Gärten Toskana: Reisetipps und Inspiration für deinen Garten
Willkommen in der faszinierenden Welt der Gärten der Toskana! Wenn du davon träumst, inmitten von schönen Landschaften und beeindruckenden Städten herrliche Gartenanlagen zu erleben, dann ist eine Gartenreise durch die Toskana genau das Richtige für dich. Besonders die Gärten in und um Florenz versprühen einen unwiderstehlichen Charme. Zusätzlich möchte ich dir Tipps für deine eigene Gartengestaltung geben. Lass dich inspirieren…
Inhaltsverzeichnis.
Gärten Toskana: eintauchen in Renaissance und Barock.
Auf geht es in die Toskana. Tauchen wir ein in eine großartige Mischung aus prallem Leben in den Zentren der Region sowie historischen Gärten, die für Garten-Fans schon für sich genommen eine Reise wert sind.
Unsere Rundreise führt uns von Florenz Richtung Lucca, dann nach Pisa und – südlich etwas weiter abgelegen – nach Siena. Meine Bilder stammen aus dem September zur optimalen Jahreszeit – es ist warm, aber nicht mehr zu heiß.
Start in Florenz: Willkommen in der Kulturmetropole der Welt.
Florenz, die größte Stadt und kulturelle Perle der Toskana, fasziniert Besucher mit ihrer reichen Geschichte, beeindruckenden Kunstschätzen und atemberaubenden Architektur. Sie vereint zeitlose Eleganz und lebendige Vitalität.
Die Uffizien und der Dom, Meisterwerke von Michelangelo und Botticelli, sind nur einige der Schätze, die Florenz zu bieten hat. Die pittoresken Gassen laden zu Spaziergängen ein und die kulinarischen Genüsse der toskanischen Küche verführen die Sinne.
Das Stadtbild wird geprägt von Bauten der Gotik, Romanik und der Renaissance, die unter der 300jährigen Herrschaft der Medici ihren Höhepunkt erreichte.
Ein Plus für deine Reiseplanung: Florenz verfügt über einen Flughafen und ist in rund anderthalb Stunden von Frankfurt aus zu erreichen.
Gärten Florenz: Boboli Garten.
Suchen wir nun den ersten Garten auf! Im Zentrum der Stadt findest du den berühmten Boboli-Garten. Er ist Teil des Palazzo Pitti-Museumkomplexes und gilt als eines der wichtigsten Beispiele für italienische Gartenkunst der Renaissance. Das Design ist das Ergebnis der Arbeit mehrerer renommierter Landschaftsarchitekten und Gärtner im Laufe der Jahre. Das ursprüngliche Projekt begann bereits 1549. Über fast vier Jahrhunderte hinweg war er der Garten der Residenz der Großherzöge der Toskana und für kurze Zeit auch der Könige Italiens. 1766 wurde der Garten als Stadtpark für die Öffentlichkeit geöffnet.
Das hügelige Gelände, auf dem der Park liegt, trägt maßgeblich zur faszinierenden Gestaltung und Atmosphäre der Gartenräume bei. Er erstreckt sich über mehrere Ebenen und folgt dem natürlichen Verlauf der sanften Hügel, die charakteristisch für die toskanische Landschaft sind.
Besucht man den Boboli-Garten vom Pitti-Palast aus, erlebt man zuerst die Strenge der Aufteilung mit einer geraden Alle, die sich durch das mächtige, halbrunde Amphietheater zieht und weiter den Berg hinauf zum Neptunbrunnen, zur Fortuna-Statue und ganz oben dem Fort Belvedere mit seiner atemberaubenden Aussicht.
Jenseits des formal angelegten Bereiches gibt es auch einen wilder wirkenden Park mit Laubengängen, sich schlängelnden Wegen und einem urigen Eichenhain, dem „Il Boschetto“. Er befindet sich auf einer der Terrassen des Gartens und besteht aus Stieleichen (Quercus robur) und Steineichen (Quercus ilex), die in der Region heimisch und gut an das mediterrane Klima angepasst sind. Diese Eichen verleihen dem Stadtpark nicht nur eine natürliche Schönheit, sondern bieten uns Besuchern auch eine angenehme Kühle im heißen toskanischen Klima.
Eintrittskarten für den Boboli-Garten kannst du hier vorbuchen.
Gärten Florenz: Villa Gamberaia.
Nur 15 Autominuten östlich von Florenz liegt auf einem Hügel die Villa Gamberaia, ein Renaissance-Juwel aus dem Anfang des 17. Jahrhundert. Besonders bemerkenswert ist der Garten der Villa, der sich terrassenförmig den Hang hinauf erstreckt und einen malerischen Blick auf das umliegende Tal und Florenz bietet. Als „typisch toskanisch“ nimmt man die herrliche Zypressenallee zum Anwesen und die mächtigen Stieleichen wahr. Vom Dorfkern Settignano an der Piazza Niccolò Tommaseo läuft man ca. 10 Minuten zur Villa bergauf.
Der Garten entstand über zwei Jahrhunderte und war im wechselnden Besitz verschiedener florentinischer Kaufmannsfamilien. Bereits im 17. Jahrhundert wurde ein Nymphäum gebaut, dessen Leitungen noch heute funktionieren, die Statuen als Allegorien der Jahreszeiten wurden als Dekor des Gartens eingesetzt.
Faszinierend sind auch die Grottengärten, die in natürlichen Fels gehauen sind und einen einladenden Rückzugsort vor der toskanischen Sonne bieten. Dabei sind sie nicht nur kühlende Oasen, sondern auch Kunstwerke an sich: Ihre Wände sind mit Muscheln, Kieseln und Mosaiken geschmückt. Eine Vielzahl von Pflanzen haben sich angesiedelt, darunter Farne, Moose und schattenliebende Blumen, und schaffen einen reizvollen Kontrast zu den rauen Strukturen.
Im 19. Jahrhundert erlebte der Garten größere Veränderungen unter Prinzessin Catherine Jeanne Ghyka, einer Schwester der serbischen Königin Natalie von Serbien, die ein besonderes Gespür für Gartenästhetik hatte und die eleganten Wasserbecken anlegen ließ. Zu ihrer Zeit waren sie von blühenden Stauden und Sträuchern umgeben, die nach dem 1. Weltkrieg von der späteren Besitzerin Baronin Maud Ledyard von Ketteler mit den heute noch vorherrschenden immergrünen Schnittgehölzen eingefasst wurden. Es ergab sich dadurch der strenge, aber faszinierend klare architektonische Eindruck.
Heute ist das Anwesen immer noch in Privatbesitz und kann für Veranstaltungen genutzt werden. Wie wäre es mit einem rauschenden Fest à la italienische Renaissance?
Alles zur Buchung und zum Erwerb eines Eintrittstickets auch ohne Party findest du hier.
Gärten Pescia (Collodi): Villa Garzoni
Rund eine Autostunde westlich von Florenz und eine halbe vor Lucca liegt das Dorf Collodi, nahe der Stadt Pescia. In Collodi dreht sich alles um den kleinen Pinocchio, dessen Schöpfer Carlo Lorenzini den Ortsnamen als Pseudonym annahm. Er verbrachte hier viele Jahre seiner Kindheit. Es ist wirklich zauberhaft, den kleinen Ort zu besuchen, der sich hinter der Villa Garzoni den steilen Hang hinaufschlängelt. Wie lebhaft kann man sich hier Pinocchio mit seinen Abenteuern vorstellen.
Den Pinocchio-Park im Tal mit seinen Spielgeräten kann ich nur Familien mit Kindern empfehlen.
Der Garten der Villa Garzoni ist mit seiner schönen barocken Kulisse jedoch ein Highlight für Gartenfans. Steigen wir also die Stufengärten hinauf, vorbei an Palmen, duftenden Blumenbeeten in schnörkeligen Formen, verwunschenen Partien und leuchtend weißen Statuen. Der Höhepunkt? Ein Wasserspiel, das von Terrasse zu Terrasse tanzt.
Eine schöne Ergänzung ist das Schmetterlingshaus auf dem Gelände, das spannende Beobachtungen ermöglicht. Hier kannst du den Schmetterlingen beim Verpuppen oder ihren ersten Flügelschlägen zuschauen.
Gärten Pescia: der Zitrusgarten Giardino degli Agrumi.
Kennst du das Land wo die Zitronen blühn? Wenn du den Giardino degli Agrumi besuchst, weißt du, in welcher Stadt die Zitronen blühn. Und fruchten. Von klein bis riesig.
Der Garten der Familie Tintori in Pescia zeigt die größte toskanische Sammlung an Zitrusfrüchten und das will was heißen: mehr als 200 Arten, antike Sorten aus den Medici-Sammlungen des 16. Jahrhunderts sowie Raritäten aus Fernost. Du kannst im Außenbereich in Zitrushainen schlendern oder die Besonderheiten im 2.000 Quadratmeter großen Glashaus wie die bizarre Citrus medica var. Sarcodactylis „Buddhas Hand“ bestaunen.
Unter der großen Zitronen-Pergola kann niemand widerstehen, ein Selfie zu machen, bevor man noch das eine oder andere Souvenir für die Lieben daheim mitnimmt (meine Familie war begeistert vom Zitruslikör besonderer Gewächse).
Hier kannst du klicken, um deinen Besuch vorzubereiten.
Pisa: schon fast ein Freilichtmuseum.
Wenn du den Campo die Miracoli, den Platz der Wunder in Pisa erblickst, fühlt sich das wunderbar warm an. Endlich dieses Wunderwerk und vielleicht Wahrzeichen Italiens, zumindest aber der Toskana, mit eigenen Augen sehen. Am ikonischen schiefen Turm von Pisa machen auch diejenigen Selfies, die das sonst nie tun. Einmal ein Motiv mit optischer Täuschung ausprobieren, bitte. Großartig natürlich auch das gesamte Ensemble mit Kathedrale, Taufkirche und Friedhof Campo Santo. Es lohnt sich unbedingt, ein Kombiticket für alle Sehenswürdigkeiten zu kaufen.
Wenn du dich fragst, woher der Reichtum kam? Pisa spielte im Mittelalter eine bedeutende historische Rolle als Seemacht. Als Republik besaß die Stadt im 11. und 12. Jahrhundert eine beeindruckende Flotte und kontrollierte wichtige Handelsrouten im Mittelmeer. Im 15. Jahrhundert jedoch verlor die Republik Pisa ihre Unabhängigkeit an Florenz.