Kindheitserinnerungen an den Hochsommer

 

Die Luft flirrt, wir sitzen noch stundenlang im Garten. Irgendwann ist das letzte Teelicht verglimmt und wir gehen schlafen, matt vom heißen Tag. Mehr als ein Leinenlaken zum Zudecken brauchen wir nicht. Am nächsten Morgen reicht ein Stücke Wassermelone als ganzes Frühstück. Der Hochsommer mit seinen heißen Temperaturen verändert unser nordeuropäisches Leben, macht es träger, schöner und ruft bei mir die Erinnerung an die Kindheit hervor.

Erbsen

Frisch geerntet.

Hochsommer: Sommerferien oder Hitzefrei. Die Tage waren unendlich lang, meine Freundinnen und ich stromerten den lieben langen Tag umher, bekleidet mit Bikini, einem Sommerkleid darüber, Badelatschen. Stets bereit, mit dem Fahrrad rasch ans Meer zu fahren und ins kühle Nass zu hüpfen. Eine Kindheit an der Ostsee. An den Feldern pflückten wir Sträuße aus Wilder Möhre und stromerten durch Omis Garten, um vielleicht noch eine übersehene Johannisbeere zu naschen. Schön war auch, ihr beim Palen der Erbsen zu helfen. Wenn es dann hieß, den Hühnerstall auszumisten, waren wir längst wieder Richtung Wasser unterwegs, den Fahrtwind im Haar, den Duft der Heckenrosen in der Nase.

Wie sind deine Kindheitserinnerungen an heiße Sommertage im Garten oder war sonst besonders prägend war? Ich würde mich sehr freuen, wenn du sie hier in den Kommentaren mit mir teilst.

 

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12 Kommentare

  1. Edith 6. August 2018 at 18:58 - Antworten

    Zunächst, liebe Xenia, gratuliere ich dir dazu, dass dieser Sommer mit seinen hohen Temperaturen dein Leben schöner macht.
    Wenn es – wie in meiner Kindheit in Schleswig-Holstein – nach heißen Tagen ein anständiges Gewitter mit ordentlich Regen geben würde, der die Luft abkühlt und die Pflanzen erfrischt, könnte ich diesen Sommer auch genießen.
    Wir wohnten in einem kleinen Dorf zwischen Rendsburg und Husum. Als Kinder machten wir uns zu Fuß abwechselnd zur Eider nach Bargen oder nach Thielen auf, lernten dort mit 8, 9 Jahren im Fluss das Schwimmen, überquerten auch die Eider, um sofort wieder zurück ins Wasser zu springen, weil sich am Ufer meistens unzählige Schlangen sonnten. Beim Überqueren des Flusses wurden regelmäßig Witze erzählt. Ich erinnere mich, dass ich vor Lachen einige Male regelrecht ‚abgegluckert‘ bin, was meine Freundinnen dann doch ziemlich erschreckt hat. Außer, dass ich ordentlich Wasser geschluckt habe, lief alles glimpflich ab. Ich staune heute noch darüber, dass unsere Eltern uns vertrauten und uns einfach laufen ließen. Es war eine schöne Kindheit inmitten der Natur.
    Mir macht DIESER Sommer keinen Spaß. Es ist unerträglich heiß und schwül. Es kann hier an meinem Wohnort einfach nicht regnen. Die Hortensien und die meisten Stauden sind verbrannt und sehen elendig aus. Der Cornus kousa hat trockene Blätter, ebenso der jap. Ahorn, der Enkianthus und vieles mehr. Ich habe keine Ahnung, wie es mit meinem Garten weitergeht. Ich verkrieche mich nachmittags im Haus und bete für Regen…
    Liebe Grüße vom ’stummen‘ Blog Staudenflüstern,
    Edith