Flieder, Tulpen, Akeleien: der Traumstrauß
Wenn der Flieder blüht, gibt es das beste Material für große schöne Frühlingssträuße. Und herrliche Anlässe dafür wie Muttertag oder Pfingsten.
Mit dem Flieder zieht zum ersten Mal Duft in den Garten ein. Du kennst das: Musste man sich bisher zu den duftenden Blüten hinunterbeugen, zu den Veilchen gar auf alle Viere begeben (Näschen in die Blüte, Pöchen in die Höh), umhüllt uns jetzt das Parfum von Flieder, wenn wir einfach nur im Garten werkeln. Oder ich einfach nur entspannt auf der Terrasse sitze. Flieder = die ersten lauen Frühlingsabende = Muttertags- und Pfingstzeit = Waldmeister für die Bowle pflücken = Rhabarberkuchen mit Schlagsahne in der Sonne = Erinnerungen an die beste Omi der Welt = ich bin unbeschwert und richtig glücklich.
Der Flieder fordert natürlich auch geradezu heraus, einen schönen Strauß zu schneiden und die Kaffeetafel zu schmücken. Er freut sich regelrecht darüber. Denn um das Gehölz in Form zu halten, sollte man nach der Blüte sogar alle Rispen herausschneiden. Ich gestehe, dass ich diese herausfordernde Arbeit dem Gartengemahl überlasse, was ihn in seiner Einschätzung bestätigt, ich würde nur ein bisschen an den Blumen zupfen, während er der eigentliche – und leider verkannte – Held des Gartens sei. Und immer der mit der Du-weißt-schon-Karte. Ich sollte ihm mal eine Extraportion Lob spendieren, wenn ich so darüber nachdenke.
Alles, was ein Strauß braucht.
Aber ich schweife ab. Ich möchte dir ja meinen Strauß vorstellen. Er besteht aus weiß gefülltem Flieder, Schneeball, Akeleien und Beinwell aus dem Garten. Dazu gekauft habe ich französische Papageientulpen, zum Auffüllen gab’s gelbe Statice dazu. Ich kombiniere Garten- und Blumenladenzutaten gern, denn noch mehr will ich den Garten derzeit nicht räubern. Meine Stars im Beet wie Tulpen oder Zierlauche werden nur vereinzelt geschnitten. Der Strauß ist dementsprechend ein echtes „Fusion-Modell“. Ein bisschen schummeln darf schon sein, finde ich.
Frisch im Garten arrangiert, sieht der Strauß im Zinkeimer gut aus, ins Esszimmer umgezogen spendiere ich ihm eine weiße Porzellanvase. Da ich die Stiele spiralförmig gebunden habe, passt er sehr gut in die 1932 von Trude Petri für die KPM entworfene Vase „Herzform“ – eines meiner Lieblingsstücke, das ich bei einem meiner Flohmarkt-Raubzüge ergattert habe.
Und so nimmt mein Flieder-Tulpen-und-Co-Traum die Hälfte unseres Esstisches ein und versprüht doch wirklich Grandezza, oder?
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