen. Wenn dem so ist, mache ich mir um eure Gesundheit keine Gedanken ;-)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert