Staudenrückschnitt im Frühjahr: Wann Stauden schneiden?
Du bist bereit für den ersten Workout im Garten, fragst dich aber: Wann soll ich die Stauden schneiden und brauchst Tipps zum Rückschnitt von Stauden und Gräsern im Frühjahr? Dann lies weiter…
Der optimale Zeitpunkt für den Staudenrückschnitt ist im Frühling, wenn die ersten Zwiebelblüher aus der Erde lugen. Im Herbst sage ich: Finger weg, es darf alles „in Schönheit sterben“, ganz so, wie die Natur es vormacht. Aufgeräumt wird absichtlich nicht, die Laubreste dienen den Pflanzen als Wintermantel und Insekten als Unterschlupf.

Wenn jetzt aber die ersten Winterlinge und Elfenkrokusse Farbe zeigen und die Wettervorhersagen keinen zu starken Frost mehr ankündigen, gibt es kein Halten mehr, die Stauden runterzuschneiden. Wenn ich jetzt noch länger warten würde, könnte ich im Beet kaum noch treten, ohne die neuen Pflanzen zu zerstören. Auch ist jetzt der Zeitpunkt, all die Dünger auszubringen, die Zeit bis zur Wirkung brauchen, wie Rinderdungpellets oder Kompost. Und dafür müssen wir ran an die Erde.


Das richtige Werkzeug, um die Stauden und Gräser sauber und kraftschonend runterzuschneiden.
Das Wichtigste beim ersten Großreinemachen im Garten ist, dass du auch pfleglich mit dir selbst umgehst. Und das meine ich ernst: Pass auf Rücken und Hände auf, damit dir die erste Freiluftfitness gut tut und du nicht gleich einen Tennisarm bekommst oder die schönen Sonnentage mit „Rücken“ auf der Heizdecke verbringst. Gute Scheren und ein Kniekissen müssen sein.
Unbedingt empfehlen kann ich auch, bei allen Stauden zuerst zu versuchen, sie abzubrechen. Das geht bei sehr vielen Arten wie den Phloxen sehr gut. Und bei vielen Gräsern wie den Reit- oder Pfeifengräsern lassen sich die Halme auch herausziehen und die Schere kann in der Tasche bleiben. Für festere Stiele und Halme kann ich auch unbedingt eine Staudensichel empfehlen: Sie ist geformt wie eine Sense mit kurzem Handgriff. Mit ihr wird nicht wie mit einer Schere, sondern wie mit einem Messer geschnitten. Das ist für größere Mengen an Rückschnitt sehr effektiv und bedeutet für Arme und Schulter eine wohltuende Abwechslung in der Bewegung.
Was tun mit dem Staudenrückschnitt?
Da die ersten warmen Tage noch keinen Sommer machen, bringe ich einen Großteil des unzerkleinerten Rückschnitts in den Küchengarten und bedecke damit den Boden. Das gibt Schutz, bis es Ende März mit den ersten Saaten von Spinat & Co. losgeht. Überdies ist es ökologisch sinnvoll, das Schnittgut erst einmal ganz zu lassen, denn in vielen Hohlstängeln überwintern noch Insekten.
Was dann noch übrig ist, wird gehäckselt und kommt rund um die Beerensträucher. Da sich zersetzendes Pflanzenmaterial erst einmal Stickstoff verbraucht, gebe ich darunter etwas Hornmehl.

Eventuell krankes Laub lasse ich nicht im Garten, sondern gebe es in die Biotonne. Das gilt zum Beispiel für das Laub der Lenzrosen Helleborus, das anfällig für Pilzkrankheiten ist, und das ich jetzt Pflanze für Pflanze bis auf wenige gesunde Blätter entferne.


Welche Pflanzen bleiben vorerst stehen?
Wo noch keine neuen Pflanzen ans Licht wollen, was noch schön aussieht und weiterhin für Struktur im Garten sorgt, kann natürlich unangetastet bleiben. In den nachfolgenden Beispielen sind das eine größere Fläche mit der Wildaster ‚Asran‘ sowie die zarten Ähren des Diamantgrases.


Auch frostempfindlichere Halbsträucher wie die Blauraute Perovskia lasse ich noch stehen. Sie nehme ich dann Mitte/Ende März zurück.

Weitere Tipps zum Schneiden von Gehölzen, die im Frühlings und Sommer blühen, findest du in einem separaten Artikel.
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