Blumenkunst in der Shopping Mall Bikini Berlin

Nur noch bis zum 1. Mai: die hängenden Gärten der Künstlerin Rebecca Louise Law im Bikini Berlin.

Ich würde mich ja am liebsten immerzu mit Blumen umgeben. Und bewundere Menschen, die dieses konsequent tun. Entsprechend neugierig war ich auf die Arbeit „Garten“ der Londoner Künstlerin Rebecca Louise Law, die aktuell erstmals in Deutschland ausstellt. Sie arbeitet für ihre Installationen mit Zutaten aus der Natur oder frischen Blumen, die sie einem jeweiligen Motto folgend in großer Zahl an ungewöhnlichen, meist prominenten Orten präsentiert. Und deren Vergehen in Schönheit man dann beobachten kann. So auch in der Shopping Mall Bikini Berlin.

Das hängende Blumenmeer ist leider nur noch bis zum 1. Mai zu besichtigen – ich bin ein bisschen spät dran. Shopping de luxe würde ich das nennen. Oder wenn du noch ein Plätzchen für ein romantisches Date suchst: Hier findest du es im Café unter Blüten. 30.000 einzelne Schnittblumen auf rund 144 Quadratmetern verwandeln die Decke vor dem Fenster zum Zoologischen Garten in einen Blütentraum. Ein Beet steht Kopf sozusagen.

Die Auswahl der Blumensorten für das Kunstwerk zeigt die Vielfalt und Strahlkraft saisonal verfügbarer Schnittblumen und soll künstlerisch eine Verbindung zwischen Mensch und Natur schaffen. So treffen im „Garten“ Gerberas und Alstroemerien in rot und orange auf Hortensien und Lisianthus in zartrosa. Tausende Rosen, Freesien, Orchideen und Chrysanthemen vollenden die florale Installation. Der Eindruck ist hell, luftig, heiter. Ein Wermutstropfen ist die unschöne Spotbeleuchtung. Ein gescheites Foto mitzubringen war ganz schön schwer.

Und, um Enttäuschungen vorzubeugen: Ich hatte erwartet, dass die Installation mit 30.000 Blüten größer wirkt. Aber so ist das mit seinem beschränkten Hirn: Eine Wohnung mit 144 qm kommt dir geräumig vor, bei einer Shopping Mall mit seinen ganz anderen Dimensionen wirst du schnell größenwahnsinnig. Aber stell dir das Verdrahten von 30.000 Blumen vor, dann relativiert sich auch wieder was.(Vier Tage hat Rebecca wohl allein dafür gebraucht.)

Mir hat „Garten“ sehr gut gefallen und ich habe meiner Familie bereits vorgeschlagen, dass wir uns ja auch noch die am Samstag eröffnete Installation im City Centre London anschauen könnten. So zum Vergleich.

Mehr als ein Augenrollen habe ich bisher noch nicht als Antwort bekommen. Ich muss glatt nochmal nachfragen. (Und wenn du jetzt die Installation in Berlin verpasst, hast du auch einen hübschen Grund, mal wieder in die Stadt an der Themse zu reisen.)

Alle Fotos vergrößern sich durch anklicken.

Ein Interview mit der Künstlerin zur Installation im Bikini Berlin findest du überdies hier.