Das Interview: mit Bloggerin Urte vom Elfenrosengarten
Rosen und das Malen von Blumenbildern sind ihre Leidenschaft: Lerne Urte vom Blog Elfenrosengarten kennen. Ein neues Interview aus der Serie über tolle Menschen mit “Naturseele und grünem Daumen”.
Liebe Urte! Seit Jahren bin ich ein Fan von dir, weil du nicht nur einen Märchengarten hast, sondern darüber hinaus wunderschöne Blumenaquarelle malst. Aber stell’ dich doch am besten bitte selbst einmal vor.
Mein Name ist Urte Zimmermann. Ich bin zwar gebürtige Mecklenburgerin, aber das Leben hat mich vor vielen Jahren in den Harz geführt und nun wohne ich im Vorharz in der Nähe von Halberstadt. Die Familie meines Mannes besitzt seit über 100 Jahren einen großen vierseitigen Bauernhof. Dort wohnen wir nun mit vier Generationen unter einem Dach.
Viele Jahre wurde der Bauernhof landwirtschaftlich genutzt. Im hinteren Bereich gab es immer einen großen Gemüsegarten und den Auslauf der Hühner. Im vorderen Bereich waren die Ställe für das Viehzeug und mitten im Hof ein großer Misthaufen.
Im Laufe der Zeit wurde der Garten immer kleiner, die Wiese immer größer, der Misthaufen verschwand, statt der Ställe gibt es nun im vorderen Bereich des Hofes Garagen und eine große Veranda zum Feiern.
Vor elf Jahren übergab die Oma uns den kleinen Garten. Mein Mann hätte natürlich gerne nur noch Wiese gehabt. Aber ich wollte so gern Blumen, viele Rosen und eigenes Gemüse.
Seitdem ist der Garten wieder am Wachsen. Er hat sich in dieser Zeit verdreifacht und jedes Jahr kommt ein wenig mehr Platz für neue Pflanzen dazu.
Deine Gartenleidenschaft teilst du mit Gleichgesinnten in einem Blog. Was unterscheidet Elfenrosengarten von anderen Blogs?
Da ich in meinem Garten zum allergrößten Teil Rosen angepflanzt habe, geht es in Elfenrosengarten auch meist eher um Rosenthemen als um allgemeine Gartenthemen. Oft stelle ich meine Rosen vor, wie sie sich in den letzten Jahren so entwickelt haben, wie, wann und wie oft sie blühen, wie sie mit meinem Boden zurechtkommen, gebe kleine Tipps für die natürliche und biologische Schädlingsbekämpfung und zeige speziell passende Unterpflanzungen für Rosen.
In meinem Blog geht es aber nicht nur um den Garten. In der kalten Jahreszeit gibt es auch mal ein paar Bilder aus unserer Wohnung, kleine Dekorationsideen, Basteleien und natürlich meine Aquarelle. Ich male schon immer sehr gern und lass mich immer wieder von meinen rosigen Damen und meinen liebsten Blumen zum Malen neuer Bilder inspirieren. Diese Bilder zeige ich natürlich sehr gern auf meinem Blog.
Was hat dich denn primär dazu motiviert, einen Blog zu starten – die Malerei oder die Gartenlust?
Eigentlich beides. Aber vordergründig erst mal die Gartenlust. Ich suchte nach gleichgesinnten Gärtnern und habe sie in der Bloggercommunity gefunden. Seit sieben Jahren besteht mein Blog nun schon und in dieser Zeit habe ich so viele interessante Menschen kennengelernt, mich übers Gärtnern austauschen können und tolle Tipps bekommen.
Wer oder was hat in dir die Leidenschaft für Garten und Pflanzen geweckt?
Meine Eltern. Sie hatten einen Schrebergarten und schon als Kind kannte ich viele Pflanzennamen, weil meine Mutter sie mir immer erklärt hat. Im Garten meiner Eltern hatte ich sogar ein eigenes kleines Beet und durfte es selber bestellen. Wir sind jedes Wochenende und auch im Urlaub mit Sack und Pack und meinem Wellensittig im Käfig nach draußen in das kleine Gartenhäuschen gezogen und waren den ganzen Tag in der Natur. Ich liebe es bis heute in der Erde zu wühlen und den Pflanzen beim Wachsen zuzuschauen.
Mit Wellensittich? Großartig! Welcher Gartentyp bist du nach so einer schönen Kindheit geworden?
- Rosa oder gelb? Rosa
- Gemüse oder Blumen? Blumen
- Unkraut oder Wildkraut? Wildkraut
- Gartenhandschuhe oder Erde unter den Fingernägeln? Gartenhandschuhe
- Gerade oder geschwungene Linien? geschwungene Linien
- Entspannt oder immer auf Trab? immer auf Trab
Gibt es Tätigkeiten im Garten, mit denen man dich jagen kann?
Laubharken mag ich gar nicht.
Und auf der anderen Seite: Gibt es Gartenbeschäftigungen, die du am liebsten den ganzen Tag lang tun würdest?
Im Sommer die verblühten Rosen heraus knipsen.
So durch die vielen Rosen zu gehen und diesen unbeschreiblichen Duft dabei einzuatmen – ist einfach zu schön.
Was ist deine Inspirationsquelle?
Gärten, Gärten, Gärten – ob nun Bloggergärten, besuchte Gärten in der Umgebung oder auf Reisen, Gärten in Büchern oder mein eigener Garten. Gärten sind für mich immer inspirierend.
Welche drei Pflanzen und Gartenutensilien würdest du in einen „einsamen Garten“ mitnehmen?
Zwei Rosen würde ich mitnehmen. Die Louise Odier und die Lykkefund. Es sind beides alte klassische Rosensorten. Die Louise Odier [voriges Foto] blüht den ganzen Sommer bis in den Herbst und duftet wunderbar und die Lykkefund [nächstes Foto] ist ein unbeschreiblich schöner Rambler und bildet im Herbst hunderte von Hagebutten. Auch Tomaten würde ich dabei haben wollen. Sie schmecken aus dem Garten einfach am besten!
An Gartenutensilien sind für mich am wichtigsten – eine Gießkanne, eine Gartenschere und ein Spaten.
Büro, Café, vom heimischen Sofa oder direkt aus dem Garten – wie bloggst du?
Entweder ich blogge am Schreibtisch oder für Storys auf Instagram gleich vom Garten oder vom Atelier aus.
Bloggst du als Hobby oder beruflich?
Es ist mein liebstes Hobby.
Wenn du die Zeit zurückspulen könntest: Sähen dein Blog und deine Bloggertätigkeit genauso aus oder würdest du etwas anders machen?
Ich würde alles wieder genauso machen.
Hast du einen besonderen Rosen- oder Gartentipp für uns?
Benutzt bitte so wenig wie möglich gekauften Dünger und niemals Unkraut- oder Schädlingsbekämpfungsmittel. Lasst die Natur einfach Natur sein. Ein wenig Unkraut oder ein paar kleine Läuse oder Raupen schaden doch nicht. Vögel und Insekten haben mehr Nahrung und werden dann auch durch uns nicht vergiftet.
Ein vollbepflanzter Garten bildet schnell ein eigenes und sehr gut ausbalanciertes Ökosystem. Das habe ich hier bei mir selbst erlebt. Da braucht man nicht mit der Chemiekeule eingreifen. Das schadet nur der Umwelt.
Schaut beim Neubepflanzen auch immer mal nach alten und nicht zu überzüchteten Pflanzensorten. Das gilt für Gemüse, Obst, Blumen und Rosen. Sie sind meist am unempfindlichsten und kommen mit der Natur bestens klar.
Herzlichen Dank, liebe Urte, und jetzt schaue ich mal bei dir nach einer Anregung für eine neue Kletterrose!