Bikini – Konzepte für eine neue Art von Shopping

Eingekauft habe ich im BIKINI BERLIN nichts – aber die Architektur und deren Einbindung ins Grün des Zoologischen Gartens haben mich fasziniert. Ein Besuch in der City West.

Ich gestehe: Ich bin gar keine geborene Berlinerin. Als ich früher aus „Wessiland“ mit dem Zug am Bahnhof Zoo ankam, empfing mich gleich die Berliner Großstadtrealität, die eine ungesunde Mischung aus sprichwörtlichem Bahnhof Zoo und Pommesbuden-Mief darstellte.

Und früher war lang – es waren Jahrzehnte des Stillstands eines eigentlich zum Vorzeigeareal prädestinierten Quartiers. Doch nun ist alles anders, das Ausrufezeichen-Gebäude Waldorf Astoria hat sich als Turbo für die Immobilien-Entwicklung der City West erwiesen.

Und vielleicht ist es im Nachgang betrachtet auch gut, dass erst jetzt ganze Gebäudekomplexe aus dem Dornröschenschlaf erweckt werden: immerhin erleben wir heute Konzepte, die versuchen, so viel Grün wie möglich zu integrieren. Daher ein Artikel über das BIKINI BERLIN in einem (Berlin-)Gartenblog:

Vis-à-vis von Zoo und Bahnhof hat im letzten Jahr das BIKINI BERLIN eröffnet. Es ist kein Neubau, sondern ein denkmalgeschütztes Gebäudeensemble aus der Nachkriegszeit, das spektakulär modernisiert wurde. Das Konzept beinhaltet eine Kombination aus Shopping, Arbeiten, Kino und Hotel. Herzstück ist das Bikinihaus mit einer Gesamtlänge von 200 Metern. In den unteren drei Etagen befinden sich Geschäfte mit exklusivem Angebot – teilweise in rohen Holzboxen untergebracht, das perfekt Unperfekte ist Programm – sowie Cafés und Restaurants. Von der großen Plaza im Inneren schaut man durch ein  Panoramafenster direkt auf den Affenfelsen des Zoos. Nicht nur Touristen nutzen die Chance, direkt davor auf Kissen zu lagern, den Blick zu genießen und ganz auf Augenhöhe mit den Primaten zu sein.

Das Highlight ist jedoch die 7.000 m² große, frei zugängliche, mit Gräsern und Trockenheitskünstlern begrünte Dachterrasse auf einem zum Zoologischen Garten gelegenen Neubau hinter dem Bikinihaus. Es macht Spaß, zu sehen, mit wie viel Sachverstand diese riesigen Pflanzflächen gestaltet wurden. Und wie gut sie anscheinend auch in Schuss gehalten werden. Kein Birkensämling nirgends zwischen den Semperviven, Carex & Co. Was war es für ein Glück, dass uns das Novemberwetter im wahren Sinne noch so wohlgesonnen war, dass wir die Seele hier draußen auf einer der zahllosen Bänke baumeln lassen konnten: mitten im Trubel und doch ganz woanders.

Übriens wurde auf der Dachterrasse aktuell eine Eisbahn eröffnet: Auf der rund 220 Quadratmeter großen Fläche im zweiten Obergeschoss kann man täglich von 12.00 bis 21.30 Uhr seine Runden drehen. Also Schlittschuhe nicht vergessen.

Just to know: BIKINI leitet sich aus der umgangssprachlichen Bezeichnung Bikinihaus ab, die der schnoddrige Berliner in den fünfziger Jahren für das Gebäude geprägt hatte. Einst teilte ein von Säulen eingefasstes Luftgeschoss im zweiten Stockwerk das Gebäude in einen oberen und einen unteren Bereich. Die zweiteilig wirkende Architektur erinnerte die Berliner an die damals noch junge und gewagte Bademode.

Restaurant-Tipp: Sehr angesagt bei Restaurantgängern ist derzeit das Neni im 25hours Hotel, das ebenfalls zum Komplex gehört und einen sehr schönen Blick auf die Gedächtniskirche und jetzt den Weihnachtsmarkt bietet. Die Küche: persisch-russisch-arabisch-marokkanisch-türkisch-spanisch-deutsch-österreichisch. Alles klar?

Über mich

Hallo, ich bin Xenia,

Gartenfachberaterin und seit 10 Jahren Gartenbloggerin auf berlingarten.de, dem ausgezeichneten Gartenblog.
Schön, dass du zu mir gefunden hast.

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