Königin von Dänemark: ihre Majestät bei mir im Garten
Im Rosenportrait ein hoher Gast in unserem Garten: die historische Rose Königin von Dänemark.
Früher war ja Jürgen Drews im Ferienflieger das höchste, was ich an Promi-Faktor live erleben durfte. Seit ich einen Garten habe, verkehre ich hingegen in Adelskreisen und treffe die Königin von Dänemark regelmäßig. Ein pikantes Geheimnis gefällig? Ich darf sie sogar befummeln. Da gehe ich jetzt aber nicht zu sehr ins Detail: Der Untertan genießt und schweigt. Wobei ich nach unseren innigeren Kontakten manchmal recht mitgenommen aussehe – die Lady ist so schön wie kratzbürstig.
Würde ich nicht für dich, sondern Suchmaschinen schreiben, müsste ich jetzt langsam mal darlegen, dass es sich bei der Königin von Dänemark um eine Rose und nicht um Margarethe II. handelt, wir daher auch weder Prinz Frederik, noch Prinzessin Mary zu Besuch haben. Aber das hättest du mir Schrebergartentante eh nicht zugetraut, oder?
Die kräftig rosa Albarose ‚Königin von Dänemark‘ gehört zu den historischen Rosen und gilt tatsächlich als das Nonplusultra. Sie wurde 1816 von einem Schotten namens James Booth zum ersten Mal gepflanzt, damals noch als ‚New Maiden’s Blush‘ – und zwar in Flottbek bei Hamburg. Ab 1826 kam sie dann als ‚Königin von Dänemark‘ in den Handel. Die dänische Königin Marie Sophie Friederike (gebürtig von Hessen-Kassel 1767-1852) wurde Namensgeberin, da die Region seinerzeit zu Dänemark gehörte.
Der gesunde Strauch mit dem dunkelgrünen Laub wird bei uns 1,80 m hoch und macht sich auch gern breit. Sie – wie wir es getan haben – direkt an einen Weg zu pflanzen, ist keine gute Idee. Dann geht das Fummeln und Binden nämlich los. Sanftes Zähmen muss auch sein, aber sie in ein allzu starres Korsett zwängen zu wollen, ist nicht klug – bei ihrer Majestät ziehst du langfristig den Kürzeren. Sie ist, wie sie ist, plane also einen Starplatz für sie ein, an dem sie sich entfalten und hofhalten kann.
Dann wirst du dich freuen, freuen, freuen an ihr. An ihren dicht gefüllten, gewirbelten Blüten, an ihrer Gesundheit, an der sehr langen, fast zwei Monate währenden Blütezeit (sie remontiert jedoch nicht), am betörenden Duft, an den Hagebutten, die sie nicht aus jeder Blüte entwickelt, aber aus vielen. Aufwändige Schnittmaßnahmen benötigt sie wie alle großen einmalblühenden Rosen nicht, wir entfernen konsequent das alte Holz direkt an der Basis. Einkürzungen sind nicht ratsam, da du dann der Grande Dame die Blütenansätze abschneiden würdest. Und das wäre ja nun wirklich jammerschade.
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