Idee, Floristik
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Garten und Blumen: Licht im Dunkel

Trost und Freude: Die Rosen bringen Licht in die triste Jahreszeit

Auch das ist eine Kunst, ist Gottes Gabe,
aus ein paar hellen Tagen
sich soviel Licht ins Herz zu tragen,
dass, wenn der Sommer längst verweht,
das Leuchten immer noch besteht.
Johann Wolfgang von Goethe (28.8.1749 – 22.3.1832)

Graue Tage waren das. Manchmal läuft es nicht so, wie es soll, da kannst du noch so viel planen, dich auf die Hinterbeine stellen. Manchmal reicht es nicht, zu wollen – insbesondere in der kalten, dunklen Jahreshälfte. Und wenn dann noch die Weltpolitik aus den Fugen gerät, möchte man umso mehr die Decke über den Kopf ziehen.

Das Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe habe ich für solche Fälle in meiner Mantra-Sammlung. Es spendet Trost und erinnert mich daran, dass für mich als Gartenmensch und Blumenfrau kurze Gänge durch Garten und Natur eine Möglichkeit sind, wieder Licht ins Herz zu tragen. Oder kleine Sträuße wie dieser, der mir (als sich nicht unterzukriegender Rest eines üppigen Bouquets) eine ganze Woche lang ein stilles Leuchten geschenkt hat.

 

Lichtblick im tristen November

Lichtblick im tristen November

 

Ich wünsche dir und deinen Lieben gute Tage. Hab Licht im Herzen und gestalte es dir und deiner Umwelt möglichst hell und friedvoll.

Und falls es dir nicht so gut geht – vielleicht ist das kleine Goethe-Gedicht auch eines, das du dir an den Kühlschrank pinnst oder einem Trost gebrauchenden Menschen sendest. Und dann rein in die dicke Jacke und raus ins Freie.

 

Bringen Licht ins Herz: pastellfarbene Rosen

Bringen Licht ins Herz: pastellfarbene Rosen

 

Ab ins Freie, es gibt immer wieder Möglichkeiten, Helligkeit zu tanken

Ab ins Freie, es gibt immer wieder Möglichkeiten, Helligkeit zu tanken

4 Kommentare

  1. Steffi Guthmann sagt

    Da sprichst Du mir aus der Seele, Xenia!
    Dabei ist der Herbst meine Lieblingsjahreszeit, die endet allerdings gefühlt am 1. November.
    Ich möchte ja gar nicht dort leben, wo es keine charakteristischen Jahreszeiten gibt, aber so ein italienischer Herbst/Winter wäre ganz nach meinem Geschmack.

    So bin ich immer wieder erstaunt, wie viel Vorfreude die Kinder mit diesem und den kommenden beiden Monaten verbinden: Advent und Weihnachten, der ersehnte Schnee, Silvesterfeuerwerk dazu noch Karneval/Fasching.

    Ich hege da eine ganz andere Vorfreude: Mit Weihnachten zusammen fällt die Wintersonnenwende. Ab 22. Dezember werden die Tage dann wieder länger. : )

    Vielen lieben Dank für Deinen schönen und tröstlichen Post!
    Steffi

    • Berlingärtnerin sagt

      Ein italienischer Herbst/Winter – das fände ich auch reizvoll. Ich mag auch noch das November-Licht in Nizza.

      Wie schade, dass uns Erwachsenen die Vorfreude abhanden gekommen ist. Wir sehen oft nur den Stress oder die Anstrengung, die mit den genannten Festen verbunden sind und weniger die Freude. Als Kind liebte ich natürlich die aufwändigen Adventskalender, heute ist das Wort fast bedrohlich ;-)

  2. Edith sagt

    Wow! Schön, liebe Xenia, dass Du das – nachdenklich und ernst – auch kannst!
    Ja, diese ‘grauen Tage’, die einen auch bei Sonnenschein heimsuchen können, kennt wohl jeder. In der Tat hilft es da nicht, sich die Decke über den Kopf zu ziehen oder den Kopf in den Sand zu stecken. Gartenarbeit als Ablenkung oder ein Spaziergang in der Natur bringt einen da schon oft weiter und sorgt für klare Gedanken, Licht und ‘Sonne im Herzen’ . Mein Lebensmotto war schon immer: ‘Herr, schenke mir den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, die Demut, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden’. Damit kann man die grauen Tage ein wenig verringern und es lebt sich ganz gut damit.
    Einen schönen Sonntagabend und liebe Grüße
    Edith

    • Berlingärtnerin sagt

      Das ist wirklich ein kluger Gedanke, der mich auch schon lange begleitet. Danke, dass du ihn mir wieder ins Bewusstsein lenkst, liebe Edith!

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