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Das Interview: Naturschätze bei Fräulein Grün

Karina

In meiner Serie, euch spannende Menschen mit “Naturseele und grünem Daumen” vorstellen zu dürfen, steht heute Karina aus Salzburg mit ihrem Blog Fräulein Grün im Fokus, in dem es um die Schätze der Natur direkt vor unserer Haustür geht.

Liebe Karina, wir haben uns auf einer Bloggerreise kennen gelernt. Da warst du immer diejenige, die auf Spaziergängen den Blick nach unten gerichtet und überall spannende Pflanzen entdeckt und uns gezeigt hat. Magst du dich bitte kurz vorstellen?

Ich bin Karina Reichl, gebürtige Stadt Salzburgerin, 39 Jahre, Hundebesitzerin, 10 Jahre Radiomoderatorin, dann verschieden berufliche Stationen wie Web-Texterin, Projektleiterin in einer Werbeagentur, Online Marketing Manager… Alle beruflichen Erfahrungen bündeln sich gemeinsam mit meiner Kräuterausbildung bei Fräulein Grün.

Was sind deine Themen bei Fräulein Grün?

Wiese, Wald und Wunder. Meine Leidenschaft, meine Berufung. Die Kräfte von Heilpflanzen kann sich jeder zunutze machen. Auch wenn viele – so wie ich – in der Stadt leben. Oft wachsen die natürlichen Schätze direkt vor der eigenen Haustüre. Auf meinem Blog Fräulein Grün zeige ich als diplomierte Praktikerin der TEH (Traditionell Europäischen Heilkunde) mit Zusatzausbildung der TEH – Naturapotheke, wie ohne großen Aufwand fast vergessene alte Hausmittel, wirksame Heilmittel und außergewöhnlich schmeckende Köstlichkeiten aus Kräutern, Wurzeln, Beeren u.v.m. gezaubert werden. Jede Woche veröffentliche ich neue Artikel mit erstaunlichen Tipps und Tricks denn: Die Natur beginnt direkt vor der Haustüre und jeder kann das nutzen!

Wer steckt alles hinter „Fräulein Grün“?

Ich werde oft gefragt, wer denn im ganzen Fräulein Grün Team mitarbeitet. Da freu ich mich immer auf die Gesichter, wenn ich sage, dass ich eine One-Woman-Show bin. Von dem Logo über die Texte, Fotos, Kursen und Wanderungen bis natürlich zu den Kräuterrezepten stammt alles von mir selber. Eine Leidenschaft, die zur Berufung geworden ist.

Wie lange bloggst du schon?

Seit März 2016. Da ist mein erstes Rezept für ein Bärlauch-Pesto online gegangen. Natürlich immer dabei, welche Wirkungen der tolle Bärlauch auf unseren Körper hat.

Wie ist die Idee für deinen Blog entstanden?

Gleich nach meinem ersten Ausbildungstag bin ich aus dem Kurs raus und habe mir gedacht: Das weiß keiner mehr. Das ganze Wissen rund um unsere Heilpflanzen vor der Haustüre, was sie Gutes für uns tun und wie ich sie verarbeiten muss, ist fast verloren gegangen. Das wollte und will ich ändern. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, meinen Blog www.fräuleingrün.at zu gründen. Seit über zwei Jahren veröffentliche ich jede Woche ein Naturrezept in den Kategorien Naturapotheke, Naturküche oder Naturkosmetik um den Lesern zu zeigen, wie leicht es ist, Naturschätze in den Alltag zu integrieren. Das ist auch das Ziel bei meinen Kursen, Vorträgen und Kräuterwanderungen. Ich möchte den Teilnehmern zeigen, welche Naturschätze in Form von wilden Kräutern vor der Haustüre und im besonderen auch in der Stadt zu finden sind.

Zum Vergrößern der Fotos in diesem Beitrag klicke sie einfach an. Hier Beispiele von Karina zur Naturkosmetik:

Welche Themen stehen bei dir im Fokus?

Regionale und europäische Kräuter und Heilpflanzen. Ich möchte den Menschen näher bringen und zeigen, dass wir als Europäer oft besser auf unsere Heilpflanzen ansprechen als auf jene der TCM (traditionelle chinesische Medizin) oder des Ayurvedas. Ich finde es zwar toll, wenn man sich eine alternative Heilmethode in sein Leben holt bevor man gleich zur Tablette greift, aber wie sagt man so schön: Das Gute liegt so nah. Oder anders formuliert: Unsere Krankheiten entstehen in unserem Klima und unsere Pflanzen wachsen in diesem Klima und können uns so unterstützen.

Rezeptbeispiele zur Naturapotheke:

Wie viel Zeit steckst du in deinen Blog?

Puh, schwer zu sagen, da der Blog zu einem großen Ganzen rund um Fräulein Grün gewachsen ist. Wenn es nur um den Blog geht, dann wöchentlich sicher 5 bis 7 Stunden. Wenn es um alles bei Fräulein Grün geht, dann arbeite ich eigentlich immer daran. Viele neue Ideen entstehen, wenn ich in der Natur unterwegs bin und auf Erkundungstour für meine Leser und Kurs-Teilnehmer.

Artikelbeispiele zur Naturküche:

Welches Heil- oder Würzkraut kannst du unbedingt für den Anbau im eigenen Garten empfehlen?

Die Ringelblume, weil der Abbau mit den gekringelten Samen (daher auch der Name) recht einfach ist. Wenn diese dann im Sommer blühen kann man die Zungenblüten oder die ganzen Köpfchen sammeln und zu einem Wundheilöl oder in weiterer Folge zu einer Ringelblumensalbe verarbeiten. Dazu habe ich natürlich auch ein Rezept erstellt. Die wundheilende Wirkung hat man aber auch innerlich als Tee, daher passt die Ringelblume super als blumiges i-Tüpfelchen in jede Teemischung. Dann, wenn die Ringelblume verblüht, sät sie sich von selber aus oder man sammelt die Samen und kann sie im nächsten Jahr da aussäen, wo man sie haben möchte.

Lohnend ist natürlich auch der Anbau von Würzkräutern, mit denen man Spiesen und Getränken schnell das gewisse Etwas geben kann und gleichzeitig die Gesundheit fördert.

Selber Würzkräuter anbauen

Selber Würzkräuter anbauen

Worauf dürfen sich deine Leser zukünftig freuen?

Ja was mich besonders freut ist, dass ich an etwas großem Schreiben darf, dass nicht online ist ;-) Mehr dazu dann etwas später im Frühjahr 2019. Aber auch so wird es weiterhin wöchentlich Blog-Rezepte geben und einige weitere Ideen schwirren noch in meinem Kopf herum.

Für deine nächsten Projekte wünsche ich dir alles Gute und danke dir für dieses Interview!

14 Kommentare

  1. Ilona sagt

    Dunst, was ist das, eine besondere Mehlsorte (Mahlgrad oder so ähnlich, weiß ich auch nicht mehr, müßte mal den Müller fragen). Das kannst du in einer Mühle bekommen oder nehm einfach “Spätzle-Mehl”. Dort ist Dunst bereits enthalten, ich hoffe, das gibt`s bei euch. (Bioladen oder Bauernladen, Supermarkt). Ansonsten muß ich dir mal welches zuschicken.
    Liebe Grüße aus dem Spätzle-Land
    Ilona

    • Berlingärtnerin sagt

      Ah, dann mache ich mich danach auf die Suche. Es gibt ja genügend Exilschwaben in Berlin :-)

  2. Ilona sagt

    Ich freue mich, daß du weitere Blogerinnen vorstellst, da werde ich öfter mal nachschauen und über Kräuter und deren Zubereitungen was dazu lernen. Leider nehme ich mir zu wenig Zeit um so Rezepte auszuprobieren. Zum Bärlauch kann ich dir verraten, probier mal Bärlauch-Spätzle oder B-Suppe aus. Ich habe von meinem überschüssigen Bärlauch im Garten, welchen in den Wald gepflanzt, daß andere auch was zum ernten haben. In 8 km Entfernung gibt es zwar ein großes Bärlauchvorkommen, aber sonst nirgends in der Gegend. Dieser Platz wird immer gut abgeerntet von unseren Gastwirten und Käseherstellern. Auch habe ich gute Erfahrungen mit Aloe vera bei Sonnenbrand gemacht. Ich bedanke mich fürs Vorstellen von Frl. Grün.
    Grüße aus dem Allgäu Ilona

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebe Ilona,
      na das ist ja mal eine Idee: Den Feinschmeckern der Region Bärlauch “anbauen”. Mit Bärlauch-Spätzle kann ich bei meiner Familie (und mir) sicher richtig punkten. Gibst du den Bärlauch dazu in den Teig oder später drüber?

      • Ilona sagt

        Liebe Xenia,
        du macht`s auch Spätzle, wie toll ist das denn. Also bei den Bärlauch-Spätzle nehme ich etwa 2 Bund Bärlauch (je nach Geschmack) schneide ihn zunächst klein, schlage dann die Eier in eine schmale hohe Schüssel und gebe den Bärlauch dazu und mache mit dem Zauberstab alles klein, Salz rein und rühre dann mit dem Kochlöffel das Mehl rein. Spätzle werden besonders gut , wenn du halb Mehl, halb Dunst verwendest. Solltest du sehr viel Bärlauch haben, kannst ihn aber auch zerkleinert einfrieren.
        So, nun wünsche ich dir gutes Gelingen und guten Appetit.
        Ilona

      • Berlingärtnerin sagt

        Bloggen kann ja so nützlich sein – danke für das Rezept, meine Liebe!
        Eine Frage habe ich aber noch: Was ist Dunst?

  3. Steffi sagt

    Hallo Ihr zwei,
    endlich mal jemand in meiner Nähe! (A8 in < 60 Min.) Da freut es mich doppelt, dass sich Karina den Naturheilkräutern verschrieben hat und es wohl auch Kurse gibt.? Den Ansatz " Das Gute liegt so nah." finde ich klasse.
    Danke Dir fürs Vorstellen, Xenia!
    Viele Grüße
    Steffi

    • Berlingärtnerin sagt

      Hallo, liebe Steffi! Genau, Karina gibt ihr Kräuterwissen auch in Kursen weiter. Das könnte also durchaus was werden. Vielleicht mit einem ganzen Salzburg-Wochenende. (Da bekomme ich auch gleich Lust, dazuzustoßen.)

      • Steffi sagt

        Xenia, das ist eine sehr gute Idee, Salzburg ist definitiv eine Reise wert!
        Wann gehts los?
        Herzliche Grüße
        Steffi

      • Berlingärtnerin sagt

        Wann hast du Zeit? Ich wäre tatsächlich dabei. Die weitere Konversation dann via Mail. <3

  4. Danke fürs Vorstellen – da habe ich natürlich Fräulein Grün gleich abonniert :-)
    Das sind ähnliche Themen wo ich auch immer dran bin.
    Heb guet
    Grüess Pascale

  5. Danke, liebe Xenia, dass Du hier Karina und ihren Blog Fräulein Grün vorgestellt hast.
    Ich selbst gehöre ja zur Nachkriegsgeneration und bin in einem kleinen Dorf in Schleswig-Holstein aufgewachsen. Auch ich habe alle Kinderkrankheiten und Verletzungen einschließlich Blutvergiftungen gehabt, die man als wildes Kind vom Land so kriegen kann. Aber ich war in meiner Kindheit nicht ein einziges Mal beim Arzt. Wir Kinder wurden mit Hausmitteln kuriert, bei denen meine Mutti sich sehr gut auskannte. Ich erinnere mich heute noch daran, wie oft ich losgeschickt wurde, um bei eiternden Wunden z.B. Spitzwegerich zu suchen. Ich bewundere alle Menschen, die sich bei Kräutern gut auskennen, wobei ich glaube, dass diese in Süddeutschland doch eher unbelasteter sind als anderswo. Jetzt ist Bärlauchzeit. Ich muss unbedingt in den Wald. Leider traue ich mich dann doch nicht, Pesto zu machen (Fuchs usw.).
    Liebe Grüße an Dich und Fräulein Grün,

    P. S. Bitte stelle mehr Menschen mit besondern Fähigkeiten bzw. Hobbies vor.
    Edith

    • Berlingärtnerin sagt

      Liebe Edith,
      ich freue mich, dass du es schätzt, dass ich im Blog Menschen vorstelle, die Dinge tun, die ich so nicht vermitteln kann, die aber zur Leserschaft passen könnten!
      Ich versuche es bei meinen Wehwehchen auch immer erst einmal mit Heilkräutern, aber vor allem, mit ihnen und durch sie gar nicht erst krank zu werden.

      Beste Grüße!

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